Ganz am Ende dieses Jahres besteht noch einmal die Mƶglichkeit, das Museum im Stasi-Bunker bei Machern zu besuchen. Das letzten Wochenende dieses Monats fƤllt genau auf den 30. und 31. Dezember 2023, sodass an beiden Tagen von 13.00 bis 16.00 Uhr die unterirdische Anlage der Leipziger Staatsicherheit besichtigt werden kann.
Das BĆ¼rgerkomitee Leipzig e.V. bietet ganzjƤhrig, immer am letzten Wochenende im Monat, ƶffentliche RundgƤnge durch den Bunker an. In diesem Jahr gibt es am 30. und 31. Dezember 2023 von 13.00 ā 16.00 Uhr letztmalig die Mƶglichkeit zur Besichtigung. Das AuĆengelƤnde mit allen original erhaltenen Bauten und Anlagen kann mit Hilfe eines Beschilderungssystems selbstƤndig erschlossen werden. Erwachsene zahlen 5,00 Euro und ErmƤĆigungsberechtigte 4,00 Euro.
Der Bunker ā die ehemalige AusweichfĆ¼hrungsstelle (AFĆ¼St) des Leipziger Stasi-Chefs ā befindet sich inmitten des Naherholungsgebietes LĆ¼bschĆ¼tzer Teiche, 30 Kilometer ƶstlich von Leipzig entfernt. Gut versteckt und getarnt als Ferienanlage wurde der Bunker von 1968-1972 heimlich gebaut und wurde unter strengster Geheimhaltung bis 1989 funktionsbereit gehalten.
Hier sollte der Leipziger Stasi-Chef Manfred Hummitzsch zusammen mit seinem FĆ¼hrungsstab auch im Kriegsfall seine Arbeit fortsetzen kƶnnen. DafĆ¼r war an alles gedacht worden: Luftfilter, Notstromaggregate, Krankenstation, Nachrichtentechnik, SchlafrƤume, KĆ¼che usw. Insgesamt 100 Stasi-Mitarbeiter sollten im Falle eines Atomkriegs fĆ¼r sechs Tage die FunktionsfƤhigkeit des Apparates sicherstellen.
Der Bunker sollte der Stasi im Ernstfall auch dazu dienen, sƤmtliche Aktionen zur Niederschlagung einer Volkserhebung zu koordinieren. Wie eine Spinne im Netz hƤtte die Stasi von hier aus Ihre TƤtigkeit im Bezirk Leipzig weiterfĆ¼hren kƶnnen. Diese nach dem 17. Juni 1953 entwickelten Planungen wurden im Herbst ā89 aktiviert, die Liste fĆ¼r die Isolierungslager in Leipzig waren noch in der Nacht zuvor aktualisiert worden. Allein aufgrund der groĆen Anzahl mutiger und vor allem friedlich demonstrierender BĆ¼rger am 9. Oktober 1989 wurde dieser Plan keine RealitƤt.
An beiden Tagen werden ebenfalls die Sonderausstellungen āVon der Friedlichen Revolution zur deutschen Einheitā und āLeipzig auf dem zur Friedlichen Revolutionā prƤsentiert. Beide Ausstellungen erinnern an die Demonstrationen im Herbst Ā“89 die zum Sturz der SED-Diktatur und zur deutschen Einheit fĆ¼hrten.
Die vereinseigene Ausstellung āLeipzig auf dem zur Friedlichen Revolutionā wird im Obergeschoss des ehemaligen Kommandantenwohnhaus gezeigt. Sie erzƤhlt Ć¼ber die besonderen Ereignisse des politischen Widerstandes in Leipzig wie die entscheidende Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989 oder die Besetzung der Stasi-Zentrale am 4. Dezember 1989 und erinnert gleichzeitig an unbekanntere Aktionen der BĆ¼rgerechtsbewegung.
Die von der Bundesstiftung Aufarbeitung erstellte Plakatausstellung āVon der Friedlichen Revolution zur deutschen Einheitā wirft Schlaglichter auf die Jahre 1989 / 1990 und veranschaulicht den darauffolgenden Weg der Selbstdemokratisierung der DDR, der deutsch-deutschen SolidaritƤt und der auĆerpolitischen Weichenstellungen bis hin zur Wiedervereinigung Deutschlands.
Weitere Informationen unter: www.runde-ecke-leipzig.de.
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