Zum Totensonntag am 23. November werden wieder zahlreiche Besucher auf Leipzigs Friedhöfen erwartet. Die Stadt Leipzig nimmt dies zum Anlass, um zu Grabsteinen aus fairer Produktion zu informieren. Dazu werden ab Sonntag, beginnend auf den städtischen Friedhöfen, entsprechende Faltblätter ausliegen. Bis Ende des Jahres sollen diese auf allen Friedhöfen in Leipzig, in allen Kirchgemeinden und weiteren Stellen ausliegen.
“Wir wollen versuchen, die Menschen durch Information und Aufklärung für Grabsteine aus fairer Produktion zu gewinnen und sie auf freiwilligem Wege dazu bewegen, sich für den bewussten Kauf von fairen Grabsteinen zu entscheiden”, erklärt Heiko Rosenthal, Leipzigs Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt, Ordnung, Sport, der sich im Rahmen der lokalen Agenda 21 für das Thema “Fairer Handel” einsetzt. “Leipzig trägt seit 2011 den Titel ,Fairtrade-Stadt? und bemüht sich kontinuierlich weiter um die Förderung des fairen Handels. Im kommenden Jahr möchten wir das noch intensivieren und uns um den Titel ?Hauptstadt des fairen Handels? bewerben”.
Am Ewigkeitssonntag nehmen sich die Besucher Zeit, ihrer Verstorbenen zu gedenken. Mit der Wahl einer Grabstätte ist es den Angehörigen wichtig, in würdiger Form an die geliebten Menschen zu erinnern. Fällt die Entscheidung zugunsten eines Grabmals aus Naturstein, bekommen sie vom Steinmetz-Fachbetrieb Grabmale in unterschiedlichsten Formen, Farben und Oberflächenstrukturen angeboten. Das Material für diese Grabmale wird in Steinbrüchen in der ganzen Welt und auch in Deutschland gebrochen. Etwa 40 Prozent der Natursteine kommen allerdings aus Ländern, wo ausbeuterische Kinderarbeit in den Steinbrüchen noch an der Tagesordnung ist. Zu diesem Themenfeld gehören auch Natursteinprodukte aller Art, die zu Niedrigstpreisen auf den deutschen Markt gebracht werden und auch als Grabsteine Verwendung finden.
Zu diesem Zweck hat sich eine Initiative zusammengefunden, zu welcher die Vertreter der Leipziger Friedhofsträger – Evangelische Kirche, Stadt Leipzig und israelitische Religionsgemeinde -, der Leipziger Steinmetzinnung, des Landesinnungsverbandes des Steinmetz- und Bildhauerhandwerks Sachsen, der Kreishandwerkerschaft und des DGB gehören.
Der Initiative geht es zuerst um die Gewährleistung von konkreten Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenssituation der Arbeiter und insbesondere von Kindern, vor allem um den regelmäßigen Schulbesuch und die Einhaltung von Arbeits- und Gesundheitsschutzbestimmungen.
Ausbeuterische Kinderarbeit kann hierzulande durch die Verwendung von Gestein aus europäischer Herkunft oder mit anerkannter Zertifizierung und auch durch die Wiederverwendung besonders erhaltenswerter Grabsteine vermieden werden.
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