Endspurt für "Umsonst ist der Tod - Alltag und Frömmigkeit am Vorabend der Revolution": Am Sonntag, 21. September, wird die Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum (Böttchergässchen 3) mit einer Finissage beendet. Zu den großen Leistungen dieser Ausstellung gehört, dass sie unscheinbare Dokumente ans Tageslicht bringt und zu großen Geschichten miteinander verbindet: zum Beispiel ein mittelalterliches Angebot für eine Pauschalreise und ein darauf bezogener Erlebnisbericht.

“Es gehört zu den Glücksfällen der Überlieferung, dass beide Dokumente unabhängig voneinander aufbewahrt und wiedergefunden wurden”, so Dr. Maike Günther, Kuratorin der Ausstellung. Dies wird auch eins der Themen in der letzten Kuratorenführung um 16 Uhr sein.

Im Jahr 1513 unterbreitete ein Antwerpener Reeder ein Angebot zu einer Pauschalreise nach Jerusalem, in dem er alle Leistungen im modernen Sinne beschrieb, welche der Reisende erwarten darf, u.a. die Tischzeiten, die Zahl der Speisen und Getränke sowie die einzelnen Reiseziele. Dieses Angebot wurde von dem kursächsischen Adligen Hans von Sternberg wahrgenommen, der 1515 einen Reisebericht genau zu diesem Angebot hinterließ. Sein Bericht bricht mit der Ankunft in Jerusalem ab. Dennoch führte er die Reise zu Ende und erzählte Martin Luther im Jahr 1530 so begeistert von diesem Erlebnis, dass sich der Reformator veranlasst sah, der Reise des Hans von Sternberg einige Gedanken in der Vorrede zum 117. Psalm zu widmen.

Der Eintritt ist ab 16 Uhr frei.

www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar