Zäh ist auch das Leipziger Umdenken beim Verkehr. Auch Leipzig hat viel zu lange gezögert, endlich Strukturen für einen klimafreundlichen Stadtverkehr der Zukunft zu entwickeln. Leipzigs Kommunalbetriebe setzen zwar schon seit ein paar Jahren werbeträchtig auf Elektro-Pkw. Aber selbst die werden bei vielen Tätigkeiten im Stadtgebiet gar nicht gebraucht, wenn die Wege mit einem Dienstfahrrad deutlich energiesparender zurückgelegt werden können.

Auch in Leipzig wird gern über Placebo-Maßnahmen diskutiert, wird der Kauf jedes kommunalen Elektro-Fahrzeugs gefeiert. Obwohl es eigentlich naheliegt, für Wege, die man schnell mit dem Rad zurücklegen kann, auch das Rad zu nehmen. Auch in Leipzigs Ämtern und Verwaltungen.

Es gibt sie tatsächlich: Wie das Dezernat Allgemeine Verwaltung zuletzt 2018 mitteilte, gibt es in den Leipziger Ämtern 100 Dienstfahrräder, davon 4 Pedelecs und 2 Lastenfahrräder.

Geht doch. Könnte aber wohl auch noch mehr sein.

Nun gingen auch die Leipziger Stadtwerke diesen Schritt. Sie ließen sich extra Diensträder vom Leipziger Fahrradhersteller Rotor Bikes bauen. Am Freitag, 13. September, haben die Stadtwerke ihre ersten Diensträder in Betrieb genommen.

„Auch im Rahmen unserer betrieblichen Mobilität wollen wir neue Wege in Richtung Nachhaltigkeit, Flexibilität und Umweltschutz gehen“, erklärte dazu Patrick Fritzsch. Gemeinsam mit seinem Kollegen Daniel Eckert von der Stadtwerke-Tochter Netz Leipzig entwickelte der Techniker das Projekt. Ausgangspunkt war eine Umfrage unter 1.200 Mitarbeitern zur Mobilität und der Wunsch, längere Arbeitswege per Rad zurückzulegen.

Und da man gern ein Leipziger Produkt wollte, hat man sich mit Rotor kurzgeschlossen.

„Als Leipziger Fahrradmanufaktur Rotor fühlen wir uns mit der Stadt und den Menschen hier sehr verbunden“, betont Rotor-Geschäftsführer Sebastian Billhardt. „Nachhaltigkeit ist einer unserer Grundpfeiler. Daher war es eine große Freunde, dass die Leipziger Gruppe mit uns dieses Pilotprojekt gestartet hat und wir damit auch einen Teil zur urbanen Mobilität leisten können.“

Und wie soll das jetzt mit der Dienstfahrrad-Nutzung im Unternehmen funktionieren?

„Unter anderem wurde beschlossen, zwölf Dienstfahrräder im Leipziger-Gruppe-Design in den Fuhrpark der Leipziger-Stadtwerke-Gruppe aufzunehmen“, berichtet Fritzsch. „An jedem Standort sollen somit zukünftig zwei Fahrräder stehen, wobei sich jeweils eines davon mit elektrischer Unterstützung fortbewegen wird. Werden diese Räder dann regelmäßig genutzt oder gibt es dahingehend gar Engpässe, besteht die Option, den Fuhrpark um weitere Dienstfahrräder zu erweitern.“

Das Pilotprojekt soll Ende des Jahres hinsichtlich Weiterführung und Ausweitung bewertet werden. Mitarbeiter der Stadtwerke-Gruppe können die Leipziger-Räder ab sofort direkt am PC buchen und dann einfach, entspannt und gesund losradeln. Zu jedem Fahrrad gehört auch eine Leipziger Fahrradtasche, gefüllt mit hilfreichen Utensilien, sowie ein Helm.

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