Mit einem Benefizkonzert in der Leipziger Nikolaikirche erinnern am kommenden Sonntag, 5. März, die Stiftung Friedliche Revolution und die Nikolaigemeinde an Pfarrer Christian Führer. Der langjährige Nikolaipfarrer und Ehrenvorsitzende der Stiftung wäre an diesem Tag 80 Jahre alt geworden. Beginn des Konzerts ist um 17.00 Uhr. Zu hören sind das Orchester Klänge der Hoffnung sowie an der Orgel Nikolaikantor Markus Kaufmann.
Auf dem Programm stehen u.a. Kompositionen von Ali Pirabi, der das Orchester seit dessen Gründung vor zwei Jahren leitet. Der gebürtige Iraner, der 2013 aus politischen Gründen aus seiner Heimat fliehen musste und seither in Deutschland lebt, bezieht in seine Musik neben europäischen Elementen auch solche der arabischen und persischen Kulturen sowie lateinamerikanische Rhythmen ein.
Der Eintritt für das Konzert ist frei. Am Ausgang werden Spenden für die Arbeit der Kirchlichen Erwerbsloseninitiative Leipzig gesammelt, zu deren Gründung vor über 30 Jahren Pfarrer Führer maßgeblich beigetragen hat. Die Initiative versteht sich als ein Ort der Beratung, Begleitung und Begegnung für erwerbslose und von Erwerbslosigkeit bedrohte Menschen, für Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen sowie für Menschen, die von der Grundsicherung leben müssen.
Christian Führer (1943 bis 2014) stammt aus einer sächsischen Pfarrersfamilie. Nach Studium und Vikariat war er ab 1968 zunächst Pfarrer in Lastau und Colditz, danach 28 Jahre Pfarrer an der Leipziger Nikolaikirche. Seit Beginn der Friedensgebete, aus denen die Leipziger Montagsdemonstrationen erwuchsen, war er deren ständiger Begleiter.
An den Friedensgebeten hielt er auch nach 1990 fest, wobei er sich auch nach der Friedlichen Revolution immer wieder für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung einsetzte. Als “geistiger Vater” der Stiftung gehörte er von 2009 bis zu seinem Tod dem Stiftungsvorstand an. Schon mehrere Wochen vorher hatte ihn der Vorstand zu seinem Ehrenvorsitzenden ernannt.
Dem Orchester „Klänge der Hoffnung“ gehören rund 40 Musikerinnen und Musiker an, die an unterschiedlichsten Orten aufgewachsen sind: u.a. in Syrien, Mexiko, Kolumbien, Deutschland, Armenien, Venezuela, Argentinien, Italien, Guinea, der Türkei und im Iran. Entsprechend wirken in ihrer Musik außereuropäische und europäische Instrumente gleichberechtigt und harmonisch zusammen: Oud, Baglama, Santur, Ukulele und afrikanische Perkussionsinstrumente neben Violine, Cello, Klarinette und Klavier.
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