Pleiße

Renaturierter Abschnitt der Pleiße bei Böhlen. Foto: Freistaat Sachsen, SMEKUL / Robert Schimke
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Bergbaufolgelandschaft: Erster Abschnitt der Pleiße bei Böhlen renaturiert

Die Landestalsperrenverwaltung (LTV) hat am Montag, dem 15. Mai, die erste Teilmaßnahme zur Renaturierung der Pleiße östlich der Stadt Böhlen im Landkreis Leipzig im Beisein von Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) abgeschlossen. Zum ersten Mal wurde in der Region Leipzig ein Renaturierungsprojekt an einem künstlich verlegten Fluss in einer Bergbaufolgelandschaft umgesetzt. Aus der kanalisierten Pleiße […]

Verlauf des zugeschütteten Pleißemühlgrabens Richtung Zoo. Foto: Ralf Julke
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Fundierte Entscheidung ist so nicht möglich: Bauausschuss äußert sein Missvergnügen an den Plänen zur Öffnung des Pleißemühlgrabens

Manchmal hat man das Gefühl, wenn es um Leipziger Gewässeröffnungen geht, dann hegt die zuständige Verwaltung eine Art Überwältigungsstrategie. Man hat seine vor 15 Jahren entwickelten Visionen im Kopf, wie das Ganze auszusehen hat und drückt diese dann auch mal mit Vorlagen durch, die von den Ratsfraktionen wie kalte Duschen empfunden werden. So wie jüngst gerade mit der Vorlage zur Öffnung des Pleißemühlgrabens bis zum Zoo.

Pleiße mit Störstelle bei Markkleeberg. Foto: Ralf Julke
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Der Stadtrat tagte: Störstellenbeseitigung in der Pleiße soll 2023 fortgesetzt werden + Video

Es gibt auch Projekte im Leipziger Rathaus, die laufen auch dann weiter, wenn es massive Kritik an ihnen gibt. Eines dieser Projekte ist der Ausbau der Gewässer, damit Motorboote drauf fahren können. So ein Projekt ist auch die 2009 genehmigte und 2014 begonnene Störstellenbeseitigung in der Pleiße zwischen agra-Wehr und Connewitzer Wehr. Die Störstellenbeseitigung passiert auf Markkleeberger Gebiet. Und sie ist nur unterbrochen, nicht gestoppt, wie das Amt für Stadtgrün und Gewässer mitteilt.

Pleißemühlgrabenöffnung am Goerdelerring. Visualisierung.
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Wasser marsch: Die Stadt will den Pleißemühlgraben jetzt bis zum Zoo freilegen

Leipzig versucht gleich den ganz großen Wurf, nachdem es 2019 zum letzten Mal die große Debatte über den künftigen Verlauf des freigelegten Pleißemühlgrabens ging. Damals setzte sich die Verwaltung im Stadtrat mit ihrem Vorhaben durch, den Pleißemühlgraben vor der Hauptfeuerwache neu anzulegen und den historischen Verlauf hinter der Feuerwache aufzugeben. Jetzt soll der Pleißemühlgraben nicht nur bis zu Ranstädter Steinweg geöffnet werden, sondern gleich in seinem historischen Verlauf bis zum Zoo.

Die Schleuse Connewitz. Foto: Ralf Julke
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Nur Corona und Niedrigwasser ließen die Bootszahlen an Leipzigs Schleusen 2020 zurückgehen

Schon 2018 und 2019 musste der Schleusenbetrieb an der Schleuse Connewitz wegen Niedrigwasser zeitweilig ausgesetzt werden. Ins Jahr 2020 gingen Leipzigs Schleusen sowieso aufgrund des ersten Corona-Lockdowns verspätet in Betrieb. Und zwei Mal noch musste der Schleusenbetrieb wegen Niedrigwasser ausgesetzt werden, was erstmals einen Rückgang der geschleusten Boote nach sich zog.

