Am Mittwoch, 21. Oktober ist die Bildungsreihe um 20 Uhr im Ost-Passage Theater (Konradstraße 27) im Stadtteil Neustadt-Neuschönefeld zu Gast. Gezeigt wird der Dokumentarfilm „Der lachende Mann - Bekenntnisse eines Mörders“ (DDR / 1966) der beiden Dokumentarfilmer Walter Heynowski und Gerhard Scheumann.
Trotz des Alters ist dieser Dokumentarfilm ein Dokument, das auch nach Jahrzehnten seinen Wert behält als ein seltenes psychologisches Porträt eines Mannes, der sich jenseits aller Grenzen der Moral befindet. 1964 und 1965 hatte Siegfried Müller als Söldner in der Demokratischen Republik Kongo angeheuert, um einen Aufstand blutig niederzuschlagen.
Fotos und Berichte im ‘Stern’ und anderen Illustrierten hatten ihm weltweit zu einer fragwürdigen Publizität verholfen. Nicht ahnend, dass er einem Team des DDR-Fernsehens gegenübersitzt, berichtet Müller, ständig lächelnd, freimütig über seine blutigen Einsätze im Kongo und hält mit seinen politischen Ansichten nicht hinterm Berg: „Wir haben für Europa gekämpft, im Kongo, für die Idee des Westens, und zwar, um es genau zu sagen, für Liberté, Fraternité und so weiter. Sie kennen diese Sprüche. Dafür habe ich gekämpft. Denn Afrika ist für mich nichts anderes als die Verteidigung des Westens in Afrika.“
Mit dem bizarren Versuch, seine Taten durch weltpolitische Thesen zu rechtfertigen, liefert der als „Kongo-Müller”“bekannte Söldner die Argumente zur Entlarvung des militaristischen Charakters der Bundesrepublik. Im Anschluss findet eine Diskussion mit Dr. Jürgen Kunze (Deutsch-Afrikanische-Gesellschaft e.V. – DAFRIG Leipzig) statt.
Am Donnerstag, 22. Oktober um 20 Uhr ist die GlobaLE zu Gast im Neuen Schauspiel Leipzig (Lützner Straße 29) in Lindenau und zeigt den Dokumentarfilm „Toxic Business“ (Kenia, BRD / 2019) von Katja Becker. Internationale Chemiekonzerne verkaufen in Kenia giftige Agrarpestizide, die in Europa längst verboten sind. Denn viele ihrer Wirkstoffe sind krebserregend und stellen eine große Gefahr für Natur und Umwelt dar.
In sogenannten „Entwicklungsländern“ wie Kenia werden die giftigen Chemikalien trotzdem ohne Kontrolle in den Regalen der Agrarshops verkauft. Die Kleinbäuern*innen glauben an die Industrieversprechen einer besseren Ernte. Der Griff zur Giftspritze ist an der Tagesordnung. Hybridsaatgut treibt Kleinbäuer*innen in die Abhängigkeit; alte und resistente Saatgutsorten die auch dem Klimawandel standhalten könnten werden verdrängt.
Was die meisten Konsument/-innen von konventionellen Produkten nicht wissen: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jährlich 346.000 Menschen an unbeabsichtigten Pestizid-Vergiftungen, zwei Drittel davon in „Entwicklungsländern“. Die Industrie versucht im Zeichen der Welternährung auf die Märkte zu drängen, im Gegenbild zeigen Statistiken und alternative Landwirtschaftsmethoden in Ostafrika, dass es nicht mehr Chemie und Hybridsaatgut braucht, um die Welt zu ernähren, sondern ein generelles Umdenken. Im Anschluss Diskussion mit Marius Stelzmann (Geschäftsführer der Coordination gegen BAYER-Gefahren).
Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist jeweils frei. Die Reihe findet bereits seit 31.Juli statt und geht noch bis zum 7. November. Die GlobaLE Das komplette Programm mit den Filmbeschreibungen und weiteren Informationen findet sich auf der Webseite www.globale-leipzig.de.
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