„Wozu noch (christliche) Bildung?“ Diese Frage stand im Zentrum einer Podiumsdiskussion im Maria-Montessori-Schulzentrum, Leipzig. Beim Podiumsgespräch diskutierten darüber: der katholische Bischof Dr. Heiner Koch, der Leiter der Regionalstelle der Sächsischen Bildungsagentur Ralf Berger, Professor Dr. Eckhard Nordhofen und Professor Dr. Holger Zaborowski. Moderiert wurde die Veranstaltung durch Albrecht Voigt, Referent der Katholischen Akademie Dresden. Anlass war die Vorstellung eines neuen Heftes der theologischen Zeitschrift Diakonia.
Die Kandidaten für die Bischofswahl der evangelisch-lutherischen Landeskirche Sachsen stehen fest. Am 30. und 31. Mai 2015 wird auf der Sondersitzung der 27. Landessynode der neue Landesbischof oder die neue Landesbischöfin gewählt werden. In drei öffentlichen Veranstaltungen sollen sich im Mai die Kandidaten persönlich vorstellen: am 4. Mai in der Peterskirche Leipzig, am 11. Mai in der Kreuzkirche Dresden und am 18. Mai in der Markuskirche Chemnitz.
Eine Mauer nahe dem Karl-Heine-Kanal: Philippus Leipzig – die Kirche mit dem Pfarrhaus – umrahmt von zwei Schriftrollen. Diese waren ursprünglich leer. Nun steht links „kein Gott“ und rechts „kein Staat“. Daneben hängt ein Blatt mit einer Einladung an die Sprayer zum Dialog: „Über Glauben kann man reden oder sprayen. Reden wir lieber. Ich koch den Kaffee, bringen Sie den Kuchen mit?“ Hier ist ein Ort des Dialogs, der Inklusion und der gelebten Begegnung.
Der Islam führt zu heftigen Diskussionen. Auch wenn es DEN Islam so nicht gibt. Im Islam spielt das Recht eine wichtige Rolle. Was aber ist das islamische Recht? Ist das islamische Recht mit unseren Gesetzen vereinbar? Gibt es einen modernen Islam, der seine Quellen historisch-kritisch auslegt? Professor Hans-Georg Ebert ist an der Universität Leipzig Professor für islamisches Recht. Ihn befragte ich zu den Brennpunkten rund um den Islam.
Der Islam führt zu heftigen Diskussionen. Auch wenn es DEN Islam so nicht gibt. Im Islam spielt das Recht eine wichtige Rolle. Was aber ist das islamische Recht? Ist das islamische Recht mit unseren Gesetzen vereinbar? Gibt es einen modernen Islam, der seine Quellen historisch-kritisch auslegt? Professor Hans-Georg Ebert ist an der Universität Leipzig Professor für islamisches Recht. Ihn befragte ich zu den Brennpunkten rund um den Islam.
Das frühe 21. Jahrhundert ist ein Jahrhundert zwischen Depression und heilloser Euphorie. Ganze Gesellschaften scheinen aus dem Lot, die Aggressionen nehmen zu und zornesrote Kommentatoren schreiben das gern mal dem Triumphzug der Aufklärung zu. Braucht diese Zeit eine neue Spiritualität, könnten die Klöster und Orden wieder ein Bedürfnis erfüllen, das lange nicht so groß war wie heute?
Vor 70 Jahren, am 9. April 1945, wurde Dietrich Bonhoeffer (1906-1945), Pfarrer und Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime, nach fast zweijähriger Gestapo-Haft im Konzentrationslager Flossenbürg ermordet. Man kann nicht oft genug an diesen bedeutenden theologischen Lehrer, politisch wachen Zeitgenossen und Märtyrer unserer Kirche erinnern. Denn Bonhoeffer gehörte zu den Wenigen, die von Anfang an das Nazi-Regime als verbrecherisch durchschauten, den Führerstaat als Widerspruch zum 1. Gebot analysierten und die militante Judenfeindlichkeit als Gotteslästerung anprangerten.
Einmal jährlich treffen sich die Zeugen Jehovas zu einem Erinnerungsmahl im Königreichssaal. Brot und Wein wird durch die Sitzreihen gegeben. Michael Bliesner ist als Beauftragter für Öffentlichkeit der offizielle Ansprechpartner von Jehovas Zeugen in Leipzig. Mit ihm nahm ich am Gedächtnismahl als stiller Beobachter teil. Im Anschluss sprach ich mit ihm und seiner Frau über den Glauben der Gemeinschaft.