Die Paußnitz im südlichen Auwald. Foto: Ralf Julke
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Grüne beantragen eine deutliche Vergrößerung des Naturschutzgebietes Elster-Pleiße-Auwald bis zur Brückenstraße

Der Leipziger Auenwald ist kein einheitliches Naturschutzgebiet. Schutzgebiete unterschiedlicher Qualität liegen über- und nebeneinander. Gerade beim stärksten Schutzstatus – dem als ausgewiesenes Naturschutzgebiet – ist der Auenwald ein regelrechter Flickenteppich. Und besonders eklatant ist das im südlichen Auenwald, wo die Grünen-Fraktion jetzt eine deutliche Vergrößerung des schon 1961 festgelegten NSG Elster-Pleiße-Auwald beantragt.

Luftaufnahme vom Flusslauf der Pleiße.
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Um die Sanierung der Pleiße kümmert sich jetzt erst einmal das Umweltministerium, doch die Wyhra könnte durch den Hainer See fließen

Es wird doch noch dauern, bis es für die verockerte Pleiße im Leipziger Südraum eine Lösung geben wird. Vor einem Jahr schien eine Lösung ganz nah. Da schlug die LMBV vor, die Pleiße einfach durch die Witznitzer Seen – also den Hainer und den Kahnsdorfer See – zu leiten und damit die Strecke durch die Abraumhalden des einstigen Tagebaus Witznitz zu vermeiden, wo die Pleiße all die Sulfat- und Eisenlasten ausspült. Aber da hat jetzt das zuständige Umweltministerium erst einmal seinen Hut in den Ring geworfen.

Der Abfluss des Markkleeberger Sees in die Kleine Pleiße. Foto: Ralf Julke
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Über die Kleine Pleiße wäre zumindest eine Paddelverbindung zum Markkleeberger See möglich

„Region hält an Vollendung des Schlüsselkurses 5 fest“, meldete am 19. Juni, die Steuerungsgruppe Leipziger Neuseenland. Der „Schlüsselkurs 5“ ist der Bootskurs von der Connewitzer Schleuse über die Pleiße zum Markkleeberger See. Was fehlt, ist die Verbindung von der Pleiße zum See, liebevoll „Markkleeberger Wasserschlange“ genannt. Doch 2018 lehnte die Landesdirektion Sachsen die vorgelegten Pläne als nicht genehmigungsfähig ab. Jetzt startet der zweite Versuch, die Verbindung herzustellen.

Die Einwender am Tag der Anhörung: Raja Donkowa (r.) und Ronny Siebert (l.). Foto: Michael Billig
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Chemiekonzern will eine „vorzeitige Genehmigung“ für Pleißeeinleitung

Industrielle Abwässer aus dem Dow-Werk in Böhlen werden wohl auch im neuen Jahr in einem Vorfluter der Pleiße und folglich im Fluss selbst landen. Die Erlaubnis fürs Einleiten läuft zwar mit Ende dieses Jahres aus und über die neue muss die Landesdirektion Sachsen erst noch entscheiden. Bei dem Erörterungstermin am Donnerstag in der Landesdirektion in Leipzig zeigte sich aber, dass sich dieser Entscheidungsprozess noch eine Weile hinziehen wird. Dow hat, wie sich ebenfalls herausstellte, deshalb eine „vorzeitige Genehmigung“ beantragt.

Blick über die verockerte Pleiße bei Kieritzsch zum Kraftwerk Lippendorf. Foto: Luftbild 2019, LMBV/Radke
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Beim Workshop am 28. August deutete sich eine Gesamtlösung für Wyhra, Pleiße und die Witznitzer Seen an

Es geht alles nicht ganz so flott, wie ursprünglich auch von der LMBV gedacht. Die Aufgabe ist auch gar nicht so leicht: Wie bekommt man das Eisen wieder aus der Pleiße, nachdem sie in ihrem künstlichen Bett erst einmal die ganzen Abraumhalden im Leipziger Südraum durchquert hat? Die wichtigste Erkenntnis der letzten Jahre ist: Technisch ist das ein irrsinniger Aufwand. Viel besser ist es, sie gar nicht erst durch die Abraumhalden zu leiten. Am 28. August tagte wieder der Workshop der Beteiligten.

