Vor gut einem Jahr reichte die LS Immobiliengruppe als Eigentümer das geschichtsträchtigen Bauwerks Jahnallee 61 einen Bauantrag ein, um das prägnante Gebäude an der Ecke Lützner Straße/Jahnallee denkmalgerecht zu sanieren. Der Projektierungszeitraum von 22 Monaten ist nun beendet, meldet das Unternehmen, und der Startschuss zur Sanierung fiel am 8. April.
Aufgrund der massiven Bauschäden und der Einsturzgefahr einiger Gebäudeteile mussten erst umfangreiche Notsicherungsmaßnahmen durchgeführt werden, welche bis Herbst 2013 abgeschlossen werden konnten, erläutert die LS Immobiliengruppe die zeitliche Verzögerung. Kurz darauf wurden die Aufräumarbeiten auf dem verwilderten Grundstück begonnen und der darauf gelagerte Betonschutt analysiert und geschreddert. Von Mitte Januar 2014 an wurden bauvorbereitende Maßnahmen, wie zum Beispiel Fundamentuntersuchungen durchgeführt. Zu den vorbereitenden Maßnahmen gehörten auch baugeologische Untersuchungen, sowie das Freilegen der Kelleraußenwände.
Die gute Nachricht: Wie geplant – in enger Abstimmung mit den Behörden – kann das gesamte Areal mit der Jahnallee 61, dem künftigen “Capa-Haus”, sowie die in der Luppenstraße 28 und 26 angrenzenden Gebäude erhalten werden. Damit wird das historische Stadtbild wieder hergestellt. Die bestehende Bausubstanz wird denkmalgerecht saniert. Die Straßenfassaden mit den Gliederungen und Zierelementen werden restauriert und nach historischer Vorlage ergänzt, sowie die ehemaligen historischen Wintergärten mit Blick zum Palmengarten wieder hergestellt. Auch die ehemals vorhandenen überdachten Balkone sollen in ihrer historischen Erscheinungsform wieder entstehen.
Um auch im Inneren den Flair vergangener Tage wieder herzustellen haben Restauratoren bereits einige “Kostbarkeiten” freigelegt und dokumentiert, damit diese am Ende wieder im alten Glanz erstrahlen können. Hierzu gehört auch, der behutsame Rückbau der Originaltüren und -fenster sowie der Stuckelemente. Diese wurden ebenfalls dokumentiert und gesichert.
Im ersten Bauabschnitt wird die Sanierung der Kelleraußenwände und das Einrüsten des Objekts erfolgen. In etwa acht Wochen wird im Rahmen des zweiten Bauabschnitts mit den Rohbauarbeiten begonnen. Dabei werden wir überwiegend mit Unternehmen aus der Leipziger Region zusammenarbeiten.
Die geplante Fertigstellung ist für August/September 2015 geplant.
Den Namen “Capa-Haus” bekam das markante Gebäude in der Nähe des Straßenbahnhofs Angerbrücke erst in jüngster Zeit. In diesem Gebäude entstand 1945 das legendäre Foto des amerikanischen Kriegs-Fotografen Robert Capa “Der letzte Tote des Krieges”, das den von einem Heckenschützen getroffenen Raymond J. Bowman zeigt, Mitglied der I. Bataillons des 23. Infanterieregiments der 2. US-Infanteriedivision, die im April 1945 Leipzig befreite.
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