Mit einem viertägigen Figurentheater-Spezial hat der Oktober im Westflügel Leipzig einen neuen Höhepunkt. Unter dem Titel Einzel.Zweizel zeigt das Figurentheaterzentrum vom 8.-11. Oktober Solo- und Duostücke in geballter Form und präsentiert mehr als zehn Veranstaltungen, die auch in Zeiten von Corona ohne Einschränkungen gespielt werden können.

Während der ursprünglich geplante internationale Showcase Westflügel wegen corona bedingter Einschränkungen und Reisebeschränkungen verschoben werden muss (unten dazu mehr), wird an seiner Stelle das neue attraktive Highlight ins Programm genommen. Figurentheater ist selten das Werk größerer Ensembles, häufiger von Solist/-innen und Duos. Nun öffnet das Theater gleich ein kleines Füllhorn und präsentiert unter dem Titel Einzel.Zweizel vom 8. bis 11. Oktober 2020 Figurentheater und mehr. Figurentheater trotz(t) Corona.

Gezeigt wird neues und festivalerprobtes Figuren- und Objekttheater, Arbeiten junger Absolventinnen wie erfahrener Ensembles, dazu Konzert-Uraufführungen, Soundinstallationen/Explorationen im öffentlichen Raum, Talks, Online-Workshops u. a. m. – allesamt Solos oder Duostücke. Es treten auf die flunker produktionen aus dem brandenburgischen Wahlsdorf mit ihrer jüngsten Produktion Zeit, du Callboy der Ewigkeit, einer Straßentheaterinszenierung über Zeit, Mythos und Vergänglichkeit, einem Spiel mit Masken, Schriften und Puppen.

Winnie Luzie Burz und Johannes Tress zeigen Epiphanie – ein liturgischer Hightech Versuch und mit Naherholungsgebiete – Visual & Sonic Exploration of „Non-Places“ die akustische und visuelle Erforschung eines städtischen Un-Ortes.

Lehmann und Wenzel aus Leipzig zeigen einen Monat vor der US-Präsidentschaftswahl ihr Stück über einen Meister der Selbstinszenierung und „alternativer“ Wahrheiten, Zaches, nach der Satire des Romantikers E.T.A. Hoffmann, Wilde & Vogel das Stück Sibirien, eine Arbeit über ein landschaftliches Extrem und über social distancing, Kälte und Einsamkeit. Auf der musikalischen Seite wird neben Naherholungsgebiete auch open-air-Konzerte für jeweils eine*n Zuhörer/-in von Gwen Kyrg unter dem Titel this is our home aufgeführt.

Weiter präsentieren Franz Schrörs 8 Minuten Klarheit und die Figurenspieler/-innen und Künstler/-innen Anso Dautz, Gala Goebel, Gerda Knoche, Liesbeth Nenoff, Franz Schrörs und Britta Tränkler eröffnen mit Latenight@Bromraum ihren neu erschlossenen und renovierten Proberaum in der Torgauer Straße mit der audiovisuellen Performance Horror Vacui, der interaktiven Peepshow Lovebox und dem metamorphosen Figurenspiel Baubo.

Außerdem ist ein Online-Workshop mit Nofar Sela geplant sowie Talkrunden zu aktuellen Themen wie Theater und Corona und andere. Alles in allem sind es weit mehr als zehn Einzel- und Duo-Künstler*innen, die neben dem alten Ballsaal und anderen Räumen des Theaters weitere Orte im Westen, aber auch im Osten Leipzigs bespielen.

Für das Publikum bleibt die Kartenzahl vorerst eingeschränkt, jedoch sind einige Aufführungen mehrfach oder frei im öffentlichen Raum zu sehen. Für Organisatoren wichtig: Alle Stücke sind gastspieltauglich auch für kleine und mittlere Bühnen und ohne technischen Stab in kurzer Zeit aufzubauen.

Einzel.Zweizel anstelle Showcase Westflügel

„Einzel.Zweizel“ ist als Corona kompatibler Ersatz für den ursprünglich vom 8.-11.10.2020 geplanten „Showcase Westflügel“ vorgesehen. Der international angedachte und lange geplante Showcase ist unter den derzeitigen Reisebedingungen nicht durchführbar und wird in das erste Halbjahr 2021 verschoben.

