Ganze 8.500 Kilometer liegen zwischen Leipzig und dem sรผdkoreanischen Gwangju. Und doch verbindet beide Stรคdte seit 2011 eine Partnerschaft. Am heutigen Mittwoch, dem 26. Juli, empfing Oberbรผrgermeister Burkhard Jung (65, SPD) eine 20-kรถpfige Delegation aus der sechstgrรถรten Stadt Sรผdkoreas, unter Leitung von Stadtoberhaupt Gi-jung Kang (59). Dieser trug sich im Neuen Rathaus in das Gรคstebuch [โฆ]
Augenscheinlich haben ihn die jรผngeren Beschlรผsse des Leipziger Stadtrats ermutigt, doch wieder Lust an der Politik zu finden. Denn danach sah es ja nicht mehr aus, als Oberbรผrgermeister Burkhard Jung sich vor einem Jahr um den Job des ostdeutschen Sparkassenprรคsidenten bewarb. Doch nun macht er gleich zwei Mal deutlich, dass er sich noch ein paar Jahre als OBM der Stadt Leipzig vorstellen kann.
Vor der Stadtratssitzung am 18. Oktober ging es ja recht turbulent zu. Die Grรผnen verklagten den OBM. Das Verwaltungsgericht gab ihnen Recht. Der OBM musste ihren Antrag zu mehr Transparenz in Stadratsvorlagen auf die Tagesordnung der Ratsversammlung setzen. Und dann wurde am Mittwoch, 18. Oktober, heftig diskutiert. Bis zum Unentschieden.
Wie reagiert man eigentlich als Oberbรผrgermeister, wenn man sich selbst in eine Sackgasse manรถvriert hat? So wie beim Umgang mit Vorlagen fรผr den Stadtrat. Denn es war eindeutig OBM Burkhard Jung, der angefangen hat, die Stellungnahmen und Unterlagen fรผr die Ratsfraktionen einzudampfen, weshalb die Grรผnen ja ihren Antrag zu mehr Transparenz im Verwaltungshandeln stellten. Was Burkhard Jung dann weiter eskalierte.
Dass eine Leipziger Stadtratsfraktion gegen den Oberbรผrgermeister klagt, ist zumindest ungewรถhnlich. Dass es mit dem vom OBM aus dem Verfahren gekegelten Antrag der Grรผnen โTransparentes Verwaltungshandelnโ zu tun hat, darรผber haben wir geschrieben. Aber auch der Antrag war schon ungewรถhnlich. Denn er mahnt etwas an, was in Leipzig รผber Jahre eigentlich (fast) selbstverstรคndlich war.
Als die Leipziger Grรผnen-Fraktion am Freitag, 15. September, meldete, dass sie den OBM der schรถnen Messestadt verklagt habe, lag die Klage lรคngst beim Verwaltungsgericht. Eingereicht worden war sie am Mittwoch, 13. September. Schon am Donnerstag forderte das Gericht die Stadt auf, dazu Stellung zu nehmen. Denn es geht um ein Eilverfahren. Beispielhaft fรผr einen Grรผnen-Antrag. Aber es geht um mehr.
Lange hat sich Leipzigs OBM Burkhard Jung zurรผckgehalten, wenn es um die Polizeiausstattung der Stadt Leipzig ging. Das war Landessache. Und man konnte davon ausgehen, dass der Innenminister wusste, was er tat und wo er wie viele Polizisten stationierte. Selbst als Jung im OBM-Wahlkampf 2013 hart angegangen wurde fรผr die Sicherheitsproblematik in Leipzig. Doch jetzt belegen genug Zahlen, dass der Innenminister keineswegs weiร, was er tut.
