Der in Paris lebende britische Filmemacher und Medienkritiker Peter Watkins realisiert seit den 1960er Jahren Pseudo-Dokumentarfilme, in denen er die Möglichkeit der authentischen Nacherzählung von historischen Ereignissen erforscht. Gleichzeitig lassen seine Doku-Dramen Bezüge zu akuten zeitgeschichtlichen Themen herstellen und entstehen in kritischer Auseinandersetzung mit der medialen Berichterstattung.
Indem er “wahre Fiktionen” schafft, will Watkins der sogenannten Monoform, einer manipulativen Erzählform entgegen wirken, die den Zugang zur Information verstellt und Meinungen vorgibt. Seine Methode zielt auf die Einbeziehung der Darsteller_innen und Zuschauer_innen ab, wobei er in den meisten Filmen bewusst mit Laiendarsteller_innen arbeitet. In “La Commune” geben 200 Akteure die wichtigsten Szenen der kommunistischen Revolution von 1871 wider und lassen Momente einer Gesellschaftsutopie aufleben. Ferner konnten die Darsteller_innen aus der Perspektive der historischen Konflikte gegenwärtige gesellschaftliche Probleme gemeinsam nachvollziehen. An zwei Tagen wird der Film präsentiert, begleitet von Diskussionen und spontanen Aktionen der Interessent_innen. Die Vorführung selbst wird damit zum Forum für einen aktiven Meinungsaustausch.
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt, die Teilnahme ist kostenfrei. Kommentierte Filmvorführung mit Patrick Watkins, Jean-Pierre Lenestour und Pierre Vergnaud am 21. und 22. November, 18 Uhr, in der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (GfZK).
Information und Anmeldung unter: assistenz@gfzk.de
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