Die Mobilität auf unseren Straßen wird sich ändern. Das steht fest. Ob tatsächlich das individuell besessene Auto die Zukunft sein wird, ist offen. Wahrscheinlich nicht. Das verkraften unsere immer kompakteren Städte nicht. Derzeit fokussiert sich die Entwicklung trotzdem erst einmal auf alternative Antriebe. Das erste E-Taxi fährt jetzt bei 4884 und die erste TOTAL-Tankstelle stellt jetzt auch Wasserstoff bereit.

Die Partner H2 Mobility, Linde und TOTAL nahmen am Dienstag, 16. Oktober, am TOTAL Autohof in der Poststraße im Güterverkehrszentrum Leipzig die erste Wasserstofftankstelle der Region in Betrieb. Damit wurde eine weitere wichtige Lücke im H2-Netz entlang der deutschen Autobahn geschlossen.

Die Technik für die Wasserstoffanlage an der Leipziger TOTAL Tankstelle stammt von Linde und ermöglicht die Betankung von rund 40 Fahrzeugen pro Tag. Bauherr und Betreiber ist das Joint Venture H2 Mobility, in dem sich die Unternehmen Air Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell und TOTAL zusammengeschlossen haben. Erstes Ziel der Partner ist der Betrieb von 100 Stationen in deutschen Ballungszentren sowie entlang von Fernstraßen und Autobahnen bis Ende 2019. Mit dem Hochlauf der Fahrzeugzahlen sollen dann weitere 300 Wasserstofftankstellen hinzukommen.

Für den Bau der Wasserstoffstation in Leipzig erhielt H2 Mobility Fördermittel aus dem Fuel Cells and Hydrogen 2 Joint Undertaking (FCH 2 JU) im Rahmen der Zuwendungsvereinbarung Nr. 671438. Das Joint Undertaking wird vom EU-Programm Horizon 2020 für Forschung und Innovation sowie von Hydrogen Europe und Hydrogen Europe Research unterstützt.

H2 Mobility ist Teil von Hydrogen Mobility Europe (H2ME), einem von der FCH JU geförderten Leuchtturmprojekt, das Europas Initiativen im Bereich der Wasserstoffmobilität vereint – in Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Skandinavien. Über H2ME fördert die FCH JU den Aufbau einer großflächigen H2-Tankstelleninfrastruktur mit dem Ziel, emissionsfreies Fahren europaweit zu ermöglichen.

E-Mobilität mit Wasserstoff senkt CO2-Emissionen: Umweltfreundliche Elektromobilität mit Wasserstoff verursacht weder lokale Schadstoffe noch CO2-Emissionen und bietet dank kurzer Betankungszeiten und großer Reichweiten einen hohen Fahrkomfort. So können Brennstoffzellenfahrzeuge in unter fünf Minuten mit Energie für bis zu 800 Kilometer Reichweite betankt werden.

Und wie wird der Wasserstoff hergestellt?

Die Industriepartnerschaft Clean Energy Partnership (CEP), in der sich Unternehmen wie Air Liquide, Audi, BMW, Daimler, H2 Mobility, Honda, Hyundai, Linde, OMV, Shell, Total, Toyota und die Westfalen Gruppe zusammengeschlossen haben, beschreibt die Herkunft so:

„Es gibt verschiedene Produktionsverfahren für Wasserstoff, welche sich u. a. hinsichtlich ihres CO2-Einsparpotentials sowie der anfallenden Kosten unterscheiden. Die Partner der CEP setzen verstärkt auf die CO2-neutrale Produktion mittels Wasserelektrolyse mit Energie aus regenerativen Quellen sowie die Produktion aus Biomasse. Mindestens 50 % des Wasserstoffs an den CEP-Tankstellen stammen aus regenerativer Erzeugung. Alternativ ist auch eine H2-Erzeugung aus Erdgas möglich, wobei im Vergleich zu modernen Dieselfahrzeugen ebenfalls Kohlendioxid eingespart wird.“

TOTAL ist bereits seit 2002 in der Entwicklung der Wasserstoffmobilität aktiv. Heute befinden sich rund ein Drittel aller öffentlichen H2-Stationen in Deutschland an Standorten von TOTAL. Weitere Tankstellen in der Region sind aktuell in Bau und Planung, zum Beispiel an TOTAL Tankstellen in Magdeburg, Erfurt und Neuruppin. Linde eröffnet demnächst eine weitere H2-Station in Halle.

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