"Das kann doch kein Schwein lesen…!" Zumindest Besucher der Kabinettausstellung in der Bibliotheca Albertina, die sich noch nie oder wenig mit mittelalterlicher Schrift beschäftigt haben, könnten dieser Aussage voll und ganz zustimmen, wenn sie die Fragmente sehen, die in der Ausstellung präsentiert werden. Vom 27. Oktober bis zum 6. Dezember 2015 wird anhand ausgewählter Schriftstücke des Mittelalters aus dem Handschriftenbestand der Universitätsbibliothek Leipzig die Entwicklung, Vielfalt, Bedeutung, sowie die Schönheit der mittelalterlichen Schriftentwicklung gezeigt.
Namensgeber der Ausstellung ist die norddeutsche Familie Swin, die gegen Bezahlung Texte vorgelesen haben soll. Konnten sie selbst diese nicht entziffern, dann konnte es kein Swin lesen. Eine andere Erklärung rankt sich um einen gebildeten, ostfriesischen Mann namens Peter Swyn. Es entwickelte sich die Redensart Dat weet keen Swyn, wenn auch dieser Herr keinen Rat mehr wusste. Daraus wurde “Das kann doch kein Schwein lesen”.
Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit der Universitätsbibliothek und der Leipziger Sammlungsinitiative, einer interdisziplinär arbeitenden Projektgruppe aus den Bereichen Ägyptologie, Archäologie, Geschichte, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft. Konzeption, inhaltliche Aufarbeitung sowie öffentliche Präsentation übernahmen Studierende der Universität Leipzig, die im vergangenen Sommersemester ein Seminar zur Paläographie des Mittelalters und der Neuzeit im Rahmen des Wahlfaches Historische Grund- bzw. Hilfswissenschaften belegten.
Ab dem 27. Oktober sind die Schriftstücke aus dem Mittelalter zu sehen, am 5. November, 19 Uhr stehen sie im Mittelpunkt einer Veranstaltung mit Führung und Diskussion. Weitere Führungen: 21. November und 5. Dezember, jeweils 15 Uhr.
“Das kann doch kein Schwein lesen…! Schriften Europas im Mittelalter”
Kabinettausstellung vom 27. Oktober-6. Dezember 2015
Bibliotheca Albertina
Beethovenstr. 6
04107 Leipzig
Informationen zur Ausstellung: http://www.ub.uni-leipzig.de/ueber-uns/ausstellungen
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