Pleißewehr in Markkleeberg - nördlich davon sollte die Wasserschlange abzweigen. Foto: Ralf Julke
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Steuerungsgruppe Leipziger Neuseenland beauftragt weitere Untersuchungen zur Anbindung des Markkleeberger Sees an die Pleiße

Nur nicht lockerlassen. Vor einem Jahr sind die Pläne für den Bau der 15 Millionen Euro teuren „Wasserschlange“ von der Pleiße zum Markkleeberger See krachend gescheitert. „Nicht genehmigungsfähig“, beschied die Landesdirektion. Im Herbst entschied dann die Steuerungsgruppe Leipziger Neuseenland, trotzdem weiterzumachen. Jetzt hat sie ein paar Ideen skizziert, wie sie vielleicht doch noch eine Bootsverbindung hinbekommt.

Flusslauf der Pleiße am Stausee Rötha. Foto: LMBV
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An 300 Tagen im Jahr würde der Kahnsdorfer See ganz gut als Eisenfalle für die Pleiße funktionieren

Ockergelb fließt sie nach Leipzig herein: Die Pleiße. Früher mal ein sehr lebendiges und fischreiches Flüsschen. Aber heute leidet sie unter den Folgen des Bergbaus im Leipziger Süden. Und der Bergbausanierer LMBV hat eine Aufgabe zu lösen, die logischerweise auch Anrainer auf den Plan ruft. Denn die Pläne, die Pleiße in den Kahnsdorfer See zu leiten, sorgten 2016 für Sorgen am benachbarten Hainer See.

Pleiße mit Störstelle bei Markkleeberg. Foto: Ralf Julke
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Das WTNK begründet keinen baulichen Eingriff in die Pleiße

Über die Reaktion des Landtagsabgeordneten der Grünen, Wolfram Günther, auf die ziemlich erklärungsbedürftigen Antworten von Umweltminister Thomas Schmidt (CDU) auf seine Anfrage zur „Störstellenbeseitigung“ in der Pleiße haben wir am 22. Dezember schon berichtet. Die LVZ ließ sich bis zum 28. Dezember etwas mehr Zeit – und machte etwas ganz Seltsames draus: „Grüne bestreiten Sinn von Pleißeausbau. Partei negiert langjährige Planungen zu Gewässerverbund“, betitelte das Volksblatt seine Meldung dazu und stellt Günther damit irgendwie für blöd hin.

Pleiße mit Störstelle bei Markkleeberg. Foto: Ralf Julke
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Weder die Schiffbarmachung der Pleiße noch die spätere Bootsnutzung wurden jemals auf Umweltverträglichkeit geprüft

Wenn man die Antworten von (Noch-)Umweltminister Thomas Schmidt (CDU) auf die Kleinen Anfragen des grünen Landtagsabgeordneten Wolfram Günther so liest, könnte man den Eindruck gewinnen, beim Ausbau der Pleiße in Markkleeberg sei alles mit rechten Dingen zugegangen. Es ist schon erstaunlich, dass Michael Kretschmer ausgerechnet Thomas Schmidt noch im Amt belassen hat. Mit Umweltschutz hat der Mann nichts am Hut.

Das Torhaus in Dölitz. Foto: Ralf Julke
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Die Folgen des Kanalbaus für den südlichen Auwald werden wohl verheerend sein

Wenn die Stadt Leipzig ihre Stellungnahme zum Bauprojekt „Wasserschlange“, das künftig die Pleiße mit dem Markkleeberger See verbinden soll, wirklich ernst nimmt, dann dürfte die „Wasserschlange“ nicht gebaut werden. Der Leipziger Stadtrat bekommt zwar im Januar nur eine Informationsvorlage zur Abstimmung vorgelegt. Aber die Folgen des Bauprojekts greifen auch tief in Leipziger Landschafts- und Denkmalschutz ein.

Das Pleiße-Wehr. Foto: Ralf Julke
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Geplante Wasserschlange sorgt bei Leipzigs Grünen für berechtigte Fragen

Auch im Stadtrat war schon mehrfach Thema, dass es für das sogenannte Wassertouristische Nutzungskonzept (WTNK) keine umweltrechtliche Prüfung gab. Seit 2005/2006 wird es von Ämtern in Leipzig und Umgebung einfach immer wieder als Grundlage genommen, neue Baumaßnahmen zu beauftragen, die tief in naturschutzrechtliche Belange eingreifen. Dazu gehört auch die sogenannte „Wasserschlange“ in Markkleeberg.

