Am 1. September jährt sich zum 73. Mal mit dem Überfall der Nazi-Wehrmacht auf Polen der Beginn des zweiten Weltkriegs, der bis 1945 millionenfachen Tod sowie unermessliches Leid und Elend über Europa brachte. Nach fünfzig Jahren relativen Friedens kehrte der Krieg auf den Kontinent zurück, seit der Jahrtausendwende sind deutsche Soldatinnen und Soldaten wie selbstverständlich in immer stärkerem Maße weltweit im Einsatz und seit einigen Jahren wird ihr Töten und getötet werden auch wieder von der offiziellen Politik als Krieg bezeichnet.
Damit ist die Erinnerung an das Geschehene und die Mahnung vor dem vielleicht Zukünftigen notwendiger denn je. Das Bündnis gegen Krieg Leipzig lädt alle Bürgerinnen und Bürger Leipzigs und der Region ein, gemeinsam am 1. September von 15 bis 17 Uhr den Weltfriedenstag auf dem Leipziger Marktplatz zu begehen.
Nach Musik, Texten und Redebeiträgen rund um das Thema Krieg und Frieden geben die für die Leipziger Oberbürgermeisterwahl 2013 nominierten Barbara Höll (Linkspartei) und Felix Ekardt (Grüne) persönlich ihre Antworten auf Fragen zum Flughafen Leipzig-Halle, zur 13. Panzergrenadierdivision, zu Bundeswehr an Schulen und Universitäten und zum Oberbürgermeisterbündnis Mayors for Peace. Die Kandidaten von SPD und CDU haben entweder keine Meinung zu den Themen oder wollen diese nicht bekannt geben.
Ab 16:30 Uhr wird die zum Ostermarsch aus einem Schwert geschmiedete Sichel als 5. Leipziger Friedenspreis vergeben. Aus den allesamt preiswürdigen Vorschlägen, u.a. Ruth Guthmann von Cuba Si, Dorota Monem vom Caritasverband Leipzig, Richard Gauch von der Gruppe Gedenkmarsch oder dem Verein der ausländischen Mitbürger in Sachsen, gingen nach intensiver Diskussion Carolin und Sandra Münch vom Bon Courage e.V. Borna als Preisträgerinnen hervor. Sie werden insbesondere für ihre langjährige Betreuung von Asylbewerbern im Landkreis Leipziger Land geehrt.
Am Abend gibt es bei einem kleinen Empfang eine Rückschau auf zwanzig Jahre Friedenszentrum Leipzig e.V. Der Verein wurde 1992 von Teilnehmern am Leipziger Runden Tisch Frieden ins Leben gerufen und prägt seitdem im Bemühen um ein friedliches und tolerantes Miteinander das Gesicht dieser Stadt mit. Wir wollen uns mit Mitgliedern, Weggefährten und Mitstreitern an vielfältige Aktivitäten, Erfolge und auch Rückschläge erinnern und Kraft für zukünftige Aktivitäten sammeln.
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