„Nach Lebenskunst fragen diejenigen, für die sich das Leben nicht mehr von selbst versteht, in welcher Kultur und Zeit auch immer. Die Frage bricht vorzugsweise dort auf, wo Traditionen, Konventionen und Normen, und seien es die der Moderne, nicht mehr überzeugend sind und die Individuen sich um sich selbst zu sorgen beginnen…“
Mit diesen Worten eröffnete der bekannte Berliner Philosoph und Autor Wilhelm Schmid 1998 sein bei Suhrkamp erschienenes Buch „Philosophie der Lebenskunst“ mit dem er im deutschsprachigen Raum eine intensive öffentliche und auch philosophische Debatte um die Rolle der Lebenskunst ausgelöst hat. Heute, 20 Jahre später, unter den Bedingungen vielfältiger Krisen – von der Corona-Krise, der Klima-Krise bis hin zur Krise der Demokratie, stellt sich die Frage nach einer Philosophie der Lebenskunst vielleicht noch viel drängender.
Kann eine philosophische Lebenskunst tatsächlich etwas beitragen für einen individuellen und auch gesellschaftlichen Ausweg aus der Krise? Wie sieht es heute mit der Lebenskunst im Spannungsfeld zwischen „Ich“ und „Wir“ – zwischen Individuum und Gesellschaft aus?
Dieser Frage geht am 19.11.2021 die 3. Leipziger Lange Nacht der Philosophie mit einem vielfältigen Programm aus Impulsvorträgen, Gesprächen und auch künstlerischen Interventionen.
Zur Langen Nacht eingeladen sind Philosoph/-innen, philosophischen Praktiker/-innen, Schriftsteller/-innen, Theatermacher/-innen und Mediziner/-innen bzw. Therapeut/-innen, die sich dem Thema „LEBENKUNST – Zwischen Ich und Wir“ aus unterschiedlichen Perspektiven nähern, um das Publikum ins Nachdenken und ins Gespräch zu verwickeln – über die eigene Lebensform und deren gesellschaftliche Dimensionen.
Konkret geht es um Fragen wie die nach dem Verhältnis von Lebenskunst und „Heimat“ und von Lebenskunst und „Selbstoptimierung“. Es geht aber auch um die Konfliktpotentiale, die es zwischen verschiedenen Lebensentwürfen geben kann: Wie lassen sich gesellschaftliche Konflikte behandeln, die auftreten, sobald Menschen tatsächlich nicht nur unterschiedliche, sondern miteinander konkurrierende Lebensentwürfe äußern und verwirklichen wollen?
Die Lange Nacht der Philosophie ist eine Kooperation des Expedition Philosophie e.V. mit dem Transformatorenwerk Leipzig und dem soziokulturellen Zentrum Budde-Haus. Die Veranstaltung wird gefördert von Bundeszentrale für politische Bildung und der Internationalen Gesellschaft für Philosophische Praxis – IGPP.
Eintritt: 9/7€
Ort: Budde-Haus, Lützowstraße 19. 04157 Leipzig
Kartenreservierungen über Budde-Haus: Tel. 0341-90960037, ticket@buddehaus.de
Weitere Informationen: www.buddehaus.de, www.soundcheckphilosophie.de , www.transformatorenwerk-leipzig.de
Akteur/-innen der Langen Nacht der Philosophie 2021:
Wilhelm Schmid (Philosoph/Berlin), Konstanze Caysa (Philosophin/Leipzig), Rainer Totzke (aka Kurt Mondaugen/Philosoph und Performer/Leipzig), Elmar Schenkel (Anglist, Autor/Leipzig), Katrin Felgenhauer (Philosophin/Leipzig), Thomas Bünten (Theaterregisseur/Leipzig), Jirko Krauß (Philosoph/Leipzig), Klaus-Dieter Lübke Naberhaus (Mediziner und Therapeut/Leipzig), Christa Manz-Dewald (Philosophische Praktikerin und Künstlerin/Leipzig)
19.11.2021 Budde-Haus/Leipzig:
Lange Nacht der Philosophie: „LEBENSKUNST – Zwischen Ich und Wir?“
Impulse, Gespräche, Interventionen – Special Guest: Wilhelm Schmid (Berlin)
Veranstaltung von Expedition Philosophie e. V. in Kooperation mit dem Transformatorenwerk Leipzig und dem Budde-Haus Leipzig
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