Programm im Einzelnen

Donnerstag, 8., Freitag, 9. und Samstag, 10. Oktober | Zeit und Ort folgen

this is our home

Solokonzert für eine Sängerin und eine/-n Zuhörer/-in von Gwen Kyrg

Zwei Stühle, zwei Kopfhörer, zwischen ihnen auf dem Boden liegend ein Mikrophon, Kabel, Stativ und ein Effektgerät bilden die „Baustelle“ eines akustischen „Hauses“. Die Sängerin baut das Equipment sorgfältig vor der/-dem Zuhörer/-in auf und rezitiert dabei die Maße, den Umfang und die Lage ihrer Stimme.

Beide setzen ihre Kopfhörer auf und die Sängerin beginnt den „Hausbau“. Nach und nach überlagern sich stimmliche Geräusche, verhallen leise und laute Töne, entstehen Klanggebilde in den beiden Kopfhörern. Letzte Schicht ist die Liedzeile „I´ll build a little home / just meant for two / from which we´ll never roam / who would, would you?“

this is our home erschafft einen intimen Raum, der Akteurin und Publikum gemeinsam beheimatet. Sowohl das Verhältnis zwischen ihnen als auch ihre jeweilige Perspektive wird auf konzentrierte Weise erfahrbar. Die*der Zuhörer*in kann das „verklingende Haus“ imaginieren und wird sich dabei der eigenen Präsenz als Publikum verstärkt bewusst.

Sprache: englisch ::: Dauer: ca. 15 min.
Aufführungen: 2-3 Blöcke à 4 Performances
Die Performance entstand während eines Arbeitsstipendiums, gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Frühjahr 2020
www.gwenkyrg.de

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Donnerstag, 8. und Freitag, 9. Oktober, jeweils 19:00 | Westflügel Leipzig

Sibirien

Figurentheater Wilde & Vogel [Leipzig]
Eine Koproduktion mit dem FITZ! Zentrum für Figurentheater Stuttgart und dem Westflügel Leipzig

Regie: Christiane Zanger ::: Spiel, Bühne und Figuren: Michael Vogel ::: Live-Musik: Charlotte Wilde ::: Dramaturgie: Maria Koch

Die landschaftliche Grenzenlosigkeit Sibiriens, seine Leere, seine Kälte und vermeintliche Lebensfeindlichkeit wird zur Metapher, und diese zum Gegenkonzept westlicher Konsumwelt. In der Einsamkeit, im inneren Sibirien, beginnt das Unberechenbare. Dort, wo es jeder mit sich selbst zu tun bekommt, wo nichts ablenkt, bekommen Lebensfragen besondere Dringlichkeit. Womit verbringen wir unsere Zeit? Was erhalten wir aufrecht, wenn niemand uns beobachtet? Wonach sehnen wir uns? Was überfällt uns in der Leere?

Inspiriert von eigenen Reiseerlebnissen und Dichtern mit „Sibirien-Erfahrung“ entstand im Sommer 2015 ein musikalisches Universum, in dem mit Fäden, Fragmenten und Figuren die menschliche Existenz befragt wird. Eine Theater-Expedition, die an brisante Orte führt, Emotionen weckt und klar macht, dass es ein fast unwirklich großes Glück ist, ausgerechnet dort, im gefühlten Sibirien, jemanden zu treffen, mit dem zu teilen ist, was man erkennt, was man fürchtet und was man liebt.

Das Spiel geht mit ungebrochener Reiselust und frei nach Ossip Mandelstam über das Ende hinaus:
„Nur noch Sterben – und dann noch: der Sprung auf das Pferd.“
Dauer: ca. 60 min

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Donnerstag, 8. und Freitag, 9. Oktober, jeweils 21:00 | Westflügel Leipzig

Epiphanie

Ein liturgischer Hightech Versuch
Winnie Luzie Burz und Johannes Tress [trèẞurz]

Spiel & Idee: Winnie Luzie Burz ::: Musik & Technik: Johannes Treẞ ::: Künstlerische Betreuung: Florian Feisel

Epiphanie handelt von dem Bedürfnis, einen Moment der Erhabenheit zu erreichen – und das möglichst schnell. Mit der Wahl des liturgischen Antiphons „Regina Coeli“ und dem daraus hervorgehenden sakralen Gesang, bedient sich Epiphanie religiöser Mittel, welche seit jeher der Herbeiführung erhabener Momente dienen.

Die verwendeten Objekte entstammen dabei dem alltäglichen Gebrauch. Gemeinsam mit live produzierten elektronischen Klangflächen bewegt sich Epiphanie somit stets im Spannungsfeld zwischen sakraler Anmut, alltäglicher Banalität und technologischem Fortschritt.

