Schon seit einigen Jahren werden in Leipzig jährlich konstant über 5.000 Gewebe angemeldet – die Mehrheit davon als Neugründungen. Die dahinterstehenden Branchen sind kaum weniger vielfältig als die Backgrounds der Gründer und ihrer Firmen. Eines eint jedoch alle zwischen Imbiss-Betreiber, Programmierer auf Freelancer-Basis und frischgebackenem Logistik-Chef: Üppige finanzielle Mittel, die ein Schalten und Walten voll nach eigenem Gusto gestatten, gibt es praktisch nie.

Im Gegenteil: Gerade in der Anfangsphase ist der Weg in die Selbstständigkeit von vielen Investments geprägt. Bis diese durch einen allmählich etablierten Kundenstamm ausgeglichen werden und das Jung-Unternehmen schwarze Zahlen schreibt, kann geraume Zeit vergehen.

Viele Gründer müssen deshalb sparen, wo es nur geht, um sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren zu können. Ein wichtiger Punkt dabei sind die Fixkosten. Um sie möglichst gering zu halten, kann es sinnvoll sein, kleine Räumlichkeiten zu wählen.

Wie viel Platz braucht ein Business? – Es kommt darauf an

Raum ist ein relativer Begriff. Denn so, wie jedes Startup sich in einer eigenen Branche bewegt und einen sehr individuellen unternehmerischen Ansatz verfolgt, gibt es keine allgemeingültige Grenze, ab der ein frisch gegründeter Betrieb „wenig“, „ausreichend“ oder „viel“ Platz zur Verfügung hat. Nur eines ist gleich: Jede Firma hat eine Schwelle, die zwei Flächen- bzw. Platz-Kategorien unterteilt:

  • Wenig Raum, aber noch ausreichend für ein effizientes Arbeiten, und
  • zu wenig Raum, wodurch das Business erschwert wird.

Beides sind jedoch selbst für ein bestimmtes Unternehmen keine fixen Kenngrößen. Sie hängen von verschiedenen Faktoren ab – die sich wiederum durch den Firmenbesitzer justieren lassen.

In der Praxis obliegt es daher jedem Gründer selbst, anhand verschiedener relevanter Merkmale zu definieren, bis wohin er eine sinnvolle Flächenreduktion betreiben kann, ohne die wichtige Leistungsfähigkeit seines Unternehmens zu torpedieren. Diese Merkmale sind äußerst vielfältig.

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Die Branche

Der zentrale Kern der Platzfrage ist die Branche, in der das Unternehmen operiert. Respektive die davon ausgehende Art der Firma. Es liegt auf der Hand: Jemand, der sich beispielsweise als Grafik-Freelancerin betätigt, kommt mit erheblich weniger Raum aus als der Gründer eines Tattoo- und Piercing-Studios. Dieser wiederum dürfte in Sachen minimaler Platzbedarf besser dastehen als die neue Chefin eines Einzelhandelsgeschäfts mit kleinem Onlineshop-Anteil oder das Geschwisterpaar, das einen Schreinerbetrieb mit Werkstatt und Kundendienst eröffnet hat.

Die Herausforderung hierbei: Was das tägliche Geschäft mit seinen Abläufen anbelangt, zeigt oftmals erst die Praxis über die ersten Monate hinweg, wo die echte Untergrenze liegen könnte. Insofern sollten Gründer nicht bedingungslos Platzminimierung betreiben, sondern stets ein wenig „Luft“ zu lassen. Ein paar Quadratmeter, die sich nach dem ersten halben Jahr als zu viel erweisen, lassen sich definitiv noch gewinnbringend nutzen. Fehlen hingegen jene paar Quadratmeter, kann es in vielerlei Hinsicht eng werden.

Die Mitgründer- und Personalsituation

Um das Beispiel von vorhin noch einmal aufzugreifen: Wenn zwei Personen eine Schreinerwerkstatt gründen, benötigen sie in der Werkstatt genug Platz, um ihre jeweiligen Arbeiten zu verrichten, ohne sich gegenseitig zu stören. Ein einzelner Gründer könnte hier, weil er schließlich nur eine Aufgabe zu jeder Zeit verrichten kann, höchstwahrscheinlich mit etwas weniger Platz auskommen.

