Solaranlagen wandeln in einem physikalischen Prozess das Sonnenlicht zu Strom um. Diesen Strom können Hausbesitzer entweder direkt nutzen, für spätere Nutzung speichern oder ins öffentliche Netz einspeisen. Sobald die technischen, geografischen und rechtlichen Voraussetzungen geschaffen sind, fehlt nur noch eines: die Sonne. Während die Platzierung der Module auf dem Dach weniger kritisch ist, als oft angenommen, sind die Sonnenstunden in Ihrer Region bedeutsam.
Windenergie, Wasserkraft, Geothermie und Photovoltaik – erneuerbare Energien haben in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Das Ziel ist es, unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden – aus politischer und vor allem ökologischer Sicht.
Das Statistische Bundesamt zählte bereits über 2 Millionen Anlagen in Deutschland Anfang 2022 – Tendenz steigend. Hinzu kommt, dass Staat und Bund nach und nach den bürokratischen Aufwand bei der Anschaffung einer Solaranlage beseitigen. Die PV-Branche wächst wieder und wird auch also immer beliebter.
Deutsche Städte kommen auf ca. 2.025 Sonnenstunden pro Jahr. In 2022 lag Leipzig mit ca. 1.990 Sonnenstunden unter dem Durchschnitt. Dennoch reicht das allemal für eine ertragreiche Photovoltaikanlage. Wie viel Potenzial Ihr Dach für Photovoltaik hat, kann als erste Einschätzung eines Solarkatasters geben. Leipzigs Solardachkataster unterscheidet in „nicht geeignet“, „gut“ und „sehr gut“.
Außerdem wird die Modulfläche, potenzielle Wärmemenge und CO₂-Ersparnis berechnet. Die fundierte, individuelle Analyse eines Experten kann dies jedoch nicht ersetzen. Es handelt sich beim Kataster nur um Flurkarten und Luftaufnahmen – bauliche Voraussetzungen oder Verschattungen sind hier nicht mit eingerechnet.
Obwohl bereits Gespräche laufen, gibt es momentan noch keine Solarpflicht in Leipzig. Auf diese sollten Hausbesitzer aber auch nicht unbedingt warten, da sich die Anschaffung einer Photovoltaikanlage in jedem Fall lohnt. Im Gegenteil: Anhand der steigenden Energiekosten und sinkenden Einspeisevergütung, erscheint die Anschaffung einer Anlage gerade jetzt besonders lohnenswert. Diese Unabhängigkeit unterstützen Leipzig und Deutschland mit verschiedenen Förderprogrammen.
Photovoltaik-Förderungen in Leipzig
Im Jahr 2000 wurde in Deutschland das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eingeführt, um den Wechsel zu nachhaltigen Energiequellen zu fördern. Eine der Zielsetzungen des EEG ist der Ausbau der erneuerbaren Energien auf 80 % des Stromverbrauchs bis 2030, wobei Solar-, Wind- und Wasserenergie als wichtigste Quellen gelten. Stand 2022 beträgt der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch in Deutschland 48 %. Es ist also noch einiges an Arbeit zu tun, um das Ziel bis 2030 zu erreichen.
Um den Einsatz von Photovoltaikanlagen zu fördern und die Energiewende voranzutreiben, gibt es staatliche Förderprogramme auf Bundes- oder Landesebene. Ein Beispiel dafür ist das Programm „Förderrichtlinie Speicher“ der Sächsischen Aufbaubank (SAB), das im Jahr 2022 mit mehreren Millionen Euro Stromspeicher und Ladesäulen für Photovoltaikanlagen unterstützt hat.
Allerdings war das Budget schnell erschöpft. Für 2023 gibt es derzeit keine Pläne, das Programm neu aufzulegen. In Sachsen gibt es somit derzeit keine Förderprogramme, weshalb Interessenten Möglichkeiten auf Landesebene wahrnehmen müssen.
Die KfW bietet gleich mehrere Programme zur Finanzierung von erneuerbaren Energien:
KFW 270: Der Erneuerbare Energien Kredit (KFW 270) ist für Photovoltaik, Wasser, Wind, Biogas und mehr aufgelegt worden. Es werden Privatpersonen, Unternehmen, Freiberufler und weitere Personen gefördert.
KFW 441: Dieser Kredit kann für einen Zuschuss von 900 € pro Wallbox beantragt werden. Allerdings können ihn nur Unternehmer, Freiberufler und Selbstständige wahrnehmen. Wallboxen sind Ladestationen für Elektroautos. Kombiniert man sie mit einer PV-Anlage, lädt man sein Auto also für fast umsonst.
KFW 440: Der gleiche Kredit, nur für Privatpersonen, ist leider bereits ausgelaufen.
