Von Schulstress über das "Abenteuer Waldorfpädagogik" bis hin zu "Hogwarts" als Schule reicht diesmal die Themenpalette des neuen Vorlesungszyklus' des Studiums universale der Universität Leipzig. "Wissen und Lernen in Zukunft und Vergangenheit" ist er überschrieben. Die erste von insgesamt 14 Veranstaltungen startet am Mittwoch, 15. Oktober, mit einem Vortrag des Philosophen und Buchautors Prof. Dr. Christoph Türcke zur "Aufmerksamkeitsdefizitkultur".
Er befasst sich mit Kindern, die an einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) leiden, und defizitärer Aufmerksamkeit in der gesamten Gesellschaft.
Die Veranstaltungen finden immer mittwochs – mit Ausnahme der Vorlesung zu Koranschulen (am 7. Januar 2015 im Grassimuseum) und der Abschlussveranstaltung – im Hörsaal 1 des Hörsaalgebäudes, Universitätsstraße 3 statt. Beginn ist jeweils 19:00 (bis 20:30 Uhr).
“Wenn wir über Zustand und Zukunft der Schule reden, müssen wir über Pisa hinausdenken. Wir müssen uns mit Fragen des Leistungsdrucks beschäftigen, der Spielräume, die wir den Kindern lassen, ihrer Aufmerksamkeit. Mithin: Die Schule, wie sie ist, nicht als selbstverständlich sehen”, sagt Prof. Dr. Elmar Schenkel, der Leiter des Arbeitskreises Studium universale und Professor für Englische Literaturwissenschaft am Institut für Anglistik der Universität Leipzig.
Wie vielfältig dieses Thema ist, zeigt die Liste der Themen des neuen Zyklus’: Weitere Vorlesungen des Studiums universale befassen sich mit dem Vorlesen im Klassenzimmer, Inklusion in der Schule, mit Schüleraustausch, Zivilcourage im Klassenzimmer zu DDR-Zeiten und heute, einem internationalen Schulvergleich, Koranschulen sowie der Frage, ob sich Bildung bezahlt machen muss. Dieser geht die sächsische Kultusministerin Brunhild Kurth am 28. Januar 2015 nach.
Zwei engagierte Gymnasiastinnen nehmen am 17. Dezember 2014 kein Blatt vor den Mund, wenn es um Themen wie Leistungsdruck, Lehrermangel und Mitbestimmung aus ihrer Sicht geht. Der streitbare junge Lehrer Hannes Toense äußert am 21. Januar 2015 seine Gedanken zur dringend benötigten neuen Lehrergeneration. Die Abschlussveranstaltung findet am 4. Februar 2015 in der Volkshochschule Leipzig statt. Geplant ist eine Podiumsdiskussion zum Thema “Lernen sichtbar machen”, die sich unter anderem mit der Rolle des Lehrers beschäftigt. Traditionell sind die Themen der Universitätsvespern vom 22. Oktober 1014 bis 28. Januar 2015 jeweils mittwochs um 18 Uhr in der Thomaskirche an die Themen des Studiums universale angelehnt. So befasst sich ein Gottesdienst mit dem Thema “Schule zwischen Montagsangst und Widerstand”.
Das Studium universale an der Leipziger Universität besteht aus einem Arbeitskreis von etwa zehn Universitätsprofessoren und Mitarbeitern verschiedener Disziplinen. Dieser organisiert eine Reihe von interdisziplinären Ringvorlesungen zu wechselnden, weit gefassten Themen. Es richtet sich sowohl an Studierende und Mitglieder der Leipziger Universität als auch an die Leipziger Öffentlichkeit. Durchschnittlich 100 bis 150 Besucher kommen zu jeder Veranstaltung. Die nächste Veranstaltungsreihe im Sommersemester wird sich mit dem Lebensraum Stadt beschäftigen.
Erste Vorlesung am Mittwoch, 15. Oktober, 19:00 Uhr im Campus Augustusplatz (Hörsaalgebäude, Hörsaal 1, Universitätsstraße 3).
Das Programm des neuen Vorlesungszyklus ist zu finden unter:
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