PayPal wird den meisten Menschen inzwischen ein Begriff sein, selbst wenn sie zu den Wenigen gehören, die den Dienst nie in Anspruch genommen haben. Das US-amerikanische Unternehmen existiert bereits seit 1998 und gilt als einer der frühen Vertreter des Silicon Valley in Kalifornien. Über die Jahre wurde der Dienst von der Online-Auktionsplattform Ebay gekauft, agiert seit 2015 allerdings wieder selbstständig – und das mit großem Erfolg.
Mehr als 420 Millionen Menschen nutzen den Service weltweit, wodurch sich PayPal bereits länger als Marktführer für Online-Transaktionen etablieren konnte. Auch der Umsatz, der im vergangenen Jahre bei rund 25,37 Milliarden US-Dollar lag, kann sich sehen lassen. PayPal überzeugt seine Nutzer zum einen mit hoher Sicherheit, zum anderen durch eine enorm leichte Handhabung, im Browser oder in der App.
Seit kurzer Zeit möchte sich das Unternehmen einem neuen Feld widmen, dass seit einigen Jahren für besonders große Aufmerksamkeit sorgt – Kryptowährungen. Schon 2020 kündigten sie an, nicht nur ihre mobile App überarbeiten zu wollen, sondern dabei auch ganz neue Wege zu erschließen. Das Vorhaben beinhaltete die Optionen des Handels und der Kaufabwicklung mit den digitalen Geldern.
Kryptowährungen kaufen mit PayPal ist daher in den USA schon seit Herbst 2020 möglich, das Bezahlen mit den Geldern seit 2021. Im selben Jahr folgte auch die Systemintegration in Großbritannien als erste europäische Station. In Deutschland muss sich noch etwas geduldet werden, ehe der Dienst in diesem Umfang auch hierzulande zur Verfügung steht.
Kryptos erobern die Finanzdienstleister
Denn grundsätzlich sind Kryptowährungen in Deutschland keine Randerscheinung mehr. Neben dem wachsenden Interesse von Privatanlegern und Unternehmen wächst das Verständnis der breiten Masse rund um Bitcoin und Co. Auch Regierungen haben die wichtige Entwicklung erkannt und reagieren entsprechend.
Während teilweise nach neuen Formen der Regulierung und der Besteuerung gesucht wird, kam vor allem die Erkenntnis des Bedarfs nach digitalem Geld. Die Europäische Zentralbank (EZB) arbeitet aktuell an einem digitalen Euro, der Münzen und Banknoten ersetzen soll. Natürlich wird das Bargeld in absehbarer Zukunft nicht verschwinden, ein aussagekräftiges Vorhaben ist es dennoch.
Auch in Sachsen ist das Thema präsent. Berichte und Informationstage sollen für Interessierte Licht ins dunkle bringen, die sich mehr mit der Materie auseinandersetzen wollen. Prof. Fritz Lang brachte an der Hochschule Meißen bereits 2018 einen Bericht mit Daten und vor allem steuerlichen Aspekten rund um Kryptowährungen heraus. Steuerberater, Versicherungsmakler und weitere Fachleute bieten in Leipzig Unterstützung zu dem Thema an, das noch immer mit Vorsicht genossen werden sollte.
Fabian Herbolzheimer, Finanzberater der Verbraucherzentrale Sachsen, riet in diesem Jahr dazu, sich nach Möglichkeit von Experten beraten zu lassen, ehe man in das hochspekulative Geschäft der alternativen Währungen einsteigt. Dass es in Leipzig inzwischen einen sogenannten Bitcoin Stammtisch gibt, der sich einmal monatlich zur Diskussion trifft, zeigt, dass auch Privatpersonen neugierig sind. Für alle Interessierten findet dort angeregter Austausch rund um Kryptowährungen statt.
Die Möglichkeiten in den Markt einzusteigen sind schon jetzt vielfach gegeben. Ob per Broker, an einer Krypto-Börse oder mit ETFs, die auf den Wertverlauf spekulieren – Optionen gibt es in unterschiedlichen Varianten für jedermann. Die entsprechende Recherche sollte dabei keinesfalls zu kurz kommen, denn die zahlreichen Währungen und die hochvolatilen Kurse sollten möglichst detailliert kennengelernt werden.
PayPal könnte den Schritt nun für viele Menschen erleichtern, die sich auf diesem Markt umsehen möchten. Konkrete Angaben konnte beziehungsweise wollte das Unternehmen für Deutschland bislang nicht veröffentlichen, viele Insider gehen allerdings davon aus, dass das Update noch dieses Jahr folgen soll.
Somit werden früher oder später die Dienstdienste rund um die unterstützten Coins auch in Deutschland für den Markt zugänglich sein. Im Gegensatz zu einigen anderen Ländern, hält sich der Kaufrausch der Leute in Grenzen. Sollte ein viel genutzter Dienst wie PayPal die entsprechenden Möglichkeiten bieten, könnte es durchaus passieren, dass sich auch hierzulande mehr Menschen mit der Thematik beschäftigen.
Eigener Stable Coin geplant
Es ist nicht der einzige große Plan aus dem Krypto-Bereich. Im vergangenen Jahr offenbarte die neue App PayPals ebenfalls ambitionierte Pläne einer eigenen Kryptowährung. Der PayPal Coin soll ein Stable Coin darstellen, sich also am Kurs einer staatlichen Währung, in diesem Fall den US-Dollar, orientieren. Inzwischen wurde das Projekt vonseiten des Unternehmens bestätigt.
Auch zu diesem Thema stehen konkrete Angaben noch aus. Was allerdings in den USA unlängst in die Tat umgesetzt wurde, sind Neuerungen der Krypto-Optionen für die Nutzer. Neben dem Kaufen und Bezahlen der gängigsten Kryptowährungen, startete nun ein Pilotprojekt, welches das Übertragen, Senden und Empfangen von Bitcoin, Ethereum, Bitcoin Cash und Litecoin ermöglicht.
Damit ist PayPal einen Schritt weiter, Kryptos der Allgemeinheit unkompliziert zugänglich zu machen. Wann genau auch deutsche Nutzer von den Updates profitieren können, ist nicht klar, vieles deutet allerdings darauf hin, dass es noch in diesem Jahr stattfinden soll.
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