Die Stiftung Bürger für Leipzig und der Leipziger Universitätsverlag laden ein zur Buchpremiere am Sonntag, 12. Oktober, um 11 Uhr in den academixer-Keller (Kupfergasse 2). Präsentiert wird das Buch "Redefreiheit - Öffentliche Debatten der Bevölkerung im Herbst 1989". Das Buch dokumentiert die ersten freien Reden der Leipziger Bürger, ihre Streitgespräche, Anklagen, aber auch ihren lebenserfahrenen Redewitz.
Entstanden ist ein Lesebuch für das historisch interessierte Publikum wie auch ein Dokumentenband für die zeithistorische Forschung. Es ist ab Mitte Oktober für 39,00 Euro im Buchhandel erhältlich und umfasst rund 800 Seiten.
Bei der Darstellung der Friedlichen Revolution von 1989/90 gibt es kaum noch Lücken. Lückenhaft sind hingegen noch die Erkenntnisse über die Problemsichten, Werte und Sinnvorstellungen jener eher passiven Mehrheit der DDR-Bürger, die sich nach dem 9. Oktober 1989 zunehmend an dem durch eine mutige Minderheit angestoßenen Geschehen beteiligte.
Diese Leerstelle ist in erster Linie der Quellensituation geschuldet. Die Wahrnehmung und Vorstellungen aus der “Mitte der Bevölkerung”, von jenen Qualifizierten und beruflich Engagierten, die sich bis dahin politisch unauffällig verhalten hatten und durch die Vorgänge allmählich aktiviert wurden, sind jedoch kaum bekannt. Dabei gab es 1989 in Leipzig erstmals öffentliche Debatten, in denen sich diese Bürger in freier Rede übten.
In dem Buch “Redefreiheit” werden erstmals diese freien Redebeiträge Leipziger Bürger, ihre Streitgespräche, ihre Anklagen, aber auch ihr lebenserfahrener Redewitz dokumentiert. Das Buch soll sowohl ein Lesebuch für das historisch interessierte Publikum als auch ein Dokumentenband für die zeithistorische Forschung werden. Es ist im Kern der Wiedergabe der öffentlichen Diskussionen gewidmet. Dazu kommen erläuternde zeitgeschichtliche Einordnungen, ein Glossar, Personenregister und Literaturverzeichnis.
Herausgeber des Buches sind drei Leipziger: Der Sozialwissenschaftler und Publizist Dr. Thomas Ahbe, der Soziologe Prof. Dr. habil. Michael Hofmann und Volker Stiehler, bis 2007 Verwaltungsdirektor des Gewandhaus zu Leipzig.
Zur Buchpremiere lesen Katrin Hart, Carolin Fischer, Anke Geißler, Elisabeth Hart, Ralf Bärwolff, Jens Eulenberger und Peter Treuner Auszüge aus der Dokumentation. Die Herausgeber werden im Rahmen der feierlichen Premiere zur Entstehungsgeschichte, der besonderen Bedeutung und erwarteten Wirkung des Buches sprechen.
Besonderer Dank gilt den Herausgebern, die in zahllosen Stunden überwiegend ehrenamtlicher Arbeit das Buch konzipiert und zur Druckreife gebracht haben. Ohne die Spenden von Privatpersonen, die Zuwendungen von Stadt Leipzig, der Sparkasse, Stadtwerke und VNG Verbundnetz Gas AG und das Archiv Bürgerbewegung würde es das Buch nicht geben.
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