In der Gastspielreihe des Schauspiel Leipzig ist am 17. und 18. Februar die international erfolgreiche Performancegruppe Rimini Protokoll mit ihrer jüngsten Produktion „Adolf Hitler, Mein Kampf, Bd. 1 & 2“ zu sehen. Die Gruppe mit Hauptquartier in Berlin nimmt die Spur von Adolf Hitlers Hetzschrift auf und versucht zu ergründen, worauf der Mythos von „Mein Kampf“ eigentlich beruht.
„Mein Kampf“ von Adolf Hitler wurde 1925/26 erstmals veröffentlicht und bis Kriegsende in einer Millionenauflage vertrieben. Seit Jahrzehnten haftet der Propagandaschrift die Aura des „verbotenen Buches“ an. Dadurch übt sie bis heute einen gewissen Reiz aus. Ende 2015 sind die vom Freistaat Bayern verwalteten Urheberrechte ausgelaufen. Im Januar ist erstmals eine kommentierte Gesamtausgabe von „Mein Kampf“ erschienen, die zum „Gift“ gleich das „Gegengift“ verabreichen will. Die erste Auflage dieser 2000-seitigen Fassung war vielerorts bereits vor Erscheinen ausverkauft gewesen.
Worauf gründet eigentlich der Mythos von „Mein Kampf“? Was steht darin überhaupt geschrieben? Geht Gefahr davon aus? In ihrer neuen Produktion suchen die Theatermacher Helgard Haug und Daniel Wetzel nach Antworten auf diese Fragen – in universitären Giftschränken, auf heimischen Dachböden oder ausländischen Flohmärkten haben sie die Spur eines Buches aufgenommen, das seine geschichtspolitische Brisanz bis heute nicht verloren hat.
„Rimini Protokoll zeigt mit großer geschichtspolitischer Intelligenz, wie man das Buch in immer neuen Kontexten erhellt, ohne es auch nur einen Augenblick zu verharmlosen.“ Süddeutsche Zeitung
Gastspiel 17. und 18. Februar, 19.30 Uhr | Schauspielhaus Große Bühne
Adolf Hitler, Mein Kampf, Bd. 1 & 2
von Rimini Protokoll (Haug/Wetzel)
Spieldauer: ca. 2:15, keine Pause
Mit: Sibylla Flügge, Anna Gilsbach, Matthias Hageböck, Alon Kraus, Christian Spremberg, Volkan T error
Konzept, Regie & Text: Helgard Haug, Daniel Wetzel, Dramaturgie & Recherche: Sebastian Brünger, Bühne & Video: Marc Jungreithmeier, Interaction Design: Grit Schuster, Musik: Volkan T error, Regie-Assistenz: Meret Kinderlen, Technische Koordination & Licht: Andreas Mihan, Sound Design/Ton-Technik: Peter Breitenbach, Hospitanz: Linn Günther, Company Management: Heidrun Schlegel
Eine Produktion von Kunstfest Weimar, Deutsches Nationaltheater Weimar und Rimini Apparat in Koproduktion mit Münchner Kammerspiele, Nationaltheater Mannheim, steirischer herbst festival Graz, Gessnerallee Zürich und HAU Hebbel am Ufer, in Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus Graz und mit freundlicher Unterstützung durch das Düsseldorfer Schauspielhaus.
Keine Kommentare bisher