Dr. Heiko Sanders, Mitglied des Vorstands, Finanzen, bei der EWE AG (EWE), ist am Mittwoch, 11. Juni, vom Aufsichtsrat der Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft (VNG AG) zu dessen Vorsitzendem gewählt worden. So teilte die VNG, die ihren Unternehmenssitz in Leipzig hat, mit. Aber es war nicht die einzige wichtige Entscheidung der Aktionärsversammlung.

Dr. Sanders gehört seit dem 16. April 2012 dem Kontrollgremium der VNG AG an. Er folgt auf Dr. Rainer Seele, Vorsitzender des Vorstands der Wintershall Holding GmbH (Wintershall). Dr. Seele hatte im Zuge der beabsichtigten Übertragung der Aktien der Wintershall auf den Mitaktionär EWE den Vorsitz im Aufsichtsrat der VNG AG am 8. April 2014 niedergelegt. EWE ist nun der größte Anteilseigner der VNG.

Holger Hanson, Geschäftsführer der Neubrandenburger Stadtwerke GmbH (und damit Vertreter der VUB-Mitglieder), hatte seitdem als erster Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden interimsweise die Aufgaben des Vorsitzenden übernommen. Er nimmt weiterhin sein Mandat als erster Stellvertreter wahr. Zweiter Stellvertreter bleibt Peter Leisebein, Vorsitzender des Betriebsrats der VNG AG.

Die EWE AG und Verbundnetz Gas Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H. (VuB), in der die Kommunen versammelt sind, die Anteile an der VNG besitzen, haben in einer ersten Aktionärsvereinbarung Regeln für eine künftige Zusammenarbeit unter den Aktionären der VNG Verbundnetz Gas AG (VNG) geschlossen. Die Vereinbarung regelt einige Fragen des Unternehmensstandorts und der Besetzung von Gremien.

Auf Seiten der kommunalen Anteilseigner ist man mit dem bisherigen Verlauf der Gespräche zufrieden.

“Mit der ersten Aktionärsvereinbarung haben wir einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung unternommen. EWE und VuB haben sich vorgenommen, bis Oktober 2014 weitere wesentliche Aspekte zu bearbeiten, wie etwa die zukunftsfähige Ausrichtung der VNG-Strategie, Dividendenpolitik und eine Abrundung des Standortschutzes”, bilanzierte Hans-Joachim Herrmann, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der VuB.

“Mit der Unterstützung von Herrn Sanders als Aufsichtsratsvorsitzenden glauben wir, in einem zweiten Schritt die Kooperation umfassend, langfristig und belastbar ausgestalten zu können”, ergänzt Clemens Schülke, Geschäftsführer der VuB.

Auch die Wahl von Dr. Heiko Sanders an die Spitze des Aufsichtsrates wird von den VUB-Mitgliedern begrüßt.

“Ich freue mich über das vertrauensvolle Votum des Aufsichtsrates, übernehme die Aufgabe gern und mit großem Interesse und lade herzlich zu einer weiterhin partnerschaftlichen Zusammenarbeit ein”, kommentierte Sanders, im EWE-Vorstand verantwortlich für Finanzen, die Entscheidung.

Dass man in guten Gesprächen mit den in der Verbundnetz Gas Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H. (VuB) vertretenen Kommunen zu ersten wichtigen Weichenstellungen gekommen sei, mache den Tag für ihn jedoch ungleich bedeutsamer, so Sanders. “Die Bereitschaft, einen neuen Abschnitt der Zusammenarbeit zu beginnen, ist auf beiden Seiten spürbar. Dies ist eine ebenso wichtige Grundlage der künftigen Partnerschaft, wie unser von Beginn an sehr klar geäußertes Bekenntnis zum Unternehmenssitz Leipzig, welches wir nun in Form einer ersten Aktionärsvereinbarung bekräftigt haben.”

Die Vereinbarung der Aktionäre, die noch unter Gremienvorbehalt steht und die Wahl des Aufsichtsratsvorsitzenden kommentiert Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung: “Ich freue mich, dass die konstruktiven Gespräche der kommunalen Aktionäre zu ersten Ergebnissen zum Wohle der Mitarbeiter und des VNG-Konzerns geführt haben. Jetzt kann und muss sich die EWE langfristig zur VNG bekennen. Unabhängig davon muss das Interesse der politisch Handelnden in den ostdeutschen Ländern und Kommunen darauf gerichtet sein, eine starke VNG in Ostdeutschland zu entwickeln.”

Für den VNG-Betriebsrat äußerte sich dessen Vorsitzender Peter Leisebein: “Die verbindliche Sicherung des Standortes Leipzig ist für die Mitarbeiter der VNG ein sehr entscheidender Punkt, für den wir uns weiterhin einsetzen werden. Dazu werden wir das vorliegende Zwischenergebnis in Ruhe analysieren und die weiteren Verhandlungen der Aktionäre genau beobachten.”

Die Hauptversammlung der VNG hatte im April einstimmig der Übertragung der Aktienanteile der Wintershall Holding GmbH in Höhe von 15,79 Prozent auf die EWE AG zugestimmt, die damit künftig als Mehrheitsaktionär insgesamt 63,69 Prozent der Aktienanteile auf sich vereint. Der Übertragung müssen nun noch die zuständigen Kartellbehörden zustimmen.

In der VuB bündeln 10 ostdeutschen Kommunen ihren Einfluss an der VNG AG in Leipzig. Gemeinsam halten sie eine Sperrminorität von 25,79 Prozent der Aktien.

www.vng.de
www.vub-online.de

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