Dauer: ca 20 Minuten ::: Premiere 2014

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Samstag, 10. Oktober, 17:00 | Felsenkeller

Zeit, du Callboy der Ewigkeit

Straßentheaterinszenierung über Zeit, Mythos und Vergänglichkeit
Ein Spiel mit Masken, Schriften und Puppen
flunker produktionen

Spiel: Claudia Engel und Matthias Ludwig ::: Regie: Hendrik Mannes ::: Musik: Kay Skerra ::: Ausstattung, Puppen und Kostüme: Claudia Engel ::: Bühnenbau / Metallbau: Heiko Lehmann ::: Produktion: flunker produktionen mit Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des  Landes Brandenburg und dem Kulturamt des Landkreises Teltow-Fläming

Wie kam die Zeit in die Welt? Woher der Stress? Wann und warum der Tod? Was, wenn wir die Zeit anhalten könnten? Oder die Zeitmessung abschaffen? Und wer, bitteschön, ist die Ewigkeit?

Um einen vorsintflutlichen Sonnenwagen herum inszenieren sich zwei ungreifbare Wesen – ein Maki und eine Schildkröte – in einem Mythos um die Erschaffung von Zeit und Tod. Sind sie Tiere, Halbgötter, Botschafter einer vergangenen Welt? Mal grotesk und gewaltig, mal zart und liebevoll schauen sie auf das Treiben der Menschen und beleuchten den Ursprung der Taktungen des Lebens auf ihre Weise.

Die Menschen selbst rücken auch ins Bild: Das Innere des Wagens wird zu einer Bühne, in der mit Kaukauzki-Puppen die Vertreibung aus dem Paradies und deren Auswirkung in einer absurden Bilderfolge weiterphantasiert wird. Und immer ist es ein Spiel mit und gegen die Erwartungen, in das die Zuschauer von den beiden zwielichten Protagonisten geführt werden: Es streift barockes Mysterienspiel, japanisches Maskentheater und grellen Slapstick, und wird mittels einer gesprächigen LED-Laufschrift wild kommentiert.

Die sehr präsente Musik spannt dazu einen Bogen von traditioneller Zeremonie über Industrial Sound hin zu Tango und Minimal Music. Aber ist alles nur eine Farce oder folgt die Inszenierung tatsächlich einer wüsten Absicht? – Ein Anschlag auf alle Sinne.

Dauer: ca. 40 min

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Samstag, 10. Oktober, 18:30 | Parkplatz Weißenfelser Straße 28, Leipzig-Plagwitz

Naherholungsgebiete – Visual & Sonic Exploration of „Non-Places

Winnie Luzie Burz und Johannes Tress [trèẞurz]

Entwicklung & Idee: trèẞurz ::: Kamerfahrt: Winnie Luzie Burz ::: Ton & Klang: Johannes Treẞ

„Non-Places“ – Unterführungen, Bahnhöfe, Aufzüge, Parkplätze, Tank- oder Bushaltestellen. Transitorische Räume und übersehene Infrastruktur, die man im urbanen Alltag ganz bewusst ausblendet und zügigen Schrittes durchquert, um schnell an einen erträglicheren Ort zu gelangen.
Genau dort macht sich das Freiburger Künstlerduo Burz/Treß mit den Naherholungsgebieten auf die Suche nach den ästhetischen, visuellen und akustischen Reizen dieser „Nicht-Orte“.

Ins Visier geraten Furchen, Ritzen, Unrat und vermeintlich unauffälliges Zeug: Mit Hilfe einer Endoskop-Kamera vollzieht Winnie Luzie Burz vor den Augen des Publikums Live-Kamerafahrten entlang der vorgefundenen Oberflächen, Materialien und Gegenstände. Der Blick durch die stark vergrößernde Linse kehrt die Größenverhältnisse um und das live-projizierte Bild eröffnet eine  unerwartete Perspektive auf die „Nicht-Orte“.

Johannes Treß widmet sich zeitgleich der sonischen Untersuchung der Umgebung: Im Laufe der Performance werden elektrische Impulsgeber und Motoren an Gegenstände und Materialien vor Ort angebracht. Per Midi gesteuert erklingt der Ort selbst als rhythmisch-perkussiver Soundtrack zum Livevideo.

