Als Abschluss der diesjährigen Medienwoche "Courage leben" lädt der Landesfilmdienst Sachsen e.V. am Mittwoch, 3. Dezember, um 20:30 Uhr zu einer Podiumsdiskussion über Subkulturen in der DDR ein. Als Podiumsgäste wurden Zeitzeugen eingeladen (Bernd Stracke, Mitglied der Ostpunkband L'Attentat, Thomas Bohne, Pfarrer und Tony Zekl, Maler) die über ihre Erfahrung mit nonkonformen Jugendkulturen in der DDR sprechen. Moderieren wird den Abend der Leipziger Autor und Historiker Tobias Prüwer.

Ostdeutsche Jugendliche, die sich nicht in die staatlichen Jugendbewegungen zwängen lassen und statt dessen lieber eigene Wege gehen wollten, wurden an den Rand der Gesellschaft gedrängt und kriminalisiert. Anstatt moderne Jugendkultur als gesellschaftliche Bereicherung zu sehen wurde sie als “westlich dekadent” oder vom “kapitalistischen Ausland gesteuert” verschrien. Neben der Intoleranz der Bevölkerung sahen sich die unerwünschten Jugendlichen mit Überwachung, Zersetzung und sogar Inhaftierung konfrontiert. Dies hatte zur Folge, dass sich unabhängige Jugendbewegungen zunehmend Politisierten (was die Staatsführung gerade durch die Repressionen verhindern wollte) und somit Protest am sozialistischen Staat vernehmbar wurde.

Der Landesfilmdienst Sachsen e.V. freut sich auf eine anregende Diskussion mit hohem Erkenntnisgewinn und interessanten Einblicken in eine Thematik, die leider im öffentlichen Diskurs nur eine marginale Rolle spielt. Der Eintritt zur Podiumsdiskussion ist frei. Veranstaltungsort ist das Kino Cineding, Karl-Heine-Str. 83, in Leipzig-Plagwitz.

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