Ein weiterer gewichtiger Grund hinsichtlich der nötigen Platzverhältnisse ist die Frage, wie viele Menschen das Startup beschäftigen wird. Allerdings gibt es je nach Art der Personengruppe erhebliche Unterschiede:

  • Gründer bzw. Geschäftspartner: Sie benötigen lediglich genügend Raum, um ihre Arbeit ausüben zu können. Hier gibt es also viel Variationsspielraum.
  • Angestellte: Sobald das Startup auch nur einen Teilzeit-Mitarbeiter beschäftigt, greifen umgehend einige Gesetze. Besonders wichtig sind hier die technischen Regeln für Arbeitsstätten der Bundesanstalt für Arbeitsschutz. Je nach Art der Arbeit und Räumlichkeit dürfen bestimmte Mindestflächen und -höhen nicht unterschritten werden.

Eng mit der Situation der Arbeitenden verknüpft ist eine weitere Personengruppe: die Kunden.

Die Art des Kundenkontakts

Das im Beispiel erwähnte Tattoo-Studio kann nur arbeiten, wenn die Kundschaft vor Ort ist. Doch schon beim ebenfalls erwähnten Einzelhandelsgeschäft mit kleinem Online-Shop verteilt sich die Struktur wieder. Eng mit der Art des Unternehmens bzw. seiner genauen Arbeitsweise verbunden ist ebenso die Art, wie Waren und Dienstleistungen an die Zielgruppenmitglieder gebracht werden.

Bei manchen Startups gibt es hier schlichtweg nichts zu justieren. Dabei sind sich Ladengeschäft, Restaurant und Ferienpension näher, als es zunächst den Anschein erwecken mag. Bei vielen anderen Firmen gibt es jedoch Optionen, um Anpassungen vorzunehmen, beispielsweise in Agenturen und Kanzleien.

Hier kann Kundenkontakt im Haus durchaus reduziert werden. Etwa in einem dafür zweitverwendeten Büro anstelle eines dedizierten, aber kaum anderweitig genutzten Meeting-Raumes. Oder durch die inzwischen etablierten Möglichkeiten der Videotelefonie. Oder durch Kontakt auf neutralem Boden bzw. beim Kunden selbst.

Kreativität und die Fähigkeit, alternative Ansätze zu finden, sind somit ungemein wichtig, wenn es darum geht, in räumlicher Hinsicht mit einem „Tiny Business“ zu starten. Allerdings stellt sich manchem vielleicht die Frage: Warum eigentlich so klein loslegen?

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Klein, aber oho: Die Stärken des räumlichen Downsizings

Wir leben in einer Zeit, in der das Prinzip von „höher, größer, schneller, weiter“ immer stärker hinterfragt wird. Allerdings gibt es selbst weit jenseits derartiger altruistischer, kapitalismuskritischer Ansätze exzellente Gründe, um bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für die Gründung in kleineren Dimensionen zu denken:

  • Miet- und Kaufkosten: Größer ist praktisch immer teurer – je nach Lage, unterscheiden sich die Preise sogar ganz erheblich. Damit wird ein bedeutender Teil der Gründungskosten spürbar reduziert.
  • Lage: Gerade dort, wo es für die Attraktivität des Business zählt (Stichwort Laufkundschaft), ist es häufig einfacher, kleinere, aber dafür besser gelegene Räumlichkeiten zu finden. Insgesamt ist das auch lukrativer.
  • Auswahl: Gerade Leipzig hat einen recht geringen Leerstand bei Gewerbeimmobilien – besonders bei Büroimmobilien. Wer kleinere Räumlichkeiten in die Suche einbeziehen kann, hat dadurch automatisch mehr Auswahl.
  • Bedarf: Ein kleineres Ladengeschäft ist rascher gefüllt als ein großes. In vielen Unternehmen können nach dieser Denkweise die Kosten für den Waren- und sonstige Bestände geringer gehalten werden, ohne dass die Räume unangenehm leer wirken.
  • Energiekosten: Ob Beleuchtung, Heizung oder Kühlung – je kleiner die Räumlichkeiten, desto weniger Energie ist für diese Aspekte nötig.

Nicht zuletzt hat das Gründen in kleineren Räumen sogar einen positiven (selbst-)erzieherischen Effekt: Man lernt als Gründer, mit überschaubareren Maßstäben zu arbeiten. Alles lässt sich leichter überblicken und kontrollieren. Man gerät nicht in die Gefahr, das Business irgendwie zu „überfrachten“, sondern muss sich aus Platzgründen ausschließlich auf das fokussieren, was wirklich wichtig ist.

