Wo steht der Feminismus heute? Welchen Weg hat er in den letzten 50 Jahren genommen? Große Fragen wirft RP Kahls Experimentalfilm „Als Susan Sontag im Publikum saß“ auf, der eine legendäre Diskussion über Feminismus, die 1971 in New York stattfand, als Ausgangspunkt für eine vielschichtige Reflexion über ein Thema nimmt, das nichts von seiner Relevanz verloren hat – im Gegenteil.
Schauspieler/-innen finden auf der Bühne zusammen und debattieren über Themen wie Feminismus, Sexualität, Genderperformances, Machtstrukturen und Aktivismus und kommentieren dabei ihre eigenen Worte. Dabei werden auch Einblicke hinter die Kulissen gegeben und ein fließender Übergang zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart hergestellt.
„RP Kahl und Koautorin Saralisa Volm verweben geschickt die Zeitebenen in dieser spielerischen und klugen Dokumentation über die kämpferischen Anfänge des Feminismus und ihren Nachhall im Hier und Jetzt. Was zur Hölle ist in den letzten 50 Jahren passiert? Norman Mailers legendäres Treffen mit der Speerpitze der feministischen Bewegung Anfang der 70er Jahre in New Yorks Townhall wird im hier und jetzt der MeToo-Ära neu bearbeitet und hinterfragt. Selten war Kino so politisch und unterhaltsam zugleich – ein Spiel-Dokumentarfilm, der auch Christoph Schlingensief gefallen hätte.“ Filmfest Oldenburg
FR 6.5.2022 | 19:00 Uhr „Als Susan Sontag im Publikum saß“
anschließend Publikumsgespräch mit RP Kahl
Schaubühne Lindenfels
Karl-Heine-Straße 50
Leipzig
Über den Film
50 Jahre ist es her, dass die berühmte Panel-Diskussion „A Dialogue on Women’s Liberation“ in New Yorks Town Hall stattfand: Auf der Bühne streiten, lachen und performen Norman Mailer, Germaine Greer, Jill Johnston, Jacqueline Ceballos und Diana Trilling. Im Publikum Susan Sontag, Cynthia Ozick und Betty Friedan. Die intellektuelle Elite New Yorks. Hegedus und Pennebaker ikonisieren das Ereignis später mit ihrem Dokumentarfilm „Town Bloody Hall“.
50 Jahre später in Berlin – in einem Reenactment für die Theaterbühne kämpfen Saralisa Volm und RP Kahl als Germaine Greer und Norman Mailer gegen- und miteinander und führen die Diskussion außerhalb ihrer Bühnenrollen gemeinsam mit Luise Helm, Heike-Melba-Fendel und Céline Yildirim weiter. Die Proben für das Reenactment verdichten sich zu einem tiefgründigen Schlagabtausch im Jetzt, dem Zeitalter von „Me Too“.
Deutschland 2021 von RP Kahl, 86 min, FSK 12
Mit: Saralisa Volm, Luise Helm, Heike-Melba Fendel, Céline Yildirim, RP Kahl, Cynthia Buchheim, Stefanie Schuster
www.schaubuehne.com
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