Einmal jährlich treffen sich die Zeugen Jehovas zu einem Erinnerungsmahl im Königreichssaal. Brot und Wein wird durch die Sitzreihen gegeben. Sie sind eine Erinnerung an Jesus, der in ihrer Überzeugung seit 1914 im Himmel das "Königreich Gottes" regiert. In wöchentlichen Begegnungen wird die Bibel betrachtet und der Einsatz an den Wohnungstüren geübt. Seit 2006 sind sie eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. In Leipzig gibt es etwa 1.000.
Ostern, das ist so ein Moment, da denkt der Mensch ans Wandern, ans Wallen und Wandeln. Nur raus aus der Enge von Giebeln und Dächern. Ans Licht. Wer es nicht besser weiß, genießt seine Osterfeiertage wieder im Stau auf der Autobahn. Wer klug ist, sorgt vor und sucht sich rechtzeitig ein Ziel. Kirchen und Kapellen zum Beispiel. Denn warum liebten eigentlich Menschen des Mittelalters die Wallfahrt so?
Britta Taddiken ist Pfarrerin der Thomaskirchgemeinde in Leipzig. Sie ist Nachfolgerin von Christian Wolff. Mit ihr sprach ich über die geplanten Aktivitäten zum großen Reformationsjubiläum 2017, den Katholikentag 2016, das Paulinum und die Rolle der Gemeinde bei den letzten Demonstrationen für ein weltoffenes Leipzig. Ein Rückblick auf die friedliche Revolution rundete das Gespräch ab.
Britta Taddiken ist Pfarrerin der Thomaskirchgemeinde in Leipzig. Sie ist Nachfolgerin von Christian Wolff. Mit ihr sprach ich über die geplanten Aktivitäten zum großen Reformationsjubiläum 2017, den Katholikentag 2016, das Paulinum und die Rolle der Gemeinde bei den letzten Demonstrationen für ein weltoffenes Leipzig. Ein Rückblick auf die friedliche Revolution rundete das Gespräch ab.
Britta Taddiken ist Pfarrerin der Thomaskirchgemeinde in Leipzig. Sie ist Nachfolgerin von Christian Wolff. Mit ihr sprach ich über die geplanten Aktivitäten zum großen Reformationsjubiläum 2017, den Katholikentag 2016, das Paulinum und die Rolle der Gemeinde bei den letzten Demonstrationen für ein weltoffenes Leipzig. Ein Rückblick auf die friedliche Revolution rundete das Gespräch ab.
"Eine Religion, die zu Gewalt führt, verfehlt ihren Zweck." Das ist eine Grundaussage der Bahai. Im alten Warteraum im Leipziger Hauptbahnhof feierten Anhänger und Freunde der jungen Weltreligion am Samstag den Beginn des Jahres 172. Moses, Jesus, Mohammed und andere stifteten Religionen. Die jüngste, aber nicht letzte Religionsstiftung erfolgte durch Baha´u´llah. Über 8 Millionen folgen der Lehre. Die Leipziger Gemeinde ist jung und wächst stetig.
Die HALLE 14 der Baumwollspinnerei ist Kommunikations- und Produktionsort für bildende Kunst. Am Freitag ist sie zudem ein Begegnungsort von Religion und sozialem Engagement. Jugendliche verbinden die Leidensgeschichte und das Sterben Jesus mit Vorgängen in unserer Gesellschaft und ihrem eigenen Leben. Eine ambivalente Spannung entsteht: hinsehen, helfen und etwas verändern oder die Leidenden bloßstellen und sich an ihrem Leid ergötzen?
"Eine Religion, die zu Gewalt führt, verfehlt ihren Zweck." Das ist eine Grundaussage der Bahai. Im alten Warteraum im Leipziger Hauptbahnhof feierten Anhänger und Freunde der jungen Weltreligion am Samstag den Beginn des Jahres 172. Moses, Jesus, Mohammed und andere stifteten Religionen. Die jüngste, aber nicht letzte Religionsstiftung erfolgte durch Baha´u´llah. Über 8 Millionen folgen der Lehre. Die Leipziger Gemeinde ist jung und wächst stetig.
Was glauben Muslime? Die Frage ist zu pauschal. Es gibt im Islam viele Strömungen. Im Bahnhofcafé traf ich Iman Said Ahmed Arif von der Ahmadiyya-Gemeinde. Sie wollen in Gohlis eine kleine Moschee bauen. Im Gespräch ging es um das Bild des Islam in der Öffentlichkeit, die Deutung des Koran und die Struktur der Ahmadiyya. Mit dabei seine Frau. Auch sie sprach von ihrem Glauben, ihrem Selbstverständnis als Muslimin und warum sie das Kopftuch trägt.
"Mein Verhältnis zum evangelischen Glauben ist durch die Freundschaft zu Menschen dieses Glaubens geprägt", schreibt der Leipziger Künstler Frank Berendt. Vielleicht ist das der Zugang zum Glauben anderer Menschen: Freundschaft. Der Theologe und Historiker Thomas A. Seidel hat 95 Menschen zu ihrem Verhältnis zum evangelischen Glauben befragt. Jürgen M. Pietsch hat die Befragten in einem von ihnen selbst gewählten Umfeld fotografiert.
"Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom", soll Albert Einstein gesagt haben. Wichtig ist es trotzdem. Das jüdische Museum versucht es auf der Buchmesse mit roten beweglichen Würfeln. Diese enthalten Vitrinen, aufgedruckte Texte und Karten. Die robusten Würfel sind beweglich, damit sie von allen Seiten betrachtet werden können. So kann das Judentum neu entdeckt werden.
Was glauben Muslime? Die Frage ist zu pauschal. Es gibt im Islam viele Strömungen. Im Bahnhofcafé traf ich Imam Said Ahmed Arif von der Ahmadiyya-Gemeinde. Sie wollen in Gohlis eine kleine Moschee bauen. Im Gespräch ging es um das Bild des Islam in der Öffentlichkeit, die Deutung des Koran und die Struktur der Ahmadiyya. Mit dabei seine Frau. Auch sie sprach von ihrem Glauben, ihrem Selbstverständnis als Muslimin und warum sie das Kopftuch trägt.
Die kleinste Bibel ist nur unter einem Mikroskop lesbar. Leichter ist die Lektüre in den vielfältigen Übersetzungen und in normaler Größe. Ein doppelstöckiger Bus rückt das Buch, in dem sich vielfältige Erfahrungen spiegeln und das viele Kulturen geprägt hat, in den Fokus. Der Bibelbus ist eine ökumenische Aktion. Tontäfelchen, echtes Papyrus, ein ägyptisches Notebook, über 40 fremdsprachige Bibelausgaben und vieles mehr erwarten den Besucher.
Was glauben Muslime? Die Frage ist zu pauschal. Es gibt im Islam viele Strömungen. Im Bahnhofcafé traf ich Iman Said Ahmed Arif von der Ahmadiyya-Gemeinde. Sie wollen in Gohlis eine kleine Moschee bauen. Im Gespräch ging es um das Bild des Islam in der Öffentlichkeit, die Deutung des Koran und die Struktur der Ahmadiyya. Mit dabei seine Frau. Auch sie sprach von ihrem Glauben, ihrem Selbstverständnis als Muslimin und warum sie das Kopftuch trägt.
Ein Hausbesuch bei der muslimischen Gemeinschaft Ahmadiyya. Gegründet von einem Mann, der im 19. Jahrhundert den Anspruch vertrat, der verheißene Messias zu sein. Das trennt Ahmadiyya von anderen Muslims, die in Mohammed den letzten Propheten sehen. Eine in Pakistan verfolgte Gruppe. Die Wohnung ist zu klein für die 60 Mitglieder. Deshalb wollen sie in Gohlis bauen. Noch gibt es Streit mit dem Nachbarn. Doch gibt es wirklich Grund zur Sorge?
Die katholische Kirche ist ein Ozeanriese. Den Kurs bestimmen der Papst und die Bischöfe unter Berücksichtigung von Bibel und Tradition. Im Zweifel entscheidet Rom. Der zuständige Bischof für Leipzig sitzt in Dresden und heißt Dr. Heiner Koch. Das Leipziger Hauptruderboot liegt am Rosental vor Anker, etwas versteckt und baufällig. Bald versammeln sie sich am Ring. Am 9. Mai wird die neue Kirche eingeweiht.
Es gibt Bücher, die muss man tatsächlich erst einmal bis zu Ende lesen, um ihre Titel zu verstehen. Und den Anlass zu begreifen, warum sie geschrieben wurden. Und auch dieses scheinbar so sanft daherkommende Büchlein gehört in den Diskussionsprozess, der mittlerweile die katholische Kirche erfasst hat. Es rumort. Und das hat nicht nur mit dem umtriebigen Papst Franziskus zu tun. Höchste Zeit für eine Reform.
Die Bausubstanz ist marode, das Erdreich gibt nach, Risse ziehen sich durch das gesamte Gebäude, die Sanierung ist zu teuer. So lautet das Todesurteil für die Propstei am Rosental. Am 9. Mai zieht die Gemeinde in den Neubau am Ring. Der Bau am Rosental, der einer Kirche möglichst unähnlich sein sollte, wird wahrscheinlich abgerissen. Und doch mischt sich in den Umzug Wehmut. Zeit für einen Rundgang durch einen der wenigen Kirchenneubauten der DDR - Zeit.
Am 1. Januar 1999 wurden Friedens- und Michaelis-Kirchgemeinde zusammengelegt. 2013 gab es in der Kirche am Nordplatz ein Bürgerforum zum geplanten Moscheebau in Gohlis. Im TeeKeller „Quelle“ werden benachteiligte, wohnungslose und einsame Menschen zum Essen, zu Gesprächen und zu Ausflügen eingeladen. In der Friedenskirche finden Konzerte, Aufführungen, Foren und Ausstellungen statt.
Noch bis Ostern feiern Christen die vierzigtägige vorösterliche Bußzeit. Eigentlich sind es 46 Tage, doch die Sonntage zählen nicht mit. Fasten kommt in vielen Religionen vor. Besonders bekannt ist der islamische Ramadan. 2015 ist der vom 18. Juni bis 17. Juli. Doch auch ohne religiöse Vorstellung ist der Begriff für viele davon geprägt, dass Menschen auf etwas verzichten, was ihnen - sonst - wertvoll ist. Wozu aber soll es gut sein, sich selbst zu quälen ?
Im Leipziger Stadtrat hat sich der politische Ton in den vergangenen Monaten ein wenig verschärft. Das liegt nicht nur an der neuen Truppe im Stadtparlament, der AfD, die einiges, was die politische Konkurrenz so tut, nicht für richtig hält. Auch ein Teil der CDU hat so seinen Kummer. Auch mit dieser erstaunlich atheistischen Haltung der Leipziger Stadtverwaltung zum Christentum in der sächsischen Schule.
Drei deutsche Bischöfe fahren im Herbst zu einem wichtigen Termin nach Rom: Der Dresdner Bischof Heiner Koch, der Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx und der Vorsitzende der Pastoralkommission, der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode nehmen an der Familiensynode teil. Das teilte Marx am Dienstag vor Journalisten in Hildesheim mit. Viele Katholiken erwarten von dem Treffen wichtige Weichenstellungen.
Da kannte André Schollbach, Landtagsabgeordneter der Linken, nichts: Wenn schon über einen mit 4 Millionen sächsischen Euro gesponserten Katholikentag in Leipzig diskutiert wird, dann müssen auch die anderen staatlichen Fördergelder für Sachsens große Kirchen auf den Tisch. Vier Anfragen stellte er dazu. Und kann nun feststellen: Die Staatsleistungen des Freistaates Sachsen an die Katholische Kirche und die Evangelischen Kirchen haben im Jahr 2014 ein Rekordniveau erreicht.
Im September jährt sich der 50. Todestag von Albert Schweitzer. So lange muss man ja nicht warten, fand der St. Benno Verlag und legte schon jetzt einen kleinen Geschenkband für Freunde des berühmten Arztes von Lambarene vor. Oder doch eher für Freunde seines Orgelspiels? Denn das gibt es auf der beigelegten CD zu hören.
Für die meisten Leipziger spielen Religion und Glaube im Alltag keine bestimmende Rolle. Katholikentag, Reformationsjubiläum und die jüngsten Debatten um den Islam sorgen jedoch dafür, dass Glaube zum öffentlichen Thema wird. Das ist Grund genug, in Leipzig jene aufzusuchen, die an Gott oder etwas Göttliches glauben, und die Frage zu stellen: "Was glauben die denn?" - eine Reihe zum vielfältigen religiösen Leben in Leipzig.
Während der Altar bereits seinen Platz im Paulinum gefunden hat, gibt es um die Kanzel noch Diskussionsbedarf. Das zeigt der Kommentar einer Bürgerinitiative, der vor wenigen Tagen in der L-IZ veröffentlicht wurde. Hinter der Auseinandersetzung um die Kanzel steht die Frage, ob und wie stark der christliche Einfluss auf die Universität sein darf. Gehören zwar Christen zu den Studenten, aber die christlichen Kirchen nicht zur Universität?
Wenn ein Büchlein direkt aus dem Vatikan kommt, dann steht das gar nicht extra drauf. Oder drin. Etwa wenn es um Herausgeber oder Übersetzer geht. Die Quelle muss für alles stehen. Sie seht lütt als Copyright auf Seite 4: "Libreria Editrice Vaticana". Und das Büchlein mit den "Ermutigungen zur Nachfolge Jesu" gibt es wahrscheinlich parallel in allen Sprachen der Welt. Für alle, die "ihren Franziskus" in der Tasche haben wollen.
Muss man ja mal fragen dürfen, sagte sich der Landtagsabgeordnete der Linken, André Schollbach. Irgendwie scheint Sachsen ja seit 1990 so etwas wie eine christliche Republik geworden zu sein. Kirchen sitzen nicht nur im Aufsichtsgremium des MDR, sie haben dort auch ihre festen Sendeplätze. In Leipzig wird ein angekündigter Katholikentag gleich mal mit einer Million Euro Steuergeldern unterstützt. Politiker tragen ihren Glauben wie eine Fahne vor sich her. Aber wie sieht's denn eigentlich aus mit den Kirchenmitgliedern? Ganz offiziell?
Irgendwann im Frühjahr dieses Jahres taucht in den Medien der Name einer neuen Terrorgruppe auf: ISIS, Abkürzung für "Islamischer Staat im Irak und Syrien". Für den Normalbürger geschieht dies so unvermittelt wie eine Invasion von einem fremden Planeten: eine anscheinend gut organisierte Truppe einer Handvoll Terroristen treibt in den Kriegsgebieten des Nahen Ostens ihr Unwesen.
Das Paulinum der Universität Leipzig - so langsam nimmt es Gestalt an - und es wird auch sichtbar, wie Aula und Kirchenraum gedacht sind in ihrer Einheit und Zweiheit, mit ihren Glaswänden, die den Aula-Teil vom Andachtsraum trennen. Notgedrungen, wie Prof. Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen, Kustos der Kunstsammlung der Universität Leipzig, am Freitag, 24. Oktober, betonte beim Pressetermin im Altarraum: Der alte Paulineralter ist aus der Thomaskirche zurückgekehrt.
Die designierte Stadträtin der Piraten Leipzig, Ute Elisabeth Gabelmann, teilte heute, 9. Oktober, dem Leipziger Oberbürgermeister offiziell mit, dass sie ein Bürgerbegehren anstrebt. Es dreht sich um die Frage, ob der Stadtratsbeschluss zur Förderung des Katholikentages mit einer Million Euro Bestand haben wird oder nicht.
Seit vergangener Woche Donnerstag ist es im Gespräch. Das Bürgerbegehren gegen die Zahlung von einer Million Euro durch die Stadt Leipzig für die Veranstaltung vom 25. bis 29. Mai 2016 in Leipzig. Initiiert durch einen Leipziger haben erste Gespräche zur Durchführung stattgefunden. Und während sich in Leipzig die Piraten erwartungsgemäß zum Bürgerbegehren bekennen und eine erste Anlaufstelle dafür anbieten, hat in Münster für das Jahr 2018 längst die gleiche Diskussion begonnen. Dort lautete der Zuschussantrag des Zentralkomitees der Katholiken (ZdK) mittlerweile sogar auf 1,5 Millionen Euro.
Bereits am 25. Juli war die designierte Stadträtin Ute Gabelmann (Piraten) gemeinsam mit Moses auf die Straße gegangen. Noch inaktiv aufgrund der Nachwahl im Wahlkreis 9 am 12. Oktober musste sie am 17. September 2014 zuschauen, wie der (alte) Stadtrat für den Millionenzuschuss an den Katholikentag stimmte. Sie sieht es heute fröhlicher als manch anderer in Leipzig und schreibt: "Die Fördergelder für den Katholikentag signalisieren eine stabile Zahlungsfähigkeit der Stadt Leipzig". Sie freue sich also auf ganz viele neue Projekte in Leipzig.
Seit gestern Abend ist klar: Mit einer knappen Mehrheit von 33 zu 26 Stimmen bei 5 Enthaltungen und einer oberbürgermeisterlich flott eingesammelten FDP hat der Leipziger Stadtrat dem Zuschuss von einer Million Euro für den 100. Katholikentag den Weg geebnet. Ratsentscheidungen, welche nicht die Pflichtaufgaben der Stadt betreffen, bringen eine Möglichkeit des Widerspruchs mit sich. Die Leipziger Bürger können sich mit einem Bürgerentscheid dagegen aussprechen oder die Entscheidung durch eine eigene Abstimmung so "absegnen". Wenige Stunden nach dem Beschluss bildet sich eine erste Initiative für ein Bürgerbegehren gegen die Zahlung der Steuergelder heraus.
Es gab jede Menge Hin und Her, nachdem der Tagesordnungspunkt zum Katholikentag in der Ratssitzung vom 17. September aufgerufen wurde. Moralische und scheinmoralische Argumente, die Frage nach einer sauberen Berechnung von Steuerzuschüssen und die fehlenden Gelder im Stadthaushalt für Pflichtaufgaben prallten aufeinander. Auch die Frage, wie das Verhalten von Oberbürgermeister Burkhard Jung im Falle des vom 25. bis 29. Mai 2016 in Leipzig stattfindenden Katholikentages zu werten sei, spielte keine unerhebliche Rolle. Wie die Argumente waren und was jede Partei zum Thema zu sagen hatte - hier auf L-IZ.de als Audios zum Nachhören.
Vier Varianten - vielleicht auch einfach Haltungen - gab es zum Einstieg in den Beratungspunkt "Katholikentag 2016" im Stadtrat am 17. September. Die Verwaltungsvorlage sah eine Million Euro vor, die AfD hatte während des Sommers per Pressemitteilung mal 500.000 Euro noch von außen in den Ring gerufen und die B'90/Die Grünen bereits vor der Sommerpause eine Absenkung des Zuschusses auf 300.000 Euro beantragt. Wenn es nach Piraten und Linke geht, ist die Zahlung selbst strittig - die Haushaltslage gäbe es nicht her, auch die Frage der Trennung von Kirche und Staat wurde aufgeworfen.
Selbst innerhalb der katholischen Kirche rumort es längst hörbar zwischen Laien und der Nomenklatura aus Bischöfen und Verwaltungen, wenn es um die Themen Transparenz und Mittelverwendungen in der katholischen Kirche Deutschlands geht. Was offenbar einige Räte der Stadt Leipzig nicht dazu bringt, deutlich mehr Klarheit von den Veranstaltern des Katholikentages 2016, dem Zentralkomitee der Katholiken, einzufordern, wenn es um die Verwendung beantragter Steuermittel geht. Dies hinterfragt nun die Giordano-Bruno-Stiftung und verweist auf die sonstigen Vergaberegularien für Subventionen und Förderungen am Beispiel der Sportlandschaft in Leipzig.
Am Mittwoch, dem 17. September 2014, möchten die 70 Stadträte im Neuen Rathaus einen Beschluss fassen, welcher bislang durch die Verwaltung mit ein paar Veröffentlichungen befürwortet wurde. Es geht um 1 Million Euro - sagen wir mal für irgendeine Veranstaltung. Nicht grundlos fragte die Leipziger FDP nach, ob es eigentlich für Unterstützungen seitens der Leipziger Verwaltung für Veranstalter irgendwelche transparenten Regeln gibt. Auf welcher Basis die Räte eigentlich entscheiden sollen, fragte die L-IZ die Verwaltung am 15. Juli 2014 ausführlich an. Die Antworten fehlen bis heute. Stattdessen wurde eine mögliche Mehrheit für die Million im Hinterzimmer gebastelt.
Eine Zahl hat die ans Sparen in Kultur, Bildung und Soziales fast schon gewöhnten Leipziger im Juli etwas rüde geweckt. 4,4 Millionen soll der 100. Katholikentag, welcher vom 25. bis 29. Mai 2016 in Leipzig stattfinden wird, aus Steuermitteln erhalten. Nach ersten Kalkulationen wird das christliche Laientreffen des Zentralkomitees der Katholiken 9,9 Millionen kosten. 3 Millionen davon sollen der Freistaat, eine Million die Stadt Leipzig und 400.000 Euro der Bund tragen.Am Mittwoch soll im Stadtrat eine Entscheidung fallen.
Manchmal fragt man sich ehrlich, ob ein Thema noch ein Thema ist. Mit dem weit vor einem etwaigen Baubeginn im Jahre 2015 liegenden Bekanntwerden der Pläne der Ahmadiyya-Gemeinde, eine Moschee in der Georg-Schumann Straße zu errichten, wurden alle Fragen dieses Vorhabens debattiert. Seit Oktober 2013 wurde so in Leipzig über bundesdeutsches und sächsisches Baurecht, die Ahmadiyya-Gemeinde selbst, Volksentscheidmöglichkeiten und natürlich den Untergang des Abendlandes diskutiert. Die "besorgten Bürger", welche sich deutschlandweit auf Facebook zusammenrotteten und gegen "den Islam" hetzten, laufen seither unter Führung der NPD. Das möchte die AfD offensichtlich ändern und vergiftet nun selbst die Atmosphäre in Leipzig.
Wenn die Sachsen am 31. August 2014 zur Landtagswahl schreiten, werden sie neben diversen Überlegungen zu den Parteien vielleicht auch die eine oder andere Sachfrage heranziehen, um sich für neue oder alte Konstellationen in der Landesregierung zu entscheiden. Ob ÖPNV, Betreuung der Kleinsten in den Kitas und die personelle Ausstattung der sächsischen Schulen - alles eine Frage der Beschlüsse im Landtag und der Umsetzung durch die entsprechenden Minister.
Ob mit oder ohne Gott, der Katholikentag sei für alle wichtig. Am 25. Juli 2014 erschien eine Stellungnahme des Leipziger Oberbürgermeisters Burkhard Jung, welche diese Grundhaltung verkündet. Darin wirbt Jung für Toleranz gegenüber dem Katholikentag, betont dessen Bedeutung für die Stadt und vergleicht die anstehenden kommunalen Zuschusszahlungen in Höhe von einer Million Euro, welche am 17. September 2014 im Leipziger Stadtrat beraten werden sollen, mit den nicht näher benannten Zuschüssen zum Deutschen Turnfest und zu den Worldskills 2013. Nun sei von den Leipzigern Großmut gefragt, wenn es um die Unterstützung des Katholikentages 2016 gehe.
Am 25. bis 29. Mai 2016 wird der "Katholikentag" in Leipzig stattfinden. Im L-IZ - Interview ist sich Theodor Bolzenius, Pressesprecher des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) darin sicher. Doch in den vergangenen Tagen und mit der Stadtratssitzung vom 16. Juli 2014 sind Zweifel aufgekommen, ob die Stadt Leipzig dazu einen Beitrag von einer Million Euro über die drei Millionen des Freistaates Sachsen hinaus leisten wird. Die Entscheidung wurde auf den 17. September vertagt, noch existieren keine schriftlichen Vereinbarungen - Zeit genug, um Stadt, Land und ZdK zu fragen, wie alles gelingen soll - mit oder ohne Stadtzuschuss.
Gerade erst erschien ein neuer, satirischer Beitrag des Kollegen Holger Witzel beim Stern. Unter dem seit Jahren ausgestoßenen Aufruf "Schnauze Wessi" geht der Leipziger Journalist erneut gekonnt durch die vorrangig westdeutschen Befindlichkeiten zum gerade sanft verstorbenen Leipziger "Einheits- und Freiheitsdenkmal". Und stellt die Frage nach dem Willen und Werden der "Eingeborenen" in Leipzig. Wer dies eine rückwärtsgewandte, zu vernachlässigende Sicht nennt, darf sich schon auf den entschlossenen Widerstand der 80-prozentig ungläubigen Leipziger gegen eine Zahlung von einer Million Euro Steuergeld für den "Katholikentag" einrichten.
Mit der Vertagung des Beschlusses über die Zuschusszahlung der Stadt Leipzig für die Vorbereitung des 100. Katholikentages sind zwei Dinge gleichzeitig eingetreten. Einerseits das Gefühl, es müsse nochmals genauer über die Verwendung der Gelder informiert werden, denn es tauchte am 16. Juli das Wort "Informationsdefizit" auf. Andererseits öffnete es den Raum für eine breitere gesellschaftliche Debatte. Christian Wolff hat die Gelegenheit ergriffen und äußerte sich heute in einem Statement zum Thema "Katholikentag 2016" in Leipzig.
Die Beschlussvorlage der Verwaltung ist so kurz wie hoch in der Summe. "Zur Vorbereitung und Durchführung des 100. Deutschen Katholikentages vom 25. bis 29. Mai 2016 stellt die Gastgeberstadt Leipzig dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken eine Zuwendung i.H.v. 1.000.000 Euro (eine Million Euro) als Festbetragsfinanzierung zur Verfügung."
Am Dienstag und Mittwoch, 15. und 16. Juli, sorgt eine kleine Kunstaktion aus Jena für Aufmerksamkeit in der Grimmaischen Straße: "Das 11. Gebot" kritisiert die geplante Subventionierung des 100. Katholikentags 2016 in Leipzig, über die am Mittwoch, 16. Juli, in der Leipziger Ratsversammlung abgestimmt wird.
Was sich offensichtlich einige Stadtratsfraktionen nicht trauen in einen Antrag zu gießen, lässt die Piraten Leipzig von Tag zu Tag lauter werden, wenn es um den Katholikentag 2016 und die eine Million städtischen Zuschuss dafür geht. Gemeinsam mit der Giordano-Bruno Stiftung geistern sie seit heute morgen 9 Uhr durch die Leipziger Innenstadt und haben eine bereits aus anderen Städten bekannte Figur dabei.
Die Stadt Leipzig verspricht sich eine internationale Außenwirkung und steigende Umsätze während der Zeit vom 25. bis 29. Mai 2016. Der 100. Katholikentag soll in Leipzig gefeiert werden, angesichts der Dimensionen zurückliegender Veranstaltungen ein wirkliches Großereignis für die Tourismusbranche. Während die Stadt mit Rückflüssen "in die Stadt" über verschiedenste Kanäle in Höhe von mindestens 4,3 Millionen Euro rechnet, entzündet sich die Debatte derzeit daran, wieso das gastgebende Leipzig vorab eine Million aus Steuermitteln ausgeben soll. Vor allem die Kulturkürzungen der vergangenen Jahre und die vielen offenen "Baustellen" in der Messestadt treten nun wieder zu Tage. So auch der fehlende Masterplan zum Naturkundemuseum.
Am 25. Mai 2016 soll er starten, der 100. Katholikentag mit einem Gastgeber namens Leipzig. Die Stadt fühlt sich hörbar geehrt, sieht enorme Potentiale in der Außenwirkung und ist deshalb gern bereit, das Stadtsäckel zu öffnen und eine Million Euro beizusteuern. Geht es nach den Grünen zuviel, 300.000 Euro müssten auch genügen. Die Piraten stellen die Frage längst grundsätzlicher. Wieso zahlt in einem Land, in dem Kirche und Staat angeblich getrennt agieren der Steuerzahler über Bund, Land und Kommune gesamt 4,5 Millionen Euro in die Veranstaltungskasse einer katholischen Party in der Glaubensdiaspora Leipzig ein?
Vom 25. bis 29. Mai 2016 soll in Leipzig der 100. Katholikentag stattfinden. Zum zweiten Mal nach 1994 in den ostdeutschen Bundesländern. Damals war Dresden Schauplatz der Veranstaltung. Dass Leipzig nach Mannheim (2012) den Zuschlag für 2016 bekommt, hat auch einen historischen Grund: der erste Katholikentag fand im Revolutionsjahr 1848 in Leipzig statt. Aber nun geht es auch um Geld und die Frage: Wie viel steuert die Stadt Leipzig aus ihrem Haushalt dem Veranstaltungsbudget bei? 1 Million Euro, schlägt das Kulturdezernat vor.
Zu einer opulenten Ausstellung gehört auch ein opulenter Katalog. Den gibt es auch zur Ausstellung "Umsonst ist der Tod ...", die seit dieser Woche im Stadtgeschichtlichen Museum zu sehen ist. Aber auch im Katalog gibt es keinen signifikanten Hinweis darauf, warum die Ausstellung diesen närrischen, wenn nicht gar fahrlässigen Titel bekommen hat.
Zwischen dem ersten Teil des viel debattierten L-IZ-Stadtgespräches zum Thema "Religionen" und Teil 2 ist etwas Zeit vergangen. Mit den Weihnachtsfeiertagen und dem Anbruch des neuen Jahres vielleicht sogar wertvolle Zeit der Besinnung. Anlass des Gespräches war unter Anderem der geplante Moscheeneubau der Ahmadiyya-Gemeinde in Gohlis, aber auch die generelle Frage, wie weltoffen und aufgeklärt die Leipziger Bürger mit den Themen Religionen in der Messestadt umgehen.
Mitte Oktober begann es im Netz zu brummen. Widerstand regte sich gegen den Moscheebau der Ahmadiyya-Gemeinde in Leipzig-Gohlis. Anfang November dann schaute noch flott die NPD vorbei und die Stimmung wurde noch etwas gereizter. Während sich bis heute auf der Facebookseite der angeblichen Bürgerinitiative "Gohlis sagt Nein" - zum Moscheebau, dem Islam und zu allen, die Themen gern differenzierter angehen - sich mehr oder minder nur gegenseitig in ihren Vorurteilen bestätigen, haben Mogul TV und die L-IZ zu einem Gespräch über Religion, die Ahmadiyya-Gemeinde und das ganze Drumherum ins Leipziger Hotel 3 Linden eingeladen.
Es war ein schönes Jahr. Der Tourismus-Chef hat sich gefreut, der OBM hatte tolle Auftritte, vier schöne Festwochen gab es, fünf herrliche Festmusiken. 2012 war in Leipzig vom 800-jährigen Jubiläum der einstigen Klosterstiftung durch Markgraf Dietrich den Bedrängten geprägt. Feiern durften Thomaskirche, Thomanerchor, Thomasschule und das Krankenhaus St. Georg. Das freilich in diesem Heft nicht vorkommt.
Nach der Flut wird Manches in Sachsen und Sachsen-Anhalt nicht mehr so sein wie vorher. Aber das Leben geht weiter. Und es wird weiterhin Werbung brauchen für ein für Touristen attraktives Fleckchen Erde. Und manches Kleinod in dieser Weltecke ist auch für Touristen aus aller Welt interessant. Weil hier tatsächlich mal Weltgeschichte stattfand. Man glaubt es kaum. Wittenberg ist so ein Fleckchen Erde.
Bis Leipziger Verlage mit ihren Büchern auf den Nominiertenlisten diverser Buchpreise auftauchen, werden wohl noch so um die 22 Jahre vergehen. Was nichts mit der Qualität der Bücher zu tun hat, sondern mit der Wahrnehmungsschwelle. Hätte ein Münchner oder Hamburger Verlag dieses Buch vorgelegt, es wäre wohl ganz anders. Bernhard Streck, bis 2010 Professor an der Uni Leipzig, hat ein Schlüsselbuch geschrieben. Das Schlüsselbuch zur Glaubenswelt unserer Vorfahren, bevor der Monotheismus seinen Siegeszug antrat.
Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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