In dieser Woche startet das globalisierungskritische Leipziger Filmfestival. Bereits zum elften Mal findet die Reihe statt. Die globaLE, dass ist eine politische Filmreihe, die mit den Mitteln des Films die globalen Auswirkungen des Neoliberalismus und die Widerstände dagegen dokumentiert. In den nächsten zehn Wochen werden insgesamt 23 Filme an unterschiedlichen Orten aufgeführt.
Mit der globaLE sollen Filme, die im normalen Kinoprogramm nicht oder selten erscheinen, einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden. “Wir wollen damit interessieren, informieren, Diskussionen anstoßen und Menschen animieren selbst Initiative zu ergreifen”, so die Veranstalter. Im Anschluss an die Filmvorführungen gibt es interessante Gespräche, zu denen jeweils die Regisseure oder Aktivisten, die sich mit der jeweiligen Thematik des Films seit vielen Jahren auseinandersetzen, eingeladen werden.
Die Reihe beginnt diesen Donnerstag, 6. August, um 20 Uhr im Clara-Zetkin-Park auf der Wiese neben dem Musikpavillon mit dem griechischen Film “Let’s not live us like slaves” über den Widerstand gegen das Kürzungsdiktat und seine Auswirkungen im Land.
“Wir zeigen dieses Jahr mehrere Filme zu Griechenland, denn die humanitäre Situation dort ist katastrophal. Öffentliches Eigentum wurde weit unter Wert verkauft. In den letzten Jahren wurden weit über 10.000 Schulen, viele Krankenhäuser, Kindergärten oder auch Hilfsstationen für alte Menschen geschlossen. Die medizinische Versorgung ist miserabel und vieles läuft nur noch über das Engagement von Freiwilligen. Schuld an dieser Misere trägt das Diktat von IWF, EZB und EU Kommission. Allen voran hier die deutsche Bundesregierung, die eine solidarische Lösung der Krise von Anfang an verhindert hat und nun maßgeblich die Verantwortung für ihre weitere Verschärfung trägt. Darum muss sie hierzulande viel stärker attackiert werden. Wir hoffen, dass sich auch in Leipzig massiverer Protest gegen die Koalitionsparteien und ihre menschenverachtende, antieuropäische Politik zeigt”, so die Organisatoren.
Durch das Filmfestival sind in der Vergangenheit bereits immer wieder Synergie-Effekte entstanden: Das Publikum kommt ins Gespräch, Kooperationspartner finden einander und hin und wieder entstehen neue Bündnisse, Aktionen, Initiativen und Projekte.
Am Freitag läuft dann der Film “139. Die letzten Raubtiere” (Kamerun 2014) am gleichen Ort und im Anschluss findet ein Gespräch mit dem Regisseur statt, der aufgrund des Films sein Land verlassen musste. In den folgenden Wochen ist das Kino dann im Richard-Wagner-Hain am Elsterflutbecken, am Cospudener See oder auch in der Parkbühne des Geyserhaus zu besuchen. Wenn die Abende ab Anfang September kühler werden, finden die Vorführungen im Wechsel in verschiedenen Leipziger Programmkinos statt. Das komplette Programm mit den Filmbeschreibungen findet sich auf der Webseite http://www.globale-leipzig.de. Der Eintritt ist jeweils frei.
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