Ist Leipzig nun eine besondere Stadt? Hat die grรถรte Stadt Ostdeutschlands โ โLassen wir mal Berlin auรen vor.โ (OBM Jung) - auch ein besonderes Problem mit politisch motivierter Gewalt? Das ist keine Frage. Darรผber waren sich die Teilnehmer des 6. Donnerstag-Diskurses am 14. April in zwei Stunden relativ schnell einig. Moderiert von Jessica Brautzsch (mephisto 97,6) arbeitete man sich durch die hinaufwindende Gewaltspirale in der Stadt, betrachtete nochmals die Ereignisse vom 12. Dezember 2015 und 11. Januar. Vor knapp 100 Zuschauern im groรen Hรถrsaal. Allen voran Oberbรผrgermeister Burkhard Jung, der vor dem Hintergrund zunehmender Fremdenfeindlichkeit an politischer Kontur zu gewinnen scheint.
Der Stadtrat diskutierte in der vergangenen Woche ausfรผhrlich รผber die jรผngsten Ausschreitungen linker und rechter Gewalttรคter in Leipzig. Mit der Vermischung beider Themen war jedoch schon vor Beginn klar: Das lohnt sich nicht.
Wieder einmal war der Dauerbrenner Fluglรคrm in Leipzig Thema im Stadtrat. Diesmal initiiert durch eine Einwohneranfrage des Pressesprechers der Bรผrgerinitiative "Gegen die neue Flugroute" und einer Anfrage: Strategie der Mitteldeutschen Flughafen AG (MFAG) fรผr den Flughafen Leipzig-Halle.
Am Mittwoch war der 1. FC Lok einmal mehr Stadtgesprรคch. Diesmal allerdings nur positiv: Der Fuรballclub feierte 50 Jahre Umbenennung in den traditionsreichen Namen 1. FC Lok Leipzig. Im historischen Wartesaal des Leipziger Hauptbahnhofs amรผsierten sich รผber 150 geladene Gรคste, unter ihnen Landtags- und Bundestagsabgeordnete, zahlreiche Stadtrรคte, Verbands- und Polizeivertreter und auch Oberbรผrgermeister Burkhard Jung.
Asyl ist Chefsache in Leipzig, hieร es vor einiger Zeit von Oberbรผrgermeister Burkhard Jung. Am Mittwochabend informierte Jung die Stadtrรคte รผber das neue Vorgehen der Verwaltung, um schneller die Bedarfe nach Unterbringungsmรถglichkeiten fรผr Flรผchtlinge gewรคhrleisten zu kรถnnen. Einen รnderungsantrag der CDU zur einer zeitlichen Befristung der neuen Freiheiten konnte keine Mehrheit finden.
Eile ist Not. Wenn Leipzig ausreichend Unterkรผnfte fรผr die steigende Zahl von Asylbewerbern schaffen will, muss die Stadt schnell reagieren. Das war schon in der Juli-Tagung der Ratsversammlung Thema, als sich Oberbรผrgermeister Burkhard Jung vom Stadtrat die Zustimmung holte, 2 Millionen Euro zusรคtzlich in die Asylunterbringung investieren zu kรถnnen, wenn das nicht reicht, noch einmal 1 Million.
Man kann ja die Unruhe in einigen Stadtratsfraktionen verstehen. Seit drei Jahren wird รผber eine Verwaltungsstrukturreform diskutiert. Aber tatsรคchlich verรคndert hat sich nichts. Gibt es tatsรคchlich keinen Weg, Leipzigs Verwaltung etwas schlanker zu machen? Gar ein ganzes Dezernat einzusparen, fragten sich die Grรผnen. Und beantragten im September die Auflรถsung des SPD-gefรผhrten Verwaltungsdezernats bis Mitte 2015.
Die Amtszeit von Bรผrgermeister Andreas Mรผller (SPD) endet im Juli 2015, ebenso die des Leiters des Personalamtes. Der Vorschlag der Fraktion Bรผndnis 90/Die Grรผnen, das Dezernat Allgemeine Verwaltung nach Ende der Amtszeit Mรผllers aufzulรถsen sowie das Personal- und Hauptamt zu einem gemeinsamen Organisationsamt zu verschmelzen, wurde nunmehr durch die Fraktion offiziell beantragt.
Am Freitag, 25. Oktober, stellte die Fraktion der Grรผnen im Leