Mehrere hundert Jahre zurück reichen die Ursprünge der Homöopathie. "Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt" ist dabei das Prinzip, das der homöopathischen Behandlung zugrunde liegt. Krankheiten sollen mit dem Mittel geheilt werden, das in höherer Dosis bei einem gesunden Menschen ähnliche Symptome hervorruft, wie die des Erkrankten. Auf die Wirksamkeit dieser sanften aber effektiven Heilmethode vertrauen immer mehr Menschen. Wer sich homöopathisch behandeln lassen möchte und Mitglied der AOK PLUS ist, braucht seit Juli 2012 die Behandlungskosten nicht mehr selbst tragen. Manuela Renner von der AOK PLUS erklärt, warum die Gesundheitskasse die Kosten für die Behandlung übernimmt.

Homöopathische Behandlungen werden Mitgliedern der Gesundheitskasse fast kostenfrei ermöglicht. Weshalb ist Homöopathie bei der AOK PLUS zur Kassenleistung erklärt worden?

Manuela Renner: Naturheilverfahren werden bei Patienten immer beliebter. Auch die Nachfrage nach der Homöopathie wächst – vor allem, weil sie weitestgehend frei von unerwünschten Nebenwirkungen ist. Laut einer Umfrage des Allensbacher Instituts für Demoskopie (2009) hat jeder zweite Deutsche bereits Homöopathika gegen diverse Beschwerden eingenommen. Diesen gesunden Trend möchten wir mit der Übernahme der Behandlungskosten – sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen – ganz einfach unterstützen.

Für wen eignet sich die Homöopathie und bei welchen Symptomen verspricht sie Linderung oder Heilung?

Manuela Renner: Die Homöopathie kann dann helfen, wenn der Körper noch in der Lage ist, das gestörte Gleichgewicht selbstständig wieder in Balance zu bringen. Dabei werden nicht die Symptome behandelt, sondern die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt. Homöopathische Behandlungen sind erfolgversprechend bei vielen akuten Beschwerden, bei psychosomatischen oder chronischen Krankheiten. Besonders langwierige Erkrankungen, wie Heuschnupfen, Bronchialasthma oder Neurodermitis, bei denen konventionelle Therapien oftmals nur kurzfristig Besserung verschaffen, können durch homöopathische Behandlungen dauerhaft gelindert oder sogar vollständig geheilt werden. Die homöopathische Therapie kann jedoch keinesfalls intensivmedizinische Behandlungen ersetzen oder bei organischen Funktionsstörungen wie zum Beispiel Diabetes wirksam werden.Was passiert während einer homöopathischen Behandlung und welche Leistungen übernimmt die AOK PLUS?

Manuela Renner: Die AOK PLUS trägt die Kosten für alle anfallenden Behandlungsschritte: An erster Stelle steht immer eine ausführliche Befragung des Patienten, die Erstanamnese. Dabei sind neben körperlichen Symptomen auch die Lebensumstände und besondere Ereignisse, die sich seelisch oder körperlich auswirken, von Bedeutung. Bei der homöopathischen Analyse geht der Arzt das geführte Gespräch noch einmal durch, sortiert und analysiert Symptome. Die Repertorisation ist der Schritt, in dem der Arzt das homöopathische Mittel auswählt, das dem Krankheitsbild am ehesten entspricht. Während homöopathischer Folgeanamnesen und Beratungen mit dem Patienten kontrolliert der Arzt regelmäßig den Therapieverlauf und Heilerfolge.

Bei wem können sich Patienten behandeln lassen? Wo findet man geeignete homöopathisch tätige Ärzte?

Manuela Renner: Um die Qualität der Behandlung zu sichern, sollten Interessierte sich ausschließlich an zugelassene Ärzte mit homöopathischer Zusatzausbildung wenden. Informationen zu teilnehmenden Praxen erhalten AOK PLUS-Mitglieder in den Filialen der Gesundheitskasse oder im Internet. Auch wer noch nicht bei der AOK PLUS versichert ist, kann mit einem Wechsel zur Gesundheitskasse die ganze Familie von homöopathischen Behandlungen profitieren lassen.

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