Laut den aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit sind auch zum Jahresende 2024 noch immer zahlreiche Jobs in Sachsen und speziell in Leipzig unbesetzt – und das, obwohl viele Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen händeringend nach passenden Arbeitskräften suchen. Geht es nach den Karriere-Experten und den Mitarbeitern der verschiedenen Personalabteilungen, lässt sich dieses Problem unter anderem damit erklären, dass überraschend viele Bewerbungen nicht dem gewünschten Standard entsprechen.
Neben fehlenden Anhängen und ungünstig formulierten Anschreiben, die nicht selten Rechtschreibfehler enthalten, sind es vor allen Dingen die Lebensläufe der Bewerber, die für dieses Problem verantwortlich sind. Aber warum ist die eigene Vita für eine Jobsuche denn überhaupt so wichtig? Wie sollte aber ein perfekter Lebenslauf aussehen und worauf sollte man bei der Erstellung der Vita noch achten, damit die nächste Bewerbung auch tatsächlich mal zu einem Vorstellungsgespräch führt?
Warum ist der Lebenslauf so wichtig?
Der Lebenslauf – häufig auch Curriculum Vitae oder kurz Vita genannt – gilt für die meisten Personaler und Recruiter als das mit Abstand wichtigste Dokument im gesamten Bewerbungsprozess. Die Gründe dafür sind schnell erklärt. Der Lebenslauf enthält in der Regel alle wichtigen Informationen über den Bewerber und seinen bisherigen schulischen und beruflichen Werdegang. Darüber hinaus könnten die Personalentscheider auf den ersten Blick erkennen, welche praktischen Erfahrungen und Qualifikationen der Bewerbende mitbringt und ob er sich auch tatsächlich für den betreffenden Job eignet.
Inhalte und Aufbau: Wie könnte die Vita strukturiert sein?
Das Wichtigste vorab: Ein perfekter Lebenslauf sollte alle für den gewünschten Job relevanten Angaben und Informationen enthalten, komplett frei von Rechtschreib- und Grammatikfehlern sein und eine tabellarische sowie antichronologische Struktur bieten (sprich der aktuelle respektive letzte Job wird dementsprechend immer zuerst erwähnt). Und da es sich hierbei um ein offizielles Dokument handelt, muss der Bewerbende den Lebenslauf unterschreiben, um auf diese Weise zu bestätigen, dass alle gemachten Angaben korrekt sind und der Wahrheit entsprechen. Zudem ist es wichtig, dass der Aufbau sinnvoll ist, sodass der verantwortliche Personaler einem roten Faden folgen könnte. Daher empfiehlt es sich, den Lebenslauf wie folgt zu strukturieren:
1. Überschrift und persönliche Daten
Damit auf den ersten Blick klar ist, dass es sich bei dem vorliegenden Dokument um die Vita des Bewerbenden handelt, könnten als Überschrift die Begriffe „Lebenslauf“ oder „Curriculum Vitae“ gewählt werden. Direkt darunter könnten die persönlichen Daten zu finden sein. Dazu gehören Vor- und Zuname, die aktuelle Adresse, eine Telefonnummer (Festnetz- und/oder Handynummer) sowie die E-Mail-Adresse.
Tipp: Damit die Bewerbung einen möglichst runden Eindruck macht, empfiehlt es sich, eine seriöse E-Mail-Adresse zu verwenden, die idealerweise den Namen des Bewerbers enthält.
2. Das Bewerbungsfoto
Während das Bewerbungsfoto bis vor wenigen Jahren noch als kulturell verpflichtend angesehen wurde, steht es den Bewerbenden aufgrund des sogenannten Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) heutzutage frei, ob der Bewerbung ein Foto hinzufügt wird. Entscheidet man sich jedoch dafür, ein Foto beizufügen, sollte dieses unbedingt einen professionellen Eindruck vermitteln, um die Bewerbungsunterlagen auch wirklich positiv aufzuwerten.
3. Der Bildungsweg und die beruflichen Erfahrungen
Als Nächstes könnte der Bildungsweg des Bewerbenden aufgeführt werden. Hier reicht in der Regel die Erwähnung der letzten Bildungseinrichtung und des dort erreichten Abschlusses. Danach folgen die beruflichen Erfahrungen: Von wann bis wann war man bei welcher Firma und was waren die jeweiligen Jobbeschreibungen und Aufgaben?
Gut zu wissen: Da der Lebenslauf optimaler Weise auf ein bis zwei DIN A4-Seiten passen sollte, kann man getrost auf weit zurückliegende Anstellungen und Praktika verzichten.
4. Weitere praktische Erfahrungen und besondere Kenntnisse & Fähigkeiten
Dieser Absatz eignet sich vor allem für die Bewerbenden, die während ihres beruflichen Lebens bereits schon viele Erfahrungen sammeln konnten. Dazu könnten unter anderem auch Budget- und Personalverantwortung, die sogenannten Hard Skills gehören (beispielsweise Fremdsprachen-, spezifische Software- und Programmierkenntnisse) und Soft Skills (Zeitmanagement, Flexibilität, Kommunikationsfähigkeit etc.) sowie erfolgreich abgeschlossene Projekte.
Wichtig: Sämtliche Erfahrungen, Fähigkeiten und Kenntnisse sollten optimalerweise zu dem gewünschten Job passen. Daher empfiehlt es sich, die Stellenanzeige aufmerksam zu lesen, um die gewünschten Anforderungen und Erwartungen besser identifizieren zu können.
Hobbys und persönliche Interessen
Damit der potenziell neue Arbeitgeber den Bewerbenden bereits schon anhand des Lebenslaufes etwas besser kennenlernen und einschätzen kann, könnten abschließend noch einige Hobbys und persönliche Interessen aufgelistet werden. Auch hier gilt es darauf zu achten, dass die genannten Inhalte relevant für die angestrebte Position sind und die soziale Kompetenz des Bewerbenden unterstreichen.
Ein perfekter Lebenslauf
Abschließend sei gesagt, dass es neben den bereits genannten Inhalten noch einige weitere Faktoren gibt, die einen erfolgversprechenden Lebenslauf ausmachen können. Und da bekanntlich der erste Eindruck zählt, sollte die Vita zum einen nicht nur vollständig und aussagekräftig sein, sondern zudem auch noch gut aussehen.
Es könnte ein optisch ansprechendes Design, bei dem man sich beispielsweise an dem Corporate Design des jeweiligen Unternehmens orientiert, hilfreich sein. Außerdem könnte es von Vorteil sein, wenn maximal zwei unterschiedliche Schriftarten und -größen verwendet werden, damit der Lesefluss nicht unterbrochen wird.
Zum anderen könnte es hilfreich sein, wenn der Lebenslauf wirklich einzigartig ist und dementsprechend inhaltlich individuell an die Anforderungen der einzelnen Stellenanzeigen angepasst wird. Auf diese Weise zeigt man dem Personalverantwortlichen, dass man genau weiß, welche Qualifikationen für die angestrebte Position besonders wichtig sind.
Darüber hinaus kann es keinesfalls schaden, wenn man den Lebenslauf (und natürlich auch das ebenfalls wichtige Bewerbungsanschreiben) vor dem Versenden nochmals in Ruhe Korrektur liest, um eventuell vorhandene Rechtschreib- oder Grammatikfehler beheben zu können.
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