Die Kaputten und die Kaputtgemachten - Die KATAPULT-Redaktion: Ein alter Linker, der zum Vordenker der Neuen Rechten wird – nachdem ihn die Faschisten zu Tode gefoltert hatten. Eine Anarchistin, die in den Krieg zieht und im Kochtopf landet – bevor sie Gott begegnet und aufhört zu essen. Ein unkonventioneller Marxist, dem Tausende zuhören wollen, der 99 Prozent der Menschheit aber für langweilige Idioten hält.
Sie alle haben ihren Auftritt in Die Kaputten und die Kaputtgemachten (der Philosophie). Ein Buch über Philosophen und Philosophinnen, die für ihre Überzeugungen zugrunde gerichtet wurden, über solche, deren Überzeugungen kaputt waren – und über solche, die an den Überzeugungen anderer kaputtgehen. Mit den abgefahrenen Geschichten von: Simone Weil, Liu Xiaobo, Rosa Luxemburg, Antonio Gramsci, Emma Goldman, Ludwig Wittgenstein, Isotta Nogarola, Angela Davis, Carl Schmitt, Sarah Kofman und Slavoj Žižek
Tal der Wunder. Der Esoteriker, die Genossin und der Arsch im Heiligenschein – Dominka Słowik und Alexandra Tobor
Mit Dominka Słowik ins Twin Peaks der polnischen Provinz:
Eine Kleinstadt atmet Geheimnisse: Fußspuren im Schnee kommen aus dem Nichts und verschwinden im Nirgendwo, am Himmel erscheint ein Arsch im Heiligenschein und der Imker dressiert seine Bienen. Während die Menschen im Tal auf das nächste Wunder warten, werden Schätze gesucht und eine Leiche gefunden.
Dominika Słowik erzählt von kiffenden Jugendlichen, deren Tage zwischen harter Lebenswirklichkeit und unerklärlichen Phänomenen mäandern und Erwachsenen, die in einer dem Untergang geweihten Welt um Bedeutung ringen. Wie wirklich ist die Wirklichkeit, wenn alles, was wir haben, Erzählungen sind?
Dominika Słowik wurde 1988 in Jaworzno im südlichen Polen geboren. Der Roman Tal der Wunder (polnischer Originaltitel: Zimowla) wurde in Polen als literarisches Ereignis gefeiert. Sie gewann mit ihm 2019 den renommierten Kulturpreis Paszport Polityki in der Kategorie Literatur und war bereits mit ihrem Debüt Atlas: Doppelganger Finalistin des Gdynia Literary Award. Übersetzt wurde der Roman von Alexandra Tobor.
Aus dem Leben eines Blindgängers – Eskandar Abadi
Wie hört sich die Revolution an, wie riecht eine Demonstration und wie schmeckt die Diktatur? Nader, ein geburtsblinder Iraner, wird 1980 an der iranisch-türkischen Grenze von den Revolutionsgarden daran gehindert, das Land zu verlassen. Er verschwindet spurlos.
Sein Begleiter Musa schafft es bis nach Deutschland und mit ihm eine Aktentasche voller Notizen und Tonbandaufnahmen, in denen Nader aus seinem Leben erzählt: Von der Gewalt in den Erziehungsheimen, seiner Liebe zur Violine, die er vor seinem religiösen Vater verheimlichen muss, und von den Wirren der Iranischen Revolution, an der Nader auf Seiten der Kommunisten teilnimmt.
Eskandar Abadi ist Journalist, Musiker und Übersetzer. Er wurde 1959 in Bandar-e Mahschahr im Iran geboren und studierte Staatsrecht in Teheran, bis 1980 alle Universitäten im Zuge der Iranischen Kulturrevolution geschlossen wurden. Um den Repressalien der neuen islamischen Republik zu entgehen, flüchtete er nach Deutschland und studierte Politikwissenschaften und Germanistik in Marburg. Heute ist Eskandar Abadi Redakteur bei der Deutschen Welle und lebt mit seiner Familie in Köln. Er ist geburtsblind.
Fredrich rastet aus – Benjamin Fredrich
Je erfolgreicher KATAPULT wurde, desto energischer musste sich KATAPULT-Chef Fredrich gegen Raubkopierer und dreiste Konkurrenten durchsetzen – meist mit Erfolg. Wenn es heute heißt „Fredrich rastet aus“, machen sich die einen ne Tüte Popcorn auf, andere ziehen sich warm an. Benjamin Fredrich hält sich in seinen Streitschriften nicht zurück, er prangert Rassismus und Ausbeutung scharf an.
Und das ist jetzt alles in einem Band nachlesbar: der Plagiatsskandal mit Hoffmann und Campe, die Rassismusdebatte mit dem Nordkurier, die Kämpfe mit der Süddeutschen, Cornelsen und Übermedien. Was viele bisher nicht erfahren haben, ist, welche Folgen Fredrichs Veröffentlichungen haben. Das holt er in seinem neuen Buch nach, das direkt auf seinen Debütroman „Die Redaktion“ folgt, der die Gründung eines Printmagazins mit 20.000 Euro Schulden in der vorpommerschen Provinzhauptstadt Greifswald beschreibt.
Zur Buchrezension auf L-IZ.de: https://www.l-iz.de/bildung/buecher/2021/12/fredrich-rastet-aus-wenn-editorials-aus-fuenf-jahren-eine-ganze-magazin-geschichte-erzaehlen-426696
17. März, 20.00, Neues Schauspiel Leipzig, KATAPULT-Abend.
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