Die Schriftstellerin Katja Oskamp hat die mittleren Jahre erreicht. Das Kind ist aus dem Haus, der Mann krank, die „Schreiberei“ mehr als fragwürdig. „Ich erzählte zuerst niemandem von meiner Umschulungsaktion. Als ich es dann doch tat und lachend mit dem Zertifikat wedelte, schlugen mir Ekel, Unverständnis und schwer zu ertragendes Mitleid entgegen. Von der Schriftstellerin zur Fußpflegerin – ein fulminanter Absturz.“
In Marzahn besteht ihre Kundschaft größtenteils aus Rentnern wie Herrn Pietsch, dem Ex-Funktionär, Gerlinde Bonkat, die 1945 aus Ostpreußen fliehen musste, und Erwin Fritzsche, der im Friedrichstadtpalast gearbeitet hat. Aber auch pubertierende Schriftstellerinnentöchter kommen zu ihr. Von ihnen allen erzählt Katja Oskamp warmherzig. mit Humor und Mitgefühl.
Katja Oskamp wurde 1970 in Leipzig geboren und lebt in Berlin. Sie arbeitete als Dramaturgin am Volkstheater Rostock, danach studierte sie am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Ihr Debüt „Halbschwimmer“ erschien 2003 im Ammann Verlag. Beim MDR-Literaturwettbewerb belegte sie 2000 den 2. Platz, zudem erhielt sie u.a. den Anna-Seghers-Preis der Akademie der Künste Berlin (2007).
Katja Oskamp „Marzahn mon amour. Geschichten einer Fußpflegerin“ (Hanser Berlin, 2019)
Moderation: Bettina Baltschev
Leipzig, Literaturhaus
Dienstag 10. November 2020, 19.30 Uhr
Eintritt: 5 / 4 EUR
Veranstaltung des Sächsischen Literaturrates e.V.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
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