Braucht es heute eher ein dickes Fell oder doch eine dünne Haut, um zu retten, was noch zu retten ist? Rechtsruck stumpft ab, Patriarchat scheuert wund. Meint Kabarettistin Sunna Huygen und fordert gleichsam: „Trotz der Hornhaut müssen wir weiter berührbar bleiben…und etwas tun! Mit Poesie und Pragmatismus.“

Sunna Huygen trägt ihr Herz auf der Zunge. Klar. Aber es schlägt auch fürs Handwerk. Steht sie doch seit vielen Jahren als selbstständige Tischlerin im Arbeitsalltag und weil es im Arbeitsalltag der Tischlerinnen noch immer zu skurilen Situationen kommt, über die sich gemeinsam sehr gut lachen lässt, auch wenn sie die Einzelnen furchtbar nerven, steht sie nun mit ihrem Programm „MorgenHäute – Solokabarett mit Politik und Poesie“ auf der D5-Bühne.

„Selbst wenn es mal keinen Spaß macht, ist es ein Übungsfeld in Sachen Humor“, sagt Huyen übers Handwerk und ruft Standardsituationen auf, wie sie für sie und ihre Kolleginnen häufig vorkommen: „Ich mag Lkw-Fahrer, für die weibliche Handwerker nicht mal im Bereich des real möglichen liegen und die dann die in der Werkstatt stehende Frau fragen, ob denn gar niemand da sei, erzählt sie. Unter anderem. Die Lacher/-nnen hat sie auf ihrer Seite.

Das Kultur- und Bürger/-innenzentrum D5 in Wurzen hat Sunna Huygen für Freitag, 5. November 2021 eingeladen. Beginn ist 19.00 Uhr. Der Eintritt ist kostenfrei, Spenden sind willkommen. Es wird um eine Voranmeldung gebeten unter team@ndk-wurzen.de oder 034 25 – 85 27 10. Zutritt haben Gäste, die geimpft, genesen und/oder negativ getestet sind. Ein Nachweis ist erforderlich.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen der LAG politisch-kulturelle Bildung Sachsen e.V. und dem Netzwerk für Demokratische Kultur e.V. und wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.

Zur Person:

2oo3–2oo8 geht Sunna als Tischlerin auf traditionelle Wanderschaft und erlebt viele schöne Dinge, aber noch mehr lernt sie über gesellschaftliche Auswüchse wie Rassismus, Sexismus, Lokalpolitik, Fußballweltmeisterschaften und Raststättenessen. Während eines Kunststipendiums in Hamburg entsteht durch Zufall ihr erstes Kabarettprogramm und sie begreift, dass wütend sein auf der Bühne mehr Spaß macht als allein in der Küche und Humor eine gute Möglichkeit im Umgang mit dem alltäglichen Wahnsinn ist.

Seit 2008 verdient sie ihr Geld als selbständige Handwerkerin und macht Kabarett. Im März 2013 wurde Sunna für ihren ersten Kabarett-/ Comedypreis nominiert, den sie nicht gewinnt, weil ihr Beitrag für die Jury als zu intelligent wahrgenommen wird. Sie scheint auf dem richtigen Weg zu sein. Sunna lebt im Wendland.

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