„Auf einmal aber klappern die Bierdeckel rhythmisch, der Plastikbecher schlägt wie wild gegens das Geländer und der Propeller rotiert so schnell, dass man um sein zartes Material bangt. (…) Staunend steht man vor einer Treppe und freut sich über die in Kunst verwandelte Empathie für die mediokren Orte des Alltags.“ Katja Kollmann im Double Magazin 40/2019

Dauer: ca. 20-30 Minute

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Samstag, 10. Okt., 20:00 und Sonntag, 11. Oktober 15:00 | Westflügel Leipzig

Zaches

nach „Klein Zaches genannt Zinnober“ von E.T.A. Hoffmann
Lehmann und Wenzel

Spiel, Musik, Ausstattung: Samira Wenzel, Stefan Wenzel ::: Regie: Michael Vogel
Eine Koproduktion mit dem Westflügel Leipzig, gefördert durch das Kulturamt der Stadt Leipzig und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen ::: Premiere 2015

In einer Welt, in der es wahrhaftige Wunder, Feen und Zauberer gibt wird die Aufklärung eingeführt. Damit ist die Natur – auch die menschliche gebändigt. Die Wunderwesen tauchen ab. Man sollte erwarten, dass von nun an alles mit rechten Dingen zugeht, doch trifft ausgerechnet jetzt das Stiftsfräulein von Rosenschön, die heimliche Fee Rosabelverde, auf Zaches, den kleinen missgestalteten Wechselbalg. Und zückt kurzer Hand ihren Zauberkamm.

Von hier an weiß niemand mehr so recht was schön und hässlich ist, aber klar ist, dass alles Gute von Zaches kommt. Also wird dieser geliebt. Die Spieler beschwören den kleinen Hexenkerl mit dampfendem Rums und klirrenden Saiten. Im magischen Spiegel schlagen sie zu. Hau drauf! Da ist er, was ist er? Schlag zu! Die letzten unaufgeklärten Wunder werden gezeigt und natürlich wird Ihnen die Geschichte von Zaches nach allen Regeln der Kunst erzählt. Seien Sie sicher, dass sie bei uns getäuscht werden!

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Samstag, 10. Oktober, 22:00 | Torgauer Str. 80, Leipzig-Sellerhausen

Latenight @Bromraum

Die Figurenspieler/-innen und Künstler/-innen Anso Dautz, Gala Goebel, Gerda Knoche, Liesbeth Nenoff, Franz Schrörs und Britta Tränkler eröffnen ihren neu erschlossenen und renovierten Proberaum. Dieser Raum befindet sich in der Torgauerstraße 80, angegliedert an die Ateliergemeinschaft „Kontor 80“. Bei diesem Rundgang wird zu sehen sein: die audiovisuellen Performance “Horror Vacui”, die interaktive Peepshow „Lovebox“ und das metamorphose Figurenspiel „Baubo“.

Horror Vacui – Keine Angst vor Nichts

eine audiovisuelle Performance von und mit: Helga Lázár und Gerda Knoche
künstlerische Mitarbeit: Anne Brüssau und Jessica Lipp

Aus dem Nichts.
Kommt das Nichts.
Leere.
In dem Moment, in dem du darüber nachdenkst, wird es verschwunden sein.
Zwei Menschen in einem leeren Raum.
Zwei Menschen in einem Garten.
Konfrontiert mit der eigenen Unruhe, der eigenen Angst vor dem Nichts.
Die audiovisuelle Performance “Horror Vacui” entwischt nihilistischer Rhetorik, erleuchtungsverheißenden Mantras, und führt stattdessen ein Zwiegespräch mit den Zuschauenden, weil das was wir hören, verändert was wir sehen.
Hände. Füße. Wolfsmilch. Brennnessel. Die Blume zu sehen, heißt, die Blume zu sein. Kotzen. Und die Blume zu sein, heißt, still zu stehen und zuzuhören.
Ohne, dass wir uns bewegen, ändert sich unser Blick auf das was wir Garten nennen.
Oder Leere.

Dauer ca. 20 min

Baubo

Spiel/Idee: Liesbeth Nenoff

Eine Person, viele Köpfe.
Ein sich windender Körper, der sich immer wieder neu formt, neu sortiert und wieder verliert.
Ein kleiner Sprung in die Mystik
Ein Get to know mit Baubo
Ein Suchen nach dem eigenen Körper
Ein Entdecken?
Und…Ein lachender Unterleib.
Dauer: 12 min

Lovebox

Eine interaktive Peepshow für jeweils eine Person.
Von und mit: Anso Dautz, Liesbeth Nenoff, Britta Tränkler

