Zwei Jahre lang gingen am bundesdeutschen Immobilienmarkt die Preise nur nach unten. Jetzt dreht sich der Markt-Zeiger wieder in die andere Richtung. Großes Aufholpotenzial im Osten der Republik verspricht vor allem eine Stadt: Leipzig.

„Weniger Verkäufe, weniger Umsatz: Immobilienmarkt bricht ein“ war der Titel einer offiziellen Mitteilung der Stadt Leipzig, die im März 2024 veröffentlicht wurde. Darin heißt es: „Nachdem bereits 2022 deutlich weniger Immobilien in Leipzig verkauft wurden als noch in den Vorjahren, ist der Leipziger Immobilienmarkt 2023 regelrecht eingebrochen: Der Gutachterausschuss in der Stadt Leipzig hat im vergangenen Jahr 3.754 Kauffälle erfasst (-38 Prozent), nur in den Jahren 1992, 1993 sowie 2002 und 2004 waren es noch weniger.“

Für sanierte Mehrfamilienhäuser im Wiederverkauf wurden im Durchschnitt nur 1.689 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche erzielt. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Preisrückgang für sanierte Mehrfamilienhäuser von rund 25 Prozent. Die Preise für freistehende Einfamilienhäuser der Baujahre nach 1990 lagen im Mittel bei rund 590.000 Euro und damit rund zehn Prozent niedriger als im Vorjahr.

Preise drehen wieder

Doch seit dem Stimmungstief noch Anfang des Jahres ist der deutsche Immobilienmarkt nun wieder erwacht. Die Preise haben, um die Sprache der Ökonomen zu verwenden, „einen Boden“ erreicht. Zudem steigen die Bauzinsen nicht weiter, was auf der Finanzierungsseite für Entspannung und Planbarkeit sorgt.

Immobilienexperte Jonas Zdrzalek vom Kieler Institut für Weltwirtschaft gibt sich überzeugt: „Die Trendwende auf dem Immobilienmarkt ist eingeläutet.“ Im zweiten Quartal dieses Jahres sind nach den Erhebungen des Wirtschaftsforschungsinstituts aus Schleswig-Holstein neben Eigentumswohnungen auch Ein- und Mehrfamilienhäuser gegenüber dem Vorquartal im Wert gestiegen. Im Jahr 2023 waren die Preise für Wohnungen und Häuser dagegen noch so stark gefallen wie seit sechs Jahrzehnten nicht.

Leipzig als Geheimtipp – Investoren setzten auf Zukunftspotenzial

Auch Leipzig spürt die Wende zum Besseren. Wenn sich der Schleiernebel des allgemeinen Markteinbruchs erst einmal gelichtet hat, fällt der Blick der Investoren auf die besonderen Vorzüge bestimmter Standorte. Und hier sollte Leipzig als eine der deutschen Topadressen regelrecht herausstechen.

Entgegen dem medial häufig beklagten Bevölkerungsrückgang in vielen ostdeutschen Gemeinden und Städten wächst Leipzig – vor allem durch den Zuzug von jungen Menschen, die den weltoffenen Charme der Stadt und insbesondere das studentische Leben schätzen.

© Andreas Schrobback, AS-Unternehmensgruppe

Der Anstieg der Geburtenzahl um rund 25 Prozent seit dem Jahr 2009 führte ab 2014 zu einem positiven Geburtensaldo.

„Ähnlich dynamisch verläuft auch die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Leipzig bietet eine überdurchschnittlich hohe Lebensqualität bei gleichzeitig unterdurchschnittlich niedrigen Lebenshaltungskosten. In anderen deutschen Metropolen wie München oder Hamburg ist das Leben im Vergleich dazu deutlich teurer“, bestätigte uns in diesem Zusammenhang Andreas Schrobback, Gründer und Geschäftsführer der AS UNTERNEHMENSGRUPPE Holding.

Den Unternehmer fasziniert am Standort Leipzig die dynamische Entwicklung. Die Preisdämpfer der vergangenen Jahre sieht er nur als vorübergehenden Rückschlag. Eine Delle, die zu einer langfristig ungebrochenen Aufbruchsstory einfach dazugehört und die nichts an den grundsätzlichen Perspektiven der Stadt ändert. Gerade für private Investoren, die Immobilien nicht für die Selbstnutzung kaufen, sondern für die Vermietung als Renditeanlage erwerben, könnten die Preisrückgänge der jüngeren Vergangenheit eher ein Vorteil sein.

Private Investoren können Rendite-Wohnungen durch die Mieteinnahmen und steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten gerade in den ersten Jahren der Finanzierung tragen. „Ist das Darlehen einmal zurückgezahlt, fließen die Mieteinnahmen in deren Vorsorge und das ist ein attraktives, sogenanntes passives Einkommen für das Alter“, sagt Schrobback.

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