Kosmetische Produkte sind wohl in allen Badezimmern und Handtaschen zu finden und begleiten uns täglich. Doch welche Inhaltsstoffe enthalten sie eigentlich und welche Auswirkungen haben sie auf unsere Gesundheit und die Umwelt? Zu diesem Thema veranstaltet der BUND Leipzig einen Diskussionsabend am Donnerstag, dem 26.05.2016 um 19:00 Uhr in der Mühlstraße 14, Leipzig-Reudnitz.
Einige Inhaltstoffe in Kosmetikprodukten gelten als Mitverursacher von gesundheitlichen Beschwerden und Krankheiten. Allein in Kosmetikprodukten sind derzeit ungefähr 6000 Substanzen zugelassen, von denen einige im Verdacht stehen, schädliche Nebenwirkungen zu haben. “Wer überprüft schon im Alltag jede Tube auf ihre Inhaltstoffe?” fragt Stefanie Richters, Sprecherin des Arbeitskreises Chemie und Umwelt des BUND Leipzig. “Fast niemand kann die Folgen dieser Substanzen abschätzen, wenn sie in die Umwelt gelangen.” Viele der eingesetzten Stoffe, so auch Mikroplastikpartikel, kommen von der Haut ins Abwasser, passieren die Klärwerke und gelangen somit in die Flüsse und Meere. Dort können Sie von Organismen aufgenommen werden und ähnlich wie beim Menschen in den Hormonhaushalt eingreifen und sich in der Nahrungskette anreichern.
Der Diskussionsabend des BUND Leipzig bietet Interessierten einen Einstieg in die Thematik und klärt über problematische Kosmetik-Inhalte auf. Zudem werden die Rechte der VerbraucherInnen, Möglichkeiten zum Umweltschutz und alternative Kosmetikprodukte vorgestellt. Die Bloggerinnen Jori Wefer und Katharina Happel sowie die Gesundheitspädagogin Kirsten Sülzle sind zu dieser Diskussion eingeladen.
Hintergrund: Einige Substanzen, die regelmäßig in Kosmetikprodukten Verwendung finden, stehen im Verdacht, krebserregend oder hormonell wirksam zu sein. So rät das Bundesministerium für Risikobewertung (BfR) in einer Stellungnahme vom Gebrauch von aluminiumhaltigen Antitranspirantien, Lippenstiften oder Cremes ab, da ein Einfluss auf die Entstehung von Alzheimer oder Brustkrebs nicht ausgeschlossen werden kann (BfR 007/2014). Weiterhin sollte laut Umweltbundesamt (UBA) auch auf die hormonell wirksamen Substanzen wie Parabene, welche als Konservierungsmittel in Kosmetik eingesetzt werden, verzichtet werden. Auch viele weitere Kosmetikinhaltsstoffe stehen wegen potentieller Gefahren, sich im Körper anzureichern oder Krebs, Erbgutschäden oder Fruchtschäden hervorzurufen auf dem Prüfstand der EU (CoRAP, 2016).
Die europäische Chemikalienverordnung REACH ist für die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien in Europa verantwortlich. Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, durch Verbraucherfragen Informationen über Zusatzstoffe zu erhalten.
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