Deswegen können kleine Räumlichkeiten definitiv dabei helfen, einem Gründer eine unternehmerisch gesunde Einstellung, Denk- und Handlungsweise zu vermitteln. Außerdem gilt: Vergrößern kann man sich bei Bedarf immer noch. Im Gegensatz zu einer Verkleinerung sogar ohne jeglichen Reputationsverlust und Tiefschlag für das unternehmerische Ego.

Klein gründen in der Praxis I: Mitarbeiter und Personal

Wer als Gründer ganz klein loslegen möchte, sollte sich zunächst von einem Grundgedanken freimachen: Es ist absolut nicht nötig, das gesamte Business unter einem Dach stattfinden zu lassen. Wenigstens für die meisten Firmen reicht es aus, wenn das Kerngeschäft darin genügend Raum hat. Alles, was „ringsherum“ wichtig ist, kann anderweitig und andernorts gelöst werden – viel günstiger oder gänzlich kostenlos.

Homeoffice

Zugegeben, Homeoffice ist für eine ganze Reihe von Tätigkeiten nicht einmal eine zeitweilige Option. Allerdings ist alles, was zur typischen Büroarbeit gehört, explizit davon ausgenommen. Wenn es irgendwie mit Office-Arbeit zusammenhängt, dann kann es heute problemlos remote durchgeführt werden.

Im Prinzip hat jeder Gründer absolut freie Hand, seine Mitarbeiter von zuhause aus arbeiten zu lassen. Nicht zuletzt angesichts der Bedeutung, die diese Arbeitsform mittlerweile für viele Arbeitnehmer hat, bringt das sogar einige erhebliche Vorteile für die Rekrutierung von Fachkräften mit sich – angefangen bei der Möglichkeit, sein Team nicht nur im Pendeldistanz-Großraum Leipzig finden zu können oder ansiedeln zu müssen.  

Doch Vorsicht: Gründer sollten unbedingt versuchen, die Heimarbeit nicht zuletzt vertragsrechtlich als optional statt als verpflichtend zu gestalten. Denn wer verpflichtet, muss für die Kosten aufkommen. Übrigens muss es sich nicht um eine Entweder-oder-Entscheidung handeln. Heimarbeit kann ebenso gut tageweise gewährt werden. Selbst wenn dann noch Inhouse-Arbeitsplätze nötig sind, können diese durch geschickte Planung auf mehrere Mitarbeiter aufgeteilt werden. Ein einzelner Schreibtisch mit Computer kann deshalb selbst bei „Homeoffice Light“ mit nur zwei Heimarbeitstagen wöchentlich zwei Teammitglieder versorgen – wo andernfalls zwei Schreibtische samt Zusatzflächen nötig wären.

Wichtig: Zwar ist es theoretisch möglich, Wohnungen gänzlich als Arbeitsfläche anzumieten und so beispielsweise mehrere Büromitarbeiter „outzusourcen“. Allerdings ist das nicht nur aufgrund des Leipziger Wohnraummangels in der Praxis schwierig, sondern muss aufgrund der (rein) gewerblichen Nutzung unbedingt dem Vermieter bekannt und von diesem genehmigt worden sein – zumindest, wenn die Tätigkeit nach außen wahrnehmbar ist.

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Coworking Spaces

Als Großstadt hat Leipzig gleich mehrere Coworking Spaces vorzuweisen. Die meisten davon sind spontan anmietbar, 24/7 geöffnet und mit diversen technischen Systemen ausgestattet. Grundsätzlich kann das dauerhafte Anmieten solcher Arbeitsplätze durchaus günstiger sein als das Vorhalten entsprechender Räume im Startup selbst.

Deutlich häufiger sind Coworking Spaces jedoch eine grandiose Alternative für Einsatzzwecke, die zwar für den Betrieb des Unternehmens unverzichtbar sind, die aber nicht täglich oder in ähnlich kurzen Abständen relevant sind. Beispiele dafür sind Präsentationen für Investoren, Produktneuvorstellungen, die ersten Bewerberrunden mit Vorstellungsgesprächen oder große All-Hands-Meetings, die sich nicht sinnvoll rein digital durchführen lassen.