Eine der bekanntesten gesetzlichen Förderungen für Photovoltaikanlagen ist die Einspeisevergütung. PV-Besitzer, die ihren Strom in das Netz einspeisen und nicht selbst verbrauchen, erhalten dafür eine Vergütung. Bis Februar 2024 beträgt die Vergütung 8,20 Cent pro kWh. Darüber hinaus bieten manche Energieversorger gelegentlich Zuschüsse für PV-Anlagen, Stromspeicher oder auch Boni für die Stromeinspeisung an.
Vor- und Nachteile zum Kauf und zur Miete
Bei der Anschaffung einer Solaranlage müssen Hausbesitzer nun noch zwischen einem Kauf- und Miet-Modell entscheiden. Dies ist vor allem abhängig von persönlichen Prioritäten und den individuellen Preisen. Erwähnenswert ist in jedem Fall, dass die Kaufoption nicht für jeden die passendste Lösung ist. Während das Kaufmodell als offensichtliche Variante ins Auge springt, entscheiden sich immer mehr Leute zur Miete – die Branche ist in den letzten Jahren stark gewachsen.
Der Kauf überzeugt vor allem mit mehr Freiheiten, doch ist hier sehr viel Verantwortung und Risikobereitschaft gefragt. Das führt häufig zu einem hohen Zeit- und Kostenaufwand. Insgesamt ergibt sich der Preis beim Kauf einer Anlage über die ersten 20 Jahre Betriebsdauer anhand von Anschaffungs-, Betriebs- und Finanzierungskosten.
Im Mietmodell belaufen sich die Kosten ungefähr auf den gleichen Preis. Versicherung, Wartung und Reparaturen sind hier schon in der monatlichen Miete enthalten. Hier wird der gesamte Prozess für den Kunden übernommen, wodurch dieser weniger Kontrolle darüber hat. Dafür ist das Risiko geringer und der Zeitaufwand minimal.
Auf dem Markt treffen die hohe Nachfrage und das Angebot aufeinander, sodass sich immer mehr PV-Hersteller auf dem Markt positionieren. Das Berliner-Startup Enpal ist eines dieser Unternehmen. Als einer der führenden Anbieter zur Miete von Photovoltaikanlagen bietet Enpal Solaranlagen mit Stromspeicher und Wallbox für das E-Auto für 0 € Anschaffungskosten an.
Kunden zahlen dann über 20 Jahre einen monatlichen Festpreis und können das ganze System nach dieser Zeit für einen symbolischen Euro quasi geschenkt bekommen. Für eine erste Einschätzung des eigenen Daches können sich Interessenten anhand eines Solarrechners online beraten lassen.
Am Ende obliegt es dem Hausbesitzer, zu entscheiden, welches Modell er wählt. Doch unabhängig vom Modell ist eine Solaranlage langfristig immer von Vorteil. Nicht nur für die eigene Stromkostenrechnung, sondern auch für das Klima und die Zukunft unserer Erde.
Ob Ihr Haus für eine Solaranlage geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Technische Faktoren, geografische und rechtliche Faktoren. Je nachdem, welchen Anbieter oder Hersteller Sie sich suchen, kommen verschiedene Ausschlusskriterien hinzu. An erster Stelle steht also ausreichende Recherche. Oftmals liegt es schon bei diesem Schritt im Interesse eines PV-Anbieters, Sie kostenlos zu beraten oder Ihre Solar-Möglichkeiten auszuarbeiten. Zögern Sie also nicht, einen Experten zu fragen.
Was Sie auch schon ohne Experten herausfinden können, sind die rechtlichen Hintergründe Ihres Hauses. Steht Ihr Haus beispielsweise unter Denkmalschutz, kann keine Baugenehmigung für die Anlage eingeholt werden.
Die größten Herausforderungen entstehen jedoch bei der Technik. Ist die Hauselektrik schon zu alt oder macht den Anschluss zu den Anlagen unmöglich, können Sie keine Anlage montieren. Hierbei scheitert es meistens an einer unpassenden Unterverteilung, einem kleinen Zählerschrank oder inkompatiblen Wärmepumpenanlagen. Eine Erneuerung der Elektrik ist auch nicht in jedem Fall möglich.
Woran die Photovoltaikanlage letztendlich noch scheitern kann, ist natürlich das Dach. Ist Ihr Dach nicht stabil und sicher genug, könnte das zwischen Ihnen und einer Anlage stehen. Auch die Ziegelart, Dachneigung und Größe müssen zu den Installationsvorgaben des Anbieters passen. Wenn eine Montage grundsätzlich möglich ist, wird letztlich ein Blick auf Verschattung und Ertrag geworfen, damit sich eine Solaranlage auch wirklich lohnt.
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