Gesellschaftspsychologie einer Revolution. Die "Solidarnosc" als Massenbewegung, ihre Niederlage während des Kriegsrechts, und wie ihr Mythos als Deckmantel für die Transformationsprozesse in Polen genutzt wurde. Darum geht es in der Oskar-Halecki-Jahresvorlesung des GWZO am Dienstag, 21. Oktober, mit Karol-Modzelewski.
Karol Modzelewski ist ein renommierter polnischer Historiker und Oppositioneller. Er war Professor für mittelalterliche Geschichte an den Universitäten Breslau und Warschau. Seit den 1960er Jahren gehörte er der politischen Opposition gegen die herrschende Polnische Vereinigte Arbeiterpartei an und war mehrere Jahre inhaftiert. Während der August-Streiks 1980 in Polen prägte er den Namen “Solidarnosc” (Solidarität) für die neue Gewerkschaft und engagierte sich in den 1980er Jahren politisch und publizistisch für die “Solidarnosc” und die Oppositionsbewegung. 1989 bis 1991 war er Mitglied des Polnischen Senats, 2007 bis 2010 Vizepräsident der Polnischen Akademie der Wissenschaften.
Zu seinen neuesten Publikationen gehören: “Zajezdzimy kobyle historii. Wyznania poobijanego jezdzca”, Warszawa 2013 [Reiten wir den Gaul Geschichte. Erkenntnisse eines gebeutelten Reiters]; “Barbarzynska Europa” (Warszawa 2004; dt. Das barbarische Europa. Zur sozialen Ordnung von Germanen und Slawen im frühen Mittelalter, Osnabrück 2011) und “Dokad od komunizmu?” (Warszawa 1993; dt. Wohin vom Kommunismus aus?: Polnische Erfahrungen, Berlin 1996).
Die Vorlesung findet am Dienstag, 21. Oktober, 19:15 Uhr im GWZO, Reichsstraße 4-6 (Specks Hof), 4. Etage, im Konferenzraum statt. Der Eintritt ist frei.
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