Trotz der Absage der Buchmesse bietet der Bürgerverein Gohlis sein traditionelles Büchercafé an. Am Sonntag, den 20. März, lädt der Verein ab 16 Uhr zur Lesung des Gohliser Autors Günter Gentsch ins Budde-Haus, Lützowstraße 19 ein. Günter Gentsch wird aus dem Buch „Eine Verteidigung der Muße“ lesen. Alle interessierten Zuhörer/-innen sind herzlichst eingeladen.
Zum Buch: Jahrhundertelang bis in unsere Zeit blieb der Lebens- und Denkhaltung der Muße, des tätigen Nichtstuns, eine breitere gesellschaftliche Akzeptanz versagt. Ja, sie erfuhr geradezu eine Geringschätzung, auf die man schon in den Worten des protestantischen Reformators Martin Luther stößt: „Von Arbeit stirbt kein Mensch, aber von Ledig- und Müßiggehen kommen die Leute um Leib und Leben…“
In gegenwärtigen Zeiten hat sich freilich die Dynamik der Lebensabläufe so beschleunigt, der Arbeitsdruck so intensiviert und die Flut der Kommunikation so gesteigert, dass das Verlangen und der Ruf nach mehr Muße, nach mehr Innehalten, nach einem temporären schöpferischen Ausscheren aus den kaum noch zu bewältigenden gesellschaftlichen Zwängen immer vernehmlicher werden.
Sich wieder an die Erkenntnisse antiker Gelehrter erinnernd, vornehmlich an die von Aristoteles gepriesene Ganzheit von Muße, Kreativität und Glückseligkeit, rückt mit einem Mal der vielfältige Gewinn eines schöpferischen Untätigseins als einer besonderen Lebensqualität für den Einzelnen wie für die Gemeinschaft ins Zentrum der Betrachtungen.
Welch vorher kaum wahrnehmbare Türen sich da auftun, welch neue förderliche Anstöße Geist und Körper erfahren – all das wird in dem mit lockerer Hand verfassten Essay zu fast greifbarer Realität. An den Text fügen sich an Betrachtungen zum Frauenbild der Lady Mary Montagu und zum Einfallsreichtum Voltaires.
Eintritt: frei
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