Sein Physikstudium schmiss er nach zwei Jahren: Zu theoretisch, zu trocken. Er wollte etwas Praktisches machen. Jörg Dudda studierte lieber Maschinenbau und bietet nun mit seiner Geschäftsidee den Leipzigern etwas ganz Individuelles aus Edelstahl an - Töpfe sind es nicht.

Es gibt diese Studiengänge, bei denen sich Außenstehende oft genug fragen: “Und was macht man dann?” Soziologie, Lusitanistik, Bohemistik oder Interkulturelle Europa- und Amerikastudien etwa. Der Leipziger Jörg Dudda hat etwas Handfestes studiert: Maschinenbau. Doch was er nach seinem Abschluss 2010 damit anstellen sollte, wusste er zunächst auch nicht so richtig. “Ich wollte auf jeden Fall selbstständig arbeiten und etwas machen, was es so noch nicht gab.” Mithilfe von Freunden und Verwandten kam Dudda schließlich auf die Idee, die nun sein berufliches Leben zu einem Großteil bestimmt. Der 28-Jährige stellt individuelle Schriftzüge und Symbole aus Edelstahl her. “Mit Laserschneidetechnik habe ich mich schon während des Studiums sehr beschäftigt, deshalb lag das nahe.”Seit Anfang des Jahres plante Dudda den Markteinstieg, Mitte Mai war Verkaufsstart. Und nun bastelt, feilt und schneidet Dudda Schriftzüge und Symbole nach Maß aus Edelstahl – selbstklebend. “Das macht derzeit kein anderer”, weiß er. Autofahrer und vor allem Tuningfans bestellen sich bei Dudda den persönlichen Schriftzug für ihr Auto, Musikbands fordern den Edelstahlslogan für ihre Boxen an. Der Fantasie ist nur eine Grenze gesetzt. “Ist der Schriftzug länger als 40 Zentimeter, wird es schwer”, so Dudda, der in einer Garage in Probstheida den Metallen den entsprechenden Schliff verpasst.

Ist die Bestellung einmal über die Internetseite eingegangen, macht er sich direkt ans Werk. “Allerdings braucht Individualität auch etwas Zeit” – meist so um die zwei Wochen. Dafür kommt das Produkt in einer edlen Verpackung nach Hause, wird mit Draht auf einer Holzplatte befestigt.Zuletzt gab es auch immer mehr Anfragen für persönliche Handyanhänger, die Dudda ebenso fräst und lasert. Zwar ist der 28-Jährige zur Zeit auch noch an der TU Dresden beschäftigt, die meiste Zeit steckt er aber in sein Geschäft. “Da gehe ich voll auf. Vor Maschinenbau habe ich mal zwei Jahre Physik studiert, das ging gar nicht. Das war mir viel zu theoretisch.”

Mit den Schriftzügen aus Edelstahl scheint Dudda, dessen Wohnzimmer quasi sein Büro ist, seine Bestimmung gefunden zu haben. Ein Blick auf die Erfolgsgeschichte des Leipziger Hemdenbedruckers Spreadshirt zeigt, wohin so ein Weg führen kann – wenn man erstmal weiß, was man mit seinen Fähigkeiten anfangen kann.

Mehr im Netz: www.signostar.de

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