Anne Müllers neuer Roman „Das Lied des Himmels und der Meere“ (soeben bei Penguin erschienen) ist inspiriert vom Leben ihrer Ururgroßtante, die im 19. Jahrhundert nach Kalifornien auswanderte und dort einen dänischen Werftbesitzer heiratete. Am Totenbett versprach sie ihm, dass er in seiner Heimat beerdigt würde und schmuggelte seinen Leichnam als Klaviertransport getarnt auf einem Schiff über den Atlantik zurück nach Dänemark.
Müller recherchierte u.a. in der Familie und im Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven, wo sie den Namen ihrer Vorfahrin auf einer Passagierliste des Dampfseglers ‚Borussia‘ fand und damit wusste, welche Route sie gefahren war.
Mit feinem Humor erzählt der Roman von Abschieden und Neuanfängen, von Verbundenheit und Familienbanden über Kontinente hinweg, von der Liebe und wie eine junge Frau trotz der Zwänge der damaligen Zeit ihren eigenen Weg sucht und findet.
Schleswig 1872. Zum Ärger ihrer Mutter lehnt Emma Callsen eine sehr gute Partie ab. Anstatt den deutlich älteren Landrat Hinrichsen zu heiraten, an dem sie so gar nichts anziehend findet, besteigt sie voller Erwartungen den Dampfsegler ‚Borussia‘, um nach San Francisco auszuwandern. Dort arbeitet Emma als Gesellschafterin einer reichen Witwe und verliebt sich schon bald in den dänischen Holzhändler Lars Jensen.
Nach der Heirat zieht Emma zu ihm in den Norden Kaliforniens an die Humboldt Bay. Doch die Ehe bleibt kinderlos, Lars ist geschäftlich viel unterwegs und Emma fühlt sich zunehmend einsam. Als Hans Henriksen, Lars’ enger Freund und Trauzeuge, ihr eine Stelle im Kontor seiner Schiffswerft anbietet, blüht Emma wieder auf.
Über die Autorin: Anne Müller (*1963) wuchs in Schleswig-Holstein auf und lebt heute in Berlin. Sie arbeitete zunächst als Radiojournalistin, dann als Drehbuchautorin für ZDF und ARD (u.a. für die Filme „Tollpension“ mit Uwe Ochsenknecht und „Familie Fröhlich – schlimmer geht immer“ mit Jürgen Tarrach und Simone Thomalla).
Zuletzt erschienen bei Penguin ihre Romane „Sommer in Super 8“ und „Zwei Wochen im Juni“.
Mittwoch, 13. April 2022 um 19.00 Uhr
Eintritt frei
Ort: Wasser-Stadt-Leipzig, „Verladestation“ Am Karl-Heine-Kanal, Industriestrasse 72, 04229 Leipzig
Veranstalter: Verein Wasser-Stadt-Leipzig e. V.
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