Natürliche Schwellenbildung in der Pleiße. Foto: Ralf Julke
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Leipzigs Umweltverbände wurden durch eine kleine Verfahrenskorrektur einfach aus der Beteiligung geschmissen

Da waren wir nicht die Einzigen, die sich wunderten, als zu Jahresbeginn die „Störstellenbeseitigung“ in der Pleiße kommentarlos wieder aufgenommen wurde, obwohl seit 2015 klar war, dass damit der Lebensraum der Grünen Keiljungfer weitenteils zerstört würde. Und das ohne Einspruch der Landesdirektion, ohne Aufschrei der Umweltverbände. Wie war das möglich? Der Grünen-Landtagsabgeordnete Wolfram Günther hat nachgefragt.

Natürliche Schwellenbildung in der Pleiße. Foto: Ralf Julke
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NuKLA findet die Pleißebereinigung überhaupt nicht toll

Die Zufahrtswege werden bereits angelegt, auch die Informationstafel steht schon am Goethesteig. Bis 2018 wird die Pleiße an dieser Stelle schiffbar gemacht, verhindern doch „Störstellen“ den Bootsverkehr ab der Bahnbrücke bei Markkleeberg bis zum AGRA-Wehr. Die Baumaßnahmen sind nicht die ersten im Leipziger Auwald und vor allem werden sie nicht die letzten sein.

Die braune Pleiße am Stausee Rötha (links). Foto: LMBV
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LMBV hat bislang keine Alternative zur Einleitung der Pleiße in den Kahnsdorfer See

Das ist eine ganz schwierige Kiste, das mit der Pleiße. Ockerbraun fließt sie nach Markkleeberg und Leipzig herein und erzählt von einem Problem, das den Bewohnern des Neuseenlandes so neu ist, wie es kurz zuvor für die Anrainer der Spree eine unangenehme Überraschung war. Am 6. April versuchte die LMBV in Neukieritzsch noch einmal zu erklären, wie sie die Eisensulfatfrachten aus der Pleiße bekommen will.

Die Pleiße am Goethesteig. Foto: Ralf Julke
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Die Grüne Keiljungfer hat am Bauprojekt Pleiße nichts geändert

Im Januar kündigte die LMBV an, dass sie im Mai mit der Störstellenbeseitigung in der Pleiße beginnen wird. Immerhin ein Projekt, das 2014 auf Einspruch der Umweltverbände hin eingestellt werden musste. Es war nicht absehbar, ob die Arbeiten den Lebensraum der Grünen Keiljungfer beeinträchtigen. Doch die Libelle stört augenscheinlich nicht.

Pleiße mit Störstelle bei Markkleeberg. Foto: Ralf Julke
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Im Mai startet die LMBV den zweiten Anlauf zur Störstellenbeseitigung in der Pleiße

Das Entsetzen war groß 2014, als auf einmal Baggerarbeiten auf der Pleiße südlich von Connewitz begannen. Nachdem das geplante Projekt der „Störstellenbeseitigung“ jahrelang in der Schublade verschwunden war, wurde auf einmal losgebaggert. Die Umweltverbände liefen Sturm und setzten einen Baustopp durch. Ab Mai soll das Projekt wieder aufgegriffen werden. Erstaunlicherweise von der LMBV.

Die braune Pleiße am Stausee Rötha (links). Foto: LMBV
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Für die LMBV steht die Eisenfalle Kahnsdorfer See im Mittelpunkt der Planungen

Die LMBV hat ein Problem. Das heißt Pleiße. Braune Pleiße. Denn braun schäumt die Pleiße, nachdem sie die einstigen Witznitzer Kippen verlassen hat. Tag für Tag führt sie eine Tonne Eisenausschwemmungen in Richtung Leipzig mit sich, die das Wasser ocker färben. Seit 2007 untersucht die LMBV das Problem. Aber die Lösung, die die Sanierungsgesellschaft am 29. November vorstellte, kam gar nicht gut an.