What is love?
Baby don’t hurt me
Don’t hurt me
No more
Wir suchen die Liebe – Als Ideal. Als soziale Realität. Als Ideologie.
Wir jonglieren mit den sozialen Codes von Beziehung und Geschlecht.
Wir sind hungrig,wir wollen spielen und wir warten auf dich.
Du willst reinschauen?
Komm näher… noch näher… viel näher…

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Sonntag, 11. Oktober, 17:00 | Westflügel Leipzig

8 Minuten Klarheit

Franz Schrörs

Konzept, Spiel und Strick: Franz Schrörs ::: Musik: Paula Wünsch ::: Künstlerische Betreuung: Jonas Klinkenberg ::: Produktionsassistenz: Johanna Posenenske ::: Supervision: Prof. Stephanie Rinke

Wie lange dauert es, eine Entscheidung zu treffen? Wie lange, um auf einen Stuhl zu steigen? Schnürsenkel binden. Wie lange dauert es, eine Entscheidung zu treffen. Und trifft man sie da zum ersten Mal? Oder ist man sich vorher schon einmal begegnet?

Ein Knoten ist am Ende doch nichts weiter, als eine verpasste Kreuzung.

8 Minuten Klarheit ist eine Arbeit über das Sich-nicht-Umbringen. Der Versuch die Knoten im Kopf lieb zu gewinnen, statt sich in ihnen aufzuhängen. Es ist die Suche nach einem labilen  Gleichgewicht. Die Freude am Fallen. Am Einatmen und wieder Aufstehen. Eine Ode an die Resilienz.

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Zeit folgt

3-Tages- Workshop mit Nofar Sela – online

Nofar lädt die Teilnehmenden dazu ein, ihrem Zuhause bzw. dem häuslichen Umfeld auf neue Art und Weise zu begegnen. Die derzeitige Situation, die bei vielen Menschen dazu führt, wesentlich mehr Zeit in den eigenen vier Wänden zu verbringen, möchte sie als Chance nutzen, die scheinbar so vertrauten Räumlichkeiten neu zu entdecken. Eine kreative Untersuchung, die den Umraum befragt und seine (Un-)Möglichkeiten.

Wo liegen die Qualitäten des Raums? Welche Rituale finden statt und kann ich mein Zuhause in einen rituellen Platz verwandeln? Wie kann mein Zimmer als Performanceraum dienen und welche performativen Elemente verstecken sich unter dem Augenscheinlichen? Wie stehen verschiedene Räume im Verhältnis zueinander und zu den Bewohenr/-innen? Wie spiegelt unser Zuhause unser Selbst, aber auch unsere Kunst wider?

Der Workshop läuft über drei Tage und wird online stattfinden. Dabei werden morgens und am späteren Tag Videomeetings stattfinden, dort gibt es Austausch, gemeinsame Übungen und Ideen für eigene Experimente. Den restlichen Tag verbringen die Teilnehmenden mit bestimmten Aufgaben und Gedankenansätzen, die sie nach eigener Regie durchführen. Die Meetings dienen zum Austausch und zur Inspiration, können kleine Präsentation beinhalten und gemeinsame Übungen. Der Workshop wird in englischer Sprache stattfinden. Die Teilnehmenden müssen die Möglichkeit haben Videochats beizuwohnen.

Nofar Sela ist eine israelische Performanceünstler/-in, die an der Schnittstelle zwischen Theater, bildender Kunst und Text arbeitet. Selas Arbeit basiert auf einer engen und direkten Verbindung mit dem Publikum und nutzt häufig die Präsenz des Publikums als Ausgangsmaterial.
Sela ist Mitglied des Pandora Collective – einer unabhängigen Künstlerinitiative mit Sitz in Jerusalem -, wo sie ihre Werke entwickelt, die Entwicklung der Werke ihrer Kolleg/-innen begleitet und Performance-Events initiiert und kuratiert.

2018 nahm Sela am Programm des Internationalen Forums in Berlin teil, das vom Theatertreffen und dem Goethe-Institut initiiert wurde. Sela studierte interdisziplinäre Kunst an der School of Visual Theatre in Jerusalem und 2012 erhielt sie ein BFA mit Auszeichnung von der Bezalel Akademie für Kunst und Design in Jerusalem.

Karten: 10,- / 15,- / 20,- Euro
Reservierung: service@westfluegel.de | Onlinekartenkauf über www.westfluegel.de
Westflügel Leipzig | Hähnelstr. 27 | 04177 Leipzig | www.westfluegel.de

Die neue Leipziger Zeitung Nr. 82: Große Anspannung und Bewegte Bürger

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