Seit Wochen steigen die Preise für Benzin, Gas und Strom. Auch die Dinge des täglichen Bedarfs werden immer teurer. Für einige Häuslebauer reicht inzwischen der Baukreditrahmen nicht mehr, da man natürlich solche gravierenden Preisanstiege für Baumaterial nicht ahnen konnte. In diesen Kontexten kann es selbst bei vorausschauender Planung trotzdem mal ganz schön eng werden und man rutscht so schnell mal unverschuldet in die roten Zahlen.
Die Bank fordert dann natürlich auch noch einen dicken Überziehungszins fürs Girokonto. Die sind in der Regel so hoch, dass einem gleich schwindelig wird. Weitaus günstigere Zinsen bietet hier ein normaler Verbraucherkredit, der nur etwa mit einem Drittel an Kosten zu Buche schlägt.
Dieser Anteil der Haushalte, die Kredite in Anspruch nehmen, ist auch in Corona-Zeiten recht konstant geblieben, so eine repräsentative Studie im Auftrag des Bankenfachverbandes. Zum Ende des dritten Quartals 2021 betrug das Volumen an Ratenkrediten 176,4 Milliarden Euro und wies somit nur ein leichtes Minus von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert auf. Nach Angaben der Schufa wurden 2020 exakt 97,9 Prozent aller Ratenkredite vertragsgemäß zurückgezahlt.
Dies entspricht genau dem Wert der Jahre 2019 und 2018. Um möglichst günstige Zinsen vom Kreditgeber zu erhalten, sollte man am besten im Internet nach einem Anbieter suchen. Generell verlagern sich die Geldgeschäfte immer weiter in den Online-Bereich. Laut Wikipedia stieg deren Anteil in Deutschland von acht Prozent im Jahr 1998 auf 55 Prozent in 2014.
Anfragen belasten hier nicht den Schufa-Score
Seit einigen Jahren bieten verstärkt Kreditportale im Internet ihre Dienste an. Anfangs wurden diese von den Betreibern der Filialbanken müde belächelt. Sie glaubten, nur wer bei ihnen keinen Kredit mehr bekomme, versuche es online. Entsprechend schlecht wäre die Zahlungsmoral. Die Banken mussten aber feststellen, dass Kunden nicht nur wegen schwacher Bonität durch ihr Raster fielen, sondern auch wegen zu hoher bürokratischer Hindernisse.
So wanderten ihre Kunden immer mehr zu den Direktbanken im Internet ab. Denn diese haben in der Regel die besseren Konditionen. Beispielsweise werden auf Online-Vergleichsportalen wie Financer mit nur einigen Mausklicks zahlreiche Angebote im Kreditrechner angezeigt. Die Zinsen sind deutlich niedriger, weil die Direktbanken durch eine recht hohe Technisierung deutlich geringere Kosten haben. Darüber hinaus ist die Konkurrenz größer und dadurch die veranschlagte Gewinnmarge kleiner.
Vergleichsportale zeigen übersichtlich alle verfügbaren Produkte auf. In der Filialbank hingegen muss für jedes Angebot eine Kreditanfrage gestellt werden, was wiederum einen negativen Einfluss auf den Schufa-Score hat. Im Internet lassen sich die Angebote vergleichen, ohne dass dafür der Score belastet wird.
Zudem haben Filialbanken feste Öffnungszeiten an einem bestimmten Ort. Das Internet ist rund um die Uhr präsent. Der Kredit lässt sich zu jeder Zeit bequem von zu Hause aus beantragen. Der einzige Nachteil ist, dass die persönliche Beratung wegfällt. Bei einem Online-Kredit sollte man wissen, wonach man sucht.
In erster Linie werden Ratenkredite vermittelt, aber auch Umschuldung oder Baufinanzierung ist möglich. Es gibt umfangreiche Informationen zu den jeweiligen Themenkomplexen und ein gesetzliches Widerrufsrecht. Der Vertrag kann also innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen widerrufen werden.
Effektiver Jahreszins ist der Maßstab aller Dinge in Sachen Kreditangebot
Finanzexperten und Verbraucherzentralen raten zum Vergleich möglichst vieler Angebote, da die Konditionen immer auf Standardfaktoren beruhen. Meist weichen jedoch die eigenen finanziellen Umstände davon ab. Um schließlich das konkrete Angebot einer Bank zu erhalten, muss eine Liste ausgefüllt werden. Abgefragt werden Einkommenshöhe und Lebenshaltungskosten wie Miete oder Versicherungen.
Auch wird sich die Direktbank bei der Schufa nach der Bonität des Interessenten erkundigen. Wichtig ist: Das Angebot muss immer den effektiven Jahreszins beinhalten. Denn die Effektivverzinsung gibt die tatsächlichen Kreditkosten an und ermöglicht erst eine Vergleichbarkeit.
Doch auch im Internet gibt es schwarze Schafe. Häufig locken sie mit unrealistisch geringen Gebühren oder verzichten auf die gesetzlich vorgeschriebene Schufa-Auskunft. Vorsicht ist ebenfalls geboten, wenn „schnelle Soforthilfe“ versprochen wird. Oft wollen Vermittler dann dem Interessenten nur andere zweifelhafte Finanzprodukte verkaufen wie etwa eine Prepaid-Karte, die mit hohen Kosten verbunden ist.
Genauso wenig sollte man sich darauf einlassen, dass die Vertragsunterlagen per Nachnahme zugesendet werden. Denn so wird die Vermittlungsgebühr vor der Prüfung der Unterlagen fällig. Generell gilt: Nichts zahlen, bevor der Kredit gewährt wurde.
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