Im Rahmen des globaLE-Filmfestivals läuft am Donnerstag, 11. September, um 20 Uhr der Dokumentarfilm "Captaine Thomas Sankara" (2012) im UT Connewitz in der Wolfgang-Heinze-Straße 12a. Im Anschluss findet eine Diskussion mit Hamado Dipama vom Panafrikanismusforum statt.
Burkina Faso belegt heute den fünftletzten Platz des Human Developement Index. Doch so arm war es nicht immer. 1987 versorgte das Land sich vollständig selbst mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs. Die Analphabetisierungsrate sank stetig und Seuchen wie Meningitis, Gelbfieber und Masern wurden mit Volksimpfungen bekämpft. Das Annehmen ausländischer Entwicklungshilfe war verpöhnt und ausgedehnte Aufforstungskampagnen gegen die Ausbreitung der Sahara liefen. Einen hohen Stellenwert genossen Frauenrechte. Frauen waren in allen Lebensbereichen gleichgestellt. So gab es, ganz selbstverständlich, auch Ministerinnen, Offizierinnen und Polizistinnen. Die Feudalherrschaft lokaler Adligen war überwunden.
All diese Erfolge sind aufs Engste mit dem Namen Thomas Sankara verbunden, dem jungen Präsidenten, der nach der Revolution 1983 an die Macht kam. Auch wenn die rigorose Durchsetzung der Reformen kritisiert werden kann, sind seine Errungenschaften unbestreitbar. Sie zeigen, dass eine Entwicklung hin zu Wohlstand und wirtschaftlicher Unabhängigkeit auch für ein bis dahin unterdrücktes und ausgebeutetes Land aus eigener Kraft sehr wohl möglich ist. Sankaras gewaltsamer Tod hat sehr zu seinem Mythos beigetragen. Heute versinnbildlicht er die Hoffnung eines ganzen Kontinents und wird nicht umsonst der “Che Guevara Schwarzafrikas” genannt. Der Film “Capitaine Thomas Sankara” nimmt einen emotionalen und subjektiven Blickwinkel auf die Person Sankaras und die Ereignisse ein, und ist gerade deshalb höchst eindringlich und sehenswert.
Die globaLE Kinoreihe findet als Initiative von attac Leipzig und Eine Welt e.V. bereits seit 2004 in Leipzig statt und läuft dieses Jahr seit Ende Juli und geht noch bis zum 16.Oktober. Zu den jeweils donnerstags stattfindenden wöchentlichen Abendveranstaltungen kommen je Abend zwischen 100 und 300 Gäste. Der Eintritt ist frei.
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