Die braune Pleiße am Stausee Rötha (links). Foto: LMBV
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Gespräche der LMBV mit den Betroffenen im Leipziger Südraum haben begonnen

Am Hainer See gehen die Ängste um, dass ein neuer Plan des Bergbausanierers LMBV möglicherweise die schöne Idylle am See zerstören könnte. Man vergisst ja bei aller Schönheit schnell, dass das komplette Gebiet nach wie vor Bergbausanierungsgebiet ist. Der Hainer und der Kahnsdorfer See liegen beide auf dem Gebiet des ehemaligen Tagebaus Wittnitz II. Und dessen Abraumhalden verunreinigen die Pleiße.

Kanalisiert und verockert: Pleiße bei Markkleeberg. Foto: Ralf Julke
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LMBV möchte den Kahnsdorfer See zur Eisenfalle machen, am Hainer See formiert sich Widerstand

Manchmal hat man das Gefühl, im Leipziger Land ticken die Uhren anders. Während nun in der Lausitz schon seit vielen Monaten über die Verockerung der Spree diskutiert wird, plätschert die Pleiße seit Jahren durch den Leipziger Südraum – genauso verockert wie die Spree. Nur der Bösewicht fehlt irgendwie. Denn hier plätschern alte Bergbausünden durchs Land. Was aktuell eine ganz andere Diskussion entfacht.

Orte der Reformation: Zwischen Pleiße und Mulde. Foto: Ralf Julke
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Die ganze bunte Reformationszeit zwischen Pleiße und Mulde erleben

Luther war da! Manche Städte und Dörfer in Mitteldeutschland verkünden das mit Stolz, Denkmal und Luthererinnerungstafeln. Und wenn er nicht da war? Dann suchen auch sächsische Städtchen nach Verbindungen. Gerade wenn man in einem so hin- und hergerissenen Landstrich lebt wie dem zwischen Mulde und Pleiße. Denn als die Reformation begann, war das eine mittendurch zerrissene Landschaft.

Mit Leihbooten an der Schleuse Connewitz. Foto: Ralf Julke
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Kann es sein, dass Leipzigs Bootsverleiher ihr Geschäft seit 2011 schon illegal betreiben?

Es ist nicht das erste Mal, dass der grüne Landtagsabgeordnete Wolfram Günther die Regierung fragt und eine Antwort bekommt, die ihn erst mal stutzen lässt. Nicht weil Umweltminister Thomas Schmidt (CDU) etwas Falsches geantwortet hätte, sondern weil dessen Antwort ein gewaltiges Loch im Raum Leipzig sichtbar macht: ein großes Genehmigungsloch in Sachen Bootsverleihe. Denn die Verleiher sind augenscheinlich seit fünf Jahren ohne Genehmigung tätig.

Bernd Sikora, Peter Franke: Unterwegs zwischen Leipzig und dem Erzgebirge. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Dieser Bildband macht sichtbar, was für eine landschaftliche Schatzkiste im Leipziger Süden zu erkunden ist

Das ist ein großes Buch, so eines, wie man es aus dem Sax-Verlag schon mehrfach bekam - man denke nur an die beiden Bände zum „Mitteldeutschen Seenland“. Denn nach 25 Jahren Reparieren, Sanieren, Renovieren darf man es erzählen: Dort hinter Leipzig sind uralte sehenswerte Landschaften in neuer Schönheit zu besichtigen. Da hätte auch Peter Franke allein losfahren können mit seiner Kamera.

Die Pleiße am Connewitzer Wehr. Foto: Ralf Julke
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Auch die Pleiße kommt über eine Note 4 nicht hinaus

Ein bisschen ergrimmt zeigte sich Sachsens Umweltminister Thomas Schmidt (CDU) dann doch, als ihm der Grünen-Abgeordnete Wolfgang Günther in einer Nachfrage unterstellte, dass er die "Fragen nach der ökologischen und chemischen Gewässergüte der sächsischen Oberflächengewässer nicht für die Pleiße beantwortet" habe. Im Oktober hatte Günther nach der Wasserqualität der sächsischen Flüsse gefragt. Die Antwort war eh schon deprimierend.

