Die Wilhelm-Külz-Stiftung lädt am Dienstag, 23. September, um 19:00 Uhr in das Leipziger Restaurant Paulaner (Bankettraum 2/3, Klostergasse 4-5) zu einem TTIP/ISDS-Vortrag "Zollfrei über den Atlantik?" mit Dr. Stefan Beck, Universität Kassel. Das Thema ist mittlerweile ja bekannt: Die EU und die USA verhandeln über die Schaffung einer gigantischen Freihandelszone. Dies stellt - zumindest aus Betrachtung der Verhandlungspartner - eines der größten Wirtschaftsprojekte des 21. Jahrhunderts dar.

Während Kritiker vor der Aushebelung von Sicherheitsstandards in Europa warnen, bejubeln die Befürworter milliardenschwere Impulse für die Wirtschaft. Doch wie ist das Abkommen tatsächlich einzuschätzen? Welche Vorteile versprechen sich die Verhandlungspartner und wo liegen eventuelle Fallstricke? Bedient das Abkommen die Bedürfnisse der Bevölkerungen oder doch eher der Großkonzerne? Wie sehen die Auswirkungen für Verbraucherinnen und Verbraucher und Lohnabhängige aus?

Ein besonderes Augenmerk wirft Dr. Stefan Beck hierbei auf das “Investor-State-Streitschlichtungsverfahren” (ISDS). Der Investorenschutz ist einer der großen Streitpunkte in den TTIP-Verhandlungen. Kritiker sagen: Die entsprechenden Klauseln in einem Freihandelsabkommen ermöglichten es Konzernen, sich Geld aus Staatskassen zu erklagen – und das vor intransparenten Schiedsgerichten, die keiner Landesverfassung verpflichtet seien. Staaten hätten schlechte Karten, sich in Berufungsverfahren zu wehren. Die Befürworter argumentieren: Ohne Rechtssicherheit vor nichtstaatlichen Gerichten würde niemand investieren – kein Unternehmen liefere sich gern Gerichten eines Landes aus, mit dem es ohnehin im Clinch liege. Wie ist es am Ende wirklich und wer profitiert am Ende von TTIP und ISDS? Der Volkswirt und Politologe Dr. Stefan Beck wird diesen Fragen nachgehen.

Dr. Stefan Beck ist seit 2005 Lehrbeauftragter für “Global Political Economy” an der Universität Kassel, studierte Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin. Von 2003 bis 2005 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt “Die ostdeutsche Metallindustrie im Kontext der Globalisierung” an der Universität Kassel. Er promovierte über die historische und wirtschaftliche Entwicklung des deutschen Merkantilismus nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.

www.wks-sachsen.de

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar