Am Samstag, dem 17. und Sonntag, dem 18. Dezember jeweils um 17 Uhr präsentiert Nikolaikantor Jürgen Wolf alle sechs Teile des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach in der Nikolaikirche Leipzig. Gemeinsam mit dem BachChor Leipzig und dem Festivalorchester Leipzig musizieren die Solisten Brigitte Wohlfarth (Sopran), Claire Gascoin (Alt), Tobias Hunger (Tenor) sowie Philipp Jekal (Bass). Während am 17. Dezember die Teile eins bis drei des Weihnachtsoratoriums auf dem Programm stehen, erklingen am 18. Dezember die Teile eins, vier bis sechs.

Bach-Fan und Sopran-Solistin Brigitte Wohlfahrth mit besonderer Verbindung zu Nikolaikantor Jürgen Wolf

Unter den jährlich gut 30 Aufführungen des Weihnachtsoratoriums in Leipzig gelten diejenigen des BachChores stets als ein musikalisches Highlight. Als Sopran-Solistin konnte Nikolaikantor Jürgen Wolf dieses Jahr Brigitte Wohlfahrth engagieren. In Leipzig ist die international gefragte Opern- und Konzertsängerin zudem seit Herbst 2015 mit einer Professur für Klassischen Gesang an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ engagiert. Jürgen Wolf und Brigitte Wohlfahrth verbindet eine besondere Geschichte. Einst auf demselben Gymnasium und gefördert von demselben Musik-Professor haben sie häufig in ihrer Kinder- und Jugendzeit gemeinsam musiziert. „Jürgen Wolf war mein aller erster Klavierbegleiter“, berichtet die aus Werbach (Baden-Württemberg) stammende Sängerin. Mit zehn Jahren hat sie begonnen, Konzerte im gesamten Landkreis und darüber hinaus zu singen. Stets begleitet vom heutigen Nikolaikantor Jürgen Wolf. Genau wie Wolf ist Wohlfahrth Bach-Fan. „Ein Einsingen ohne Musik des Thomaskontors ist für mich nicht denkbar“, so die Sopranistin. Das Weihnachtsoratorium habe sie bereits seit Kindheitstagen „erarbeitet und ersungen“. Das Werk begleitet sie seitdem auf ihrem internationalen künstlerischen Weg. Gefragt, welches Stück aus dem Weihnachtsoratorium Brigitte Wohlfahrt persönlich am besten gefällt, antwortet sie spontan: „Die Arie ‚Flößt, mein Heiland, flößt dein Namen‘. Als Gesangsprofessorin rufe ich auch meine Studentinnen auf, dieses Stück im Unterricht zu lernen und zu singen. Besonders freut mich, dass ich für das Sopran-Echo, das Bach innerhalb dieser Arie vorgesehen hat, am Samstag in der Nikolaikirche auch meine eigene Studentin dabei haben werde.“

Die Nikolaikirche und der BachChor Leipzig

Vokale Kirchenmusik spielt seit jeher eine große Rolle an der Leipziger Nikolaikirche, die 2015 ihren 850. Geburtstag feierte. 1723 wurde Johann Sebastian Bach hier in sein Amt als Thomaskantor eingeführt, zahlreiche seiner Kantaten, die Johannes-Passion und Teile des Weihnachtsoratoriums erklangen erstmals in der Nikolaikirche. Seit 1945, mit Gründung der Kantorei St. Nikolai durch Johannes Piersig, gehört die Leitung des Chores zu den Dienstpflichten des amtierenden Nikolaikantors. Ab 1959 übernahm Wolfgang Hofmann die Leitung. 1993 wurde Jürgen Wolf in das Amt des Nikolaikantors gewählt. Um die Nikolaikirche als Bachkirche stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken, regte er die Umbenennung des Chores in BachChor Leipzig an, die im Frühjahr 2006 erfolgte. Hauptaufgabe des Chores ist die Ausgestaltung der Gottesdienste in der Nikolaikirche, daneben finden mehrere Chorkonzerte pro Jahr statt. Der Schwerpunkt der musikalischen Arbeit liegt dabei im Bereich des Oratoriums. Neben den jährlichen Aufführungen von Bachs Weihnachtsoratorium und einer seiner Passionen erklingen regelmäßig die großen Requiem-Vertonungen von Mozart und Brahms. Zum Repertoire des Chores gehören ebenso Bachs h-moll-Messe und Händels Messias. Im Bereich der A-cappella-Musik beschäftigt sich der BachChor hauptsächlich mit den Motetten von Brahms, Bruckner und Mendelssohn, daneben aber auch mit moderner Chorliteratur u.a. von Hugo Distler, Benjamin Britten und John Rutter.

Karten zu 20 Euro (ermäßigt 15 Euro)  gibt es am Büchertisch der Nikolaikirche und bei der Musikalienhandlung Oelsner; Restkarten an der Abendkasse.

http://www.bachchor-leipzig.de

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