Abfluss der Kleinen Pleiße aus dem Markkleeberger See. Foto: Ralf Julke
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Die Genehmigungsplanung für die Markkleeberger Wasserschlange soll jetzt beginnen

Ein Thema beschäftigt den Grünen Ring nun schon des Längeren, genauer: seit 2007. Das ist die künftige Gewässerverbindung von der Pleiße zum Markkleeberger See, seit ein paar Jahren auch liebevoll Wasserschlange genannt, weil sie sich so schön durch den agra-Park windet, wenn sie mal fertig ist. Aber wird sie je gebaut? Für die Mitglieder des Grünen Rings Leipzig ist das keine Frage.

Hier geht's künftig rüber: Links die Lärmschutzwand zwischen Pleiße und B2/B 95, rechts die Teichlandschaft westlich des Markkleeberger Sees. Foto: Ralf Julke
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Bau der 64 Meter langen Pylonbrücke zwischen Markkleeberg und Gaschwitz hat begonnen

Während die LMBV am Cospudener See im Kreuzfeuer steht, weil sie im Zusammenhang mit den Erdbodenverdichtungen für den künftigen Harthkanal 300 Meter Uferweg nicht nur sperren musste, sondern auch noch richtig aufgebaggert hat, hat drüben am Markkleeberger See ein LMBV-Projekt begonnen, das die Bedingungen für Radfahrer künftig verbessert. Bislang kommt man vom Pleißeradweg nur über einen Umweg zum Markkleeberger See, wenn man nicht über die Bornaische hinfährt.

im Oberwasser der Schleuse Connewitz. Foto: Ralf Julke
·Politik·Brennpunkt

Leipzigs Wassertourismuskonzept ist unvollständig, veraltet und undemokratisch

In vier Kleinen Anfragen an die Sächsische Staatsregierung hat der Grünen-Landtagsabgeordnete Wolfram Günther in den vergangenen Monaten herauszubekommen versucht, was dieses Wassertouristische Nutzungskonzept (WTNK) eigentlich ist, auf das sich bei allen möglichen Planungen, Genehmigungen und Prüfmaßnahmen im Leipziger Gewässersystem bezogen wird. Vier Antworten aus dem Umweltministerium haben ihm zumindest eins bestätigt: Demokratisch ist das Papier von 2006 hinten und vorne nicht.

Einer der Bausteine des touristischen Gewässerverbundes: die Schleuse Cospuden. Foto: Patrick Kulow
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Wer ist im Leipziger Neuseenland eigentlich für was verantwortlich?

Ab und zu findet auch das Wassertouristische Nutzungskonzept (WTNK) die Aufmerksamkeit der einen oder anderen Stadtratsfraktion. Diesmal war es die Grünen-Fraktion, die ihre Bauchschmerzen deutlich machte, dass der Gewässerverbund auf Grundlage eines nirgendwo demokratisch legitimierten Papiers vorangetrieben wird. Also hat sie der Stadtverwaltung ein kleines Fragenpaket serviert. Der Umweltbürgermeister hat geantwortet.

Auch die „Aegir“ braucht, um auf der Pleiße fahren zu dürfen, eine Sondernutzungsgenehmigung. Foto: Ralf Julke
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Ohne Sondergenehmigung dürfen Motorboote im Auwald gar nicht fahren

Für Menschen, die sich seit Jahren für den Naturschutz im Natura-2000-Schutzgebiet Leipziger Auwald engagieren, ist es ein ganz schwieriger Spagat, das seit Jahrzehnten massiv bedrohte Biotop nun vermehrt einem touristischen Nutzungsdruck ausgesetzt zu sehen. Ist das denn überhaupt erlaubt, wollte nun der Landtagsabgeordnete der Grünen, Wolfram Günther, vom Sächsischen Umweltminister wissen.

