Mit der „Missa in D-Dur“ von Johann Sebastian Bachs Amtsnachfolger Gottlob Harrer steht ein außergewöhnliches Beispiel italienischer Kompositionsart auf dem Programm, wie sie vom Leipziger Rat und vielen Musikinteressierten in Nachfolge von Bach präferiert wurde.
Die Messe wurde von Harrer als Schüler Jan Dismas Zelenkas im Umfeld des am italienischen Gusto orientierten kursächsischen Hofes in Dresden komponiert, das überlieferte Notenmaterial von Leipziger Thomasschülern geschrieben. Es wurde also nicht nur im „Großen Concert“ italienische Musik gespielt, sondern auch in der Thomaskirche erklangen zu den Gottesdiensten angepasst bzw. eigens dafür komponierte Werke.
Das Pasticcio aus zwei Konzertsätzen Telemanns mit dem verbindenen Bachschen Mittelsatz „Sei Lob und Preis mit Ehren“ geht ebenfalls auf eine Zusammenstellung Harrers zurück.
Dessen Sinfonie als Ersatz zum Graduale wurde einst von Breitkopf vertrieben, ist heute in der Leipziger Stadtbibliothek überliefert und zeigt sich als Jagdsinfonie für Schloss Hubertusburg ganz im Stile des kursächsischen Hofes: als Marsch mit Menuett.
Dieses Konzert wird durch die Mitteldeutsche Barockmusik e.V. aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und durch das Kulturamt der Stadt Leipzig gefördert.
Termin:
Samstag, 30. Oktober 2021, 20 Uhr, Paul-Gerhardt-Kirche Leipzig
Programm:
Telemann – Bach – Harrer. Leipzig um 1750
Gottlob Harrer: „Missa D-Dur“ HarWV 32
Gottlob Harrer: „Sinfonia in D-Dur“ HarWV 12
Georg Philipp Telemann/Johann Sebastian Bach/Gottlob Harrer: „Jauchzet dem Herrn, alle Welt“ BWV Anh. 160
Ausführende:
Sopran: Ina Siedlaczek
Alt: Inga Jäger
Tenor: Stephan Scherpe
Bass: Diogo Mendes
Gellert Ensemble (Chor & Orchester)
Andreas Mitschke, Leitung
Tickets und Eintrittspreise:
Tickets zu 15 Euro (ermäßigt 10 Euro) in der Musikalienhandlung M. Oelsner oder an der Abendkasse
Die Konzertaufführung findet unter Berücksichtigung der 3G-Regel statt.
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