Großes Musikvermittlungsprojekt zur Musik Johann Rosenmüllers und Johann Schelles, initiiert vom Ensemble 1684 und unter Beteiligung der Großen Kurrende und Kantorei der Singschule St. Thomas sowie des Canzonetta-Kammerchores Leipzig.

Mit großem Staunen dürften die Leipziger Gottesdienstbesucher am ersten Weihnachtstag des Jahres 1649 der Erstaufführung des Monumentalwerks „Entsetze dich, Natur“ aus der Feder und unter der Leitung Johann Rosenmüllers (1617/9–1684) gelauscht haben. Nicht nur die Aufführungsdauer sprengte mit ca. 22 Minuten den bis dahin üblichen Rahmen für ein Geistliches Konzert, auch die Besetzung mit sechs Solisten, sechsstimmigem Capellchor, zwei Geigen, zwei Zinken, drei Posaunen und Basso continuo musste ob seiner Pracht beeindrucken.

Zwar sind keine unmittelbaren Reaktionen der Zuhörer bezeugt, jedoch lässt sich aus der Widmungsadresse des Textdrucks und anderen Indizien schließen, dass das Werk den rasanten Aufstieg Rosenmüllers in Leipzig mindestens beförderte, wenn nicht begründete. Fortan galt Rosenmüller jedenfalls als Tonsetzer, der der Kirchenmusik einen neuen, süßen Ton verlieh. Nebenbei stieß Rosenmüller mit diesem Werk – und überhaupt mit seiner Kirchenmusik – eine Entwicklung an, die 75 Jahre später in Johann Sebastian Bachs Kantaten seine Vollendung finden sollte.

Dem süßen Ton der Rosenmüllerschen Musik können auch die Konzertbesucher am 4. Januar 2020 um 19.00 Uhr in der Leipziger Thomaskirche frönen, wenn dort im Rahmen eines großen Festkonzertes das „Entsetze dich, Natur“ 370 Jahre nach seiner Entstehung als zentrales Werk erklingt. Das Konzertprogramm umfasst zudem weitere Werke von Rosenmüller sowie Thomaskantor Johann Schelle
(1648–1701).

Das Vorhaben ist ein Gemeinschaftsprojekt der Singschule St. Thomas, des Canzonetta-Kammerchores Leipzig sowie des Ensemble 1684. Die musikalische Gesamtleitung hat Gregor Meyer.

Tickets zu 20,-, ermäßigt 12,- Euro gibt es im Thomasshop, in der Musikalienhandlung M. Oelsner und an der Abendkasse.

Die neue Leipziger Zeitung ist da: Wenn Leipziger/-innen träumen

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