Wenn hilfebedürftige Menschen von ihren Angehörigen gepflegt werden, bleibt die Situation nicht immer friedlich. Es ist möglich, dass Angehörige mit der Pflege seelisch und körperlich überfordert sind und in Stresssituation mit verbaler und auch körperlicher Gewalt reagieren. "Natürlich erleben wir auch Fälle von chronifizierter Partnerschaftsgewalt in der Pflege", so die Gewaltschutzmitarbeiterin Gesine Märtens, "und das aufbrechen alter Familienkonflikte zwischen den Generationen. Für keinen dieser Fälle gibt es in Leipzig adäquate Beratungsstrukturen. "

Um den Hilfe- und Beratungsbedarf in Leipziger Familien zu erfassen hat die Leipziger Arbeitsgruppe “Gewalt und Gesundheit” unter Leitung der Koordinierungs- und Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking (KIS) die Mitarbeiter in Leipziger Pflegediensten zu Ihren Erlebnissen befragt. Werden Sie Zeuge von Gewalt in den Familien? Mit wem sprechen sie über die Gewalterlebnisse? Wie hoch schätzen Sie den Unterstützungsbedarf ein?

Die Ergebnisse der Befragung werden nun zum ersten Mal der Leipziger Öffentlichkeit präsentiert. In der gemeinsamen Diskussion sollen Voraussetzungen für die Etablierung einer adäquaten Beratung in Leipzig diskutiert werden.

Fachveranstaltung in Kooperation mit der AOK PLUS Leipzig

Termin: 04.11.2015, 14:00 Uhr

Ort: AOK PLUS, Wilmar – Schwabe – Straße 2, 04109 Leipzig

Programm:
Gewalt in der Pflege als Gegenstand (rechts)medizinischer Begutachtung (Dr. med. Ulrike Böhm)

Ergebnisse der Befragung von Leipziger ambulanten Pflegediensten im Winterhalbjahr 2014/2015(Liane Grätsch)

Beratungsmöglichkeiten in Fällen von häuslicher Gewalt in Leipzig – ein passendes Modell? (Dr. phil. Gesine Märtens)

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