Klein gründen in der Praxis II: Waren, Equipment, Akten und mehr

Dieser Punkt hat ebenfalls großes Potenzial, um die Räumlichkeiten des Geschäfts kompakt zu halten. Gemeint sind beispielsweise diese Dinge:

  • Akten und ähnliche Unterlagen mitsamt ihren strengen Aufbewahrungsfristen
  • Vorrats- und saisonale Waren, mitunter noch Retouren
  • seltener benutztes Equipment sowie Ersatzteile dafür
  • zusätzliche Verpackungs- und sonstige logistische Materialien, die über den üblichen Tages- oder Wochenbedarf hinausgehen
  • Arbeitsmaterialien, Betriebsstoffe usw., die ebenfalls über den im Unternehmen nötigen unmittelbaren Bedarf hinausgehen

All das muss für das Unternehmen zu einem gewissen Maß rasch greifbar sein – selbst wenn Gründer überlegen sollten, wo sie durch gute Händlerkontakte zeitnahe Käufe und Lieferungen garantieren können.

Jedoch müssen diese Sachen definitiv nicht in der „Firmenzentrale“ lagern, zumindest nicht in den unmittelbaren Räumlichkeiten. Sofern für das Startup ein Außenbereich greifbar ist, bieten sich Lagerzelte als Lösung an. Sie sind besonders flexibel nutzbar und in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Aufgrund des einfachen Auf- und Abbaus können Lagerzelte sowohl dauerhaft genutzt werden als auch sehr kurzfristig und spontan. Da zudem der Transport zerlegt stattfindet, muss nicht einmal auf eine besonders gute Zugänglichkeit geachtet werden. Dadurch wird selbst ein sehr kleiner Hinterhof eines Geschäfts zu einem brauchbaren Lager.

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Wenn es hingegen eine festere Unterbringung sein muss (etwa aus Sicherheitsgründen), dann bietet sich als Lösung ein Container an, wahlweise zu kaufen oder zu mieten. Da es diese Elemente unter anderem als Bürocontainer gibt, lassen sich so selbst Personalfragen flexibel lösen. Allerdings haben Container einen Nachteil: Selbst, wenn der Platz für diese typischerweise 20 und 40 Fuß (ca. 610 bzw. 12.200 cm) langen Räume vorhanden ist, muss es einen hinreichend großen Zugang für Aufstellung und Abtransport geben. Andernfalls ist man schnell beim Anmieten eines Kranwagens angelangt – samt eventuell notwendiger Genehmigungen, damit er eingesetzt werden kann.

Eine weitere Möglichkeit, die jedoch hinsichtlich der Örtlichkeit weniger flexibel ist, sind die auch in unserer Region seit einiger Jahre immer zahlreicher werdenden Mietlager. Sie sind ähnlich wie eine (ebenfalls taugliche) angemietete Garage. Im Gegensatz zu dieser

  • ist es jedoch einfacher, mehrere solcher Abteile in räumlicher Nähe zueinander zu mieten,
  • sind Mietlager vielfach klimatisiert oder zumindest zwangsbelüftet und
  • gibt es fast immer eine sichere Umzäunung samt Videoüberwachung und teils sogar 24/7 vorhandene Security.

Der einzige echte Nachteil: Gründer können nicht bestimmen, wo sich dieses Lager befindet. Abseits dieser Optionen bietet sich unter anderem noch Folgendes an:

  • Das Auslagern von Maschinen und Teilen auf die Fahrzeuge bei intensiver Arbeit beim Kunden.
  • Herkömmliche Kellerräume, vielleicht sogar beim Gründer zuhause.
  • Größere Lagerhallen, gegebenenfalls als Kooperation mit befreundeten Unternehmen zusammen angemietet oder errichtet.

Klein gründen in der Praxis III: Aufgaben und Arbeitsprozesse

Bislang wurden rund ums Gründen auf kleinem Raum vor allem Menschen und Gegenstände thematisiert. Betrachtet man allerdings die Kerncharakteristiken eines frisch gegründeten Unternehmens in ihrer Gesamtheit, dann muss hierzu noch ein dritter Punkt gezählt werden: die Arbeitsprozesse und Aufgaben.