Zusammenfluss von Mühlpleiße (links) und Pleiße nördlich des Wildparks. Foto: Ralf Julke
·Politik·Brennpunkt

Lebensraum der Grünen Keiljungfer an der Pleiße muss auf jeden Fall geschont werden

Höchst besorgt ist der Landtagsabgeordnete der Grünen, Wolfram Günther, was nun an Pleiße und Floßgraben im Leipziger Auenwald passiert. Im Herbst wurden ja die Leipziger Naturschutzverbände aufgeschreckt, als auf der Pleiße auf einmal Baggerarbeiten begannen. Diese "Störstellenbeseitigung" war zwar schon fünf Jahre lang geplant. Aber wo waren eigentlich die Artenschutzgutachten zu Eisvogel, Grüner Keiljungfer und Co.?

Fahrgastboot auf der Pleiße im Südlichen Auenwald. Foto: Ralf Julke
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Grüne fragen jetzt mal nach der Anwendung des Bundesnaturschutzgesetzes im Leipziger Auenwald

Über die Entscheidungskonstrukte im Leipziger Neuseenland wundern sich eine Menge Leute. Und über die Arbeitsgrundlagen auch. Eine dieser Arbeitsgrundlagen ist das Wassertouristische Nutzungskonzept (WTNK), vor zehn Jahren erarbeitet und seither Grundlage einer ganzen Reihe von Investitionsentscheidungen im Gewässerverbund. Jetzt wollen Leipzigs Grüne gern einmal wissen, was auf Grundlage dieses Papiers eigentlich alles passiert ist.

Fahrgastboot auf der Pleiße. Foto: Ralf Julke
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Wiederaufnahme der Bauarbeiten an der Pleiße im August ist sportlich gedacht

LeserclubIm Januar teilte das Kommunale Forum Südraum Leipzig mit, dass die Bauarbeiten an der Pleiße bis August eingestellt werden. Die hatten im Dezember begonnen. In drei Bauabschnitten sollten die Störstellen in der Pleiße beseitigt werden. Doch dann sorgte der Ökolöwe für ein Stopp der Arbeiten, denn das artenschutzrechtliche Gutachten fehlte. Wie es jetzt weiter geht mit dem Projekt, dazu haben wir Dr. Steffi Raatzsch gefragt, sie ist Geschäftsführerin des Kommunalen Forums Südraum Leipzig.

Fahrgastboot auf der Pleiße. Foto: Ralf Julke
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Sachsens Umweltminister hält eine Änderung der Pleiße-Baupläne durchaus für möglich

Wie weiter an der Pleiße? Das ist noch völlig offen, kann nun der Grünen-Landtagsabgeordnete Wolfram Günther erst einmal feststellen. Der Einspruch des Leipziger Ökolöwen gegen die Störstellenbeseitung auf der Pleiße vom Connewitzer Wehr bis zum Agra-Wehr ist vorübergehend eingestellt, teilte ihm Sachsens Umweltminister Thomas Schmidt (CDU) auf Nachfrage mit. Man erinnert sich an die Grüne Keiljungfer.

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Störstellenbeseitigung in der Pleiße: Ökologische Baubegleitung soll Schaden für Grüne Keiljungfer begrenzen

Seit fünf Jahren hat das Kommunale Forum Südraum Leipzig (KFSL) das Baurecht für die Beseitigung der Störstellen in der Pleiße zwischen Connewitzer und agra-Wehr. Doch am Ende wurde es knapp, drohte die Frist für die Baugenehmigung abzulaufen. Am 8. Dezember nun wurde die Baustelle zur Beseitigung der Störstellen eingerichtet und zwei Tage später ein Schwimmbagger zu Wasser gelassen, um mit dem 1. Bauabschnitt von etwa 170 m zu beginnen.

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Baggerarbeiten auf der Pleiße: Der Lebensraum der Grünen Keiljungfer wird beseitigt

Es klingt so einfach: "Störstellenbeseitigung". Seit über fünf Jahren ist das ein Thema im Leipziger Gewässerverbund. 2009 gab es die Planfeststellungsgenehmigung für die "Beseitigung der Störstellen" in der Pleiße zwischen Cospudener Wehr und agra-Wehr. Seitdem versuchte das Kommunale Forum Südraum Leipzig die Gelder dafür zusammenzubekommen, auch Fördergelder aus Dresden. Im Oktober war es dann so weit, da kündigte man für November den Beginn der Bauarbeiten an. Und hatte auf einmal ein Problem mit dem Artenschutz.

Melder zu Pleiße

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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