Leipzigs Bevölkerung wächst. Und das Wachstum hat längst die meisten Ortsteile erfasst. Auch in Grünau, wo noch vor fünf Jahren weitere Abrisse diskutiert wurden, hat sich die Entwicklung stabilisiert. Der Ortsteil erlebt wieder Zuzug. Und die erste Wohnungsgenossenschaft, die darauf mit einem Neubauprogramm reagiert hat, ist die Lipsia eG. Jetzt hat sie die Entwürfe für einen vierten Neubau vorgestellt.
Es soll sogar das größte und gleichzeitig höchste Neubauprojekt der Wohnungsgenossenschaft Lipsia werden: ein Hochhaus in der Grünauer Brackestraße. Vor wenigen Wochen erst sind die letzten der 48 Mieter in die drei Neubauten an der Zschampertaue einzogen.
In der Brackestraße soll nun ab 2017 das neue Hochhaus mit 12 Etagen plus Dachgeschoss und 60 Wohnungen nach den Entwürfen von Fuchshuber Architekten entstehen.
Erst 2017? Früher geht’s nicht, teilt die Genossenschaft mit. Gebaut wird zwar auf dem Grund und Boden der Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ eG, doch in der Brackestraße wurde 2007 erst ein Elfgeschosser im Zuge des Stadtumbaus abgerissen. Was man damals halt unter Stadtumbau verstand. So schnell kann’s gehen. Aufgrund der zehnjährigen Schutzfrist kann hier erst 2017 wieder neu gebaut werden.
„Grünau ist ein hervorragend infrastrukturell erschlossener Stadtteil. Es gibt wieder Zuzüge und die Menschen fühlen sich hier wohl. Was Grünau jedoch fehlt sind Wohnungen, die den veränderten Ansprüchen der Leipziger entsprechen. Hinzu kommt, dass Leipzig durch den demographischen Wandel wieder viele junge Familien, aber auch immer mehr ältere Menschen hat. Für all diese investierten wir deshalb an der Zschampertaue bereits in familienfreundliches Wohnen und engagieren uns 2017 in der Brackestraße in Seniorenwohnen”, erklärt dazu Lipsia-Vorstand Wilhelm Grewatsch.
Der Hauptzugang erfolgt über die Miltitzer Allee. Zur Brackestraße hin wird die Grünfläche parkähnlich für die Bewohner gestaltet. Ein großer Lichthof im Neubau dient als Zugang zum Garten mit Freisitzcafé. Direkt angrenzend befinden sich im Erdgeschoss die Cafeteria und der Lipsia-Club, die das Gemeinschaftsgefühl des Neubaus direkt erlebbar machen.
„Wer gern für sich ist, kann dies hier jederzeit tun. Für Menschen, die aber im Alter den Kontakt zu Gleichaltrigen schätzen und dafür keine langen Wege mehr in Kauf nehmen können, gibt es diese Gemeinschaftsräume – die wir sonst in keinem unserer anderen Häuser anbieten können“, erklärt Wilhelm Grewatsch eine Besonderheit des Projektes.
Und so soll gebaut werden: Kennzeichen ist eine klare, zweigeteilte Gebäudestruktur und eine starke Ausrichtung der Wohnungen auf die Bedürfnisse von älteren Menschen. An das eigentliche Haupthaus grenzt künftig ein 2- bzw. 3-geschossiger Anbau an. Alle barrierefreien Wohnungen verfügen über Balkone, Terrassen oder Loggien. Die Grundrissgrößen der 1- bis 3-Raum-Wohnungen variieren zwischen 28 und 68 Quadratmetern. Einige Appartements umfassen bis zu 100 Quadratmeter. Besonderes Extra der Wohnungen im Dachgeschoss sind die jeweils zwei fast 30 Quadratmeter großen Dachterrassen. Doch auch die kleineren 1- und 3-Raum-Wohnungen sollen auf die Wünsche ihrer Bewohner abgestimmt werden. So werde es beispielsweise statt Kinder- ein Ankleidezimmer als Zusatzraum geben, erläutert die Lipsia. Bad und Küche können in der Regel von Rollstuhlfahrern genutzt werden und auf jeder Etage wird ein Gemeinschaftsraum mit Loggia Treffpunkt der neuen Nachbarn sein. Im Untergeschoss sind Abstell- und Technikräume geplant.
Der 1954 gegründeten Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ eG gehören 8.000 Wohnungen im Bestand, davon über 3.000 im Stadtteil Grünau sowie eine hauseigene Spareinrichtung.
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