Um ihrer wichtigsten Aufgabe nachzukommen, nämlich Umsätze zu machen, damit sie möglichst rasch eine stabile Wirtschaftslage erreichen, müssen Startups verschiedenen Aufgaben nachkommen. Nicht alle davon müssen jedoch unbedingt selbst erledigt werden.

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Dazu soll noch einmal das angesprochene Tattoo- und Piercing-Studio als Beispiel dienen: Hier gibt es verschiedene Dinge, die zwar für den Erfolg des Business wichtig sind, jedoch sicherlich nicht zwingend vom Gründer und seinen Mitarbeitern erledigt werden müssen – zumindest nicht in den Räumlichkeiten des Studios:

  • Aufbau und Betreuung der Website mitsamt der dahinterstehenden Server-Technik
  • regelmäßige hygienische Grundreinigung des Arbeitsbereichs
  • Telefondienst und Terminvergabe
  • Buchführung und Steuerangelegenheiten
  • das Designen neuer Tattoos und Schmuckstücke
  • Security für den analogen und digitalen Bereich

All diese Aufgaben sind zweifelsohne wichtig, damit aus dem Startup rasch ein in der Szene etabliertes Studio werden kann. Gerade, wenn der Platz dafür im Allgemeinen oder zumindest für das nötige Personal fehlt, ist das Outsourcing an Freelancer oder ganze Unternehmen jedoch eine probate Option.

Nicht nur, weil dadurch die Räumlichkeiten kleiner gehalten werden können. Sondern auch, weil die Kooperation mit solchen Dienstleistern meist erheblich flexibler gehandhabt werden kann als das Anmieten größerer Räumlichkeiten und das Einstellen zusätzlicher Mitarbeiter. Je nach Aufgabengebiet lassen sich dadurch sogar eine ganz erhebliche Effektivitätssteigerung erzielen.

Beispielsweise den Betrieb der Website und deren Sicherheit an Profis outzusourcen, liefert sicherlich deutlich bessere Resultate, als wenn die Gründer des Tattoo- und Piercing-Studios sich dieser 24/7-Aufgabe noch irgendwie neben ihrer eigentlichen Tätigkeit widmen müssen.

Zumal gilt: Es gibt heute kaum noch einen unternehmerischen Prozess – egal, in welcher Branche – der nicht als mietbare Dienstleistung von anderen Firmen angeboten würde. Aufgrund von deren Spezialisierung ist das vielfach sogar erheblich günstiger als die Aufgaben in Eigenregie zu erledigen. Natürlich kommen Gründer dennoch nicht umhin, sehr genau zu rechnen und Vergleiche einzuholen.

Keinesfalls sollten solche Kooperationen zu einer Situation führen, in der das Unternehmen die Aufgaben später nicht mehr „zurückholen“ kann. Gerade Startups sollten alles Outsourcing nur als temporär ansehen. Geboren aus der noch unvorhersehbaren Auftragslage, den vielen „Baustellen“, die jetzt dringlicher sind, und der aus Geldmangel noch nicht vorhandenen Möglichkeit, viel Personal anzustellen und die dafür nötigen größeren Räumlichkeiten anzumieten.

Zusammengenfassend lässt sich sagen, Jede Gründung braucht je nach Branche und Charakteristik eine Mindestfläche, um ihrem Geschäft nachgehen zu können. Die Größe dieser Fläche ist aber keineswegs ein fester Wert. Vielmehr haben Gründer viele unterschiedliche Möglichkeiten, um die benötigte Fläche für die Räumlichkeiten gering zu halten. Deshalb können viele Startups in Räumen funktionieren, die auf den ersten Blick erheblich zu klein wirken. Es braucht nur den Willen des Gründers, alternative Ansätze zu finden und zu verfolgen.

Zudem muss nicht alles im Unternehmen stattfinden von den eigenen Mitarbeitern durchgeführt werden. Im Gegenteil: Mittlerweile existieren längst erfolgreiche Firmen ohne Unternehmenssitz im klassischen Sinne, die dennoch mehrere Angestellte haben und unter Umständen bestimmte Arbeitsprozesse outsourcen. Das ist vielleicht kein Konzept für jedes Startup in jeder Branche. Allerdings ein sehr überzeugender Nachweis: Etwas kleiner geht praktisch immer – ohne die Aufstiegschancen des jungen Unternehmens zu bremsen oder gar zu gefährden.

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