Kaum ein Autor erregte in der DDR, aber auch nach dem Fall der Mauer, mehr öffentliches Aufsehen als Heiner Müller. »Die Umsiedlerin«, ein Stück, das auf einer Erzählung von Anna Seghers basiert, wurde nach der Uraufführung im September 1961 mit einem Aufführungsverbot belegt, Müller wenig später aus dem Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen.
In den siebziger Jahren erfolgte seine Rehabilitierung, nicht zuletzt aufgrund der international gewachsenen Aufmerksamkeit. Als Intendant des Berliner Ensembles, als Präsident der Akademie der Künste/Ost war er einer der wichtigsten Akteure des literarischen Lebens nach 1989. Theatergeschichte schrieb er 1990 mit dem achtstündigen Bühnenmarathon »Die Hamletmaschine«.
Thomas Irmer, Germanist und Anglist, von 1998 bis 2003 Redakteur der Zeitschrift »Theater der Zeit«, spricht mit der Autorin Katja Lange-Müller über Müllers Werk, die literarischen Einflüsse und Vorbilder, seine Freunde und Feinde, die Auseinandersetzungen mit Funktionären und seine Kontakte zur Staatssicherheit, die in einem deutsch-deutschen Literaturstreit kulminierten.
Im Anschluss zeigen wir das Film-Porträt »Ich will nicht wissen, wer ich bin. Heiner Müller« (Regie: Christoph Rüter, 2009), an dem Irmer als Co-Autor mitwirkte.
Eintritt frei
Datum: 8. Januar 2019 / 19.30 Uhr / Saal 3
Text: Literatur und Film
Mit Thomas Irmer und Katja Lange-Müller
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