Das Deutsche Spielschiffmuseum in Mutzschen zeigt im August die Sonderausstellung „Kinderfahrzeuge treffen auf Spielschiffe“. Dabei werden Tretautos der Lopesa Sammlungs GmbH aus dem Depot Pohl-Ströher in Gelenau in den Mittelpunkt gerückt.
Eröffnet wird die Schau am Sonntag, 1. August, 10.00 Uhr. Das Museum ist im August mittwochs bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Am Donnerstag, 19. August plant der Verein Freunde der Spielschiffe e.V. von 17.00 bis 20.00 Uhr ein Piratenabend. Eine Anmeldung ist erforderlich. Die Sonderausstellung ist letztmalig am 31. August zu sehen.
„Die Dauerausstellung im Spielschiffmuseum wurde kürzlich durch alte Werbefilme der Leipziger Spielwarenfabrik Kellner bereichert. Zu den Neuzugängen gehört auch eine 70 Jahre alte original erhaltene Mustertafel der OGAS-Fabrik GbR“, berichtet Claude Bernard, Vorsitzender des Vereins Freunde der Spielschiffe e.V. Mehr als 1.700 Spielschiffe hat Claude Bernard in den letzten drei Jahrzehnten gesammelt, manche davon sehr selten und kostbar.
Dennoch legt er großen Wert darauf, dass in seinem Museum wirklich gespielt wird. Ein großes Wasserfass in der Ausstellung und auch der Teich im Kirchhof deuten unmissverständlich auf gewollte Interaktion hin. Schulklassen oder Familien können selbst kleine Boote bauen und dabei werden selbst gestandene Eltern wieder zum Kind, das am Fluss ein Stöckchen auf die Reise schickt. Zugleich aber erzählt das Museum die Geschichte einer Industrie, die heute fast vergessen ist.
Das historische Gebäude am Marktplatz 14/16 auf dem Grund des ehemaligen Servitenklosters im Grimmaer Ortsteil Mutzschen wurde im Jahr 1775 vom Maurermeister Christian Wartig als Kantorat erbaut. Die angrenzende Kirche von 1250 überstand die Zeiten. Das Kantorat mit Schule wurde mehrmals umgebaut und vergrößert. Zuletzt befanden sich Wohnungen in dem Gebäude. Annett und Claude Bernard erwarben das Haus im Jahr 2012 in einem beinahe verfallenen Zustand.
Seit dem Jahr 2018 nutzt der Verein “Freunde der Spielschiffe e.V.“ das Objekt zur Errichtung eines vereinseigenen Museums. Mit Unterstützung des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (EPLR) und regionalen Fördermitteln konnte 2018 die Sanierung des Gebäudes auf zwei Etagen begonnen und gegen Ende 2020 abgeschlossen werden.
Neben einer originalgetreuen Werkstatt zeigt das Museum die Geschichte der Holzspielschiffherstellung von 1850 bis zur Gegenwart. Schöne Exponate von den großen Herstellern und auch Einzelstücke von kleineren Firmen werden präsentiert. Am Ende des Rundganges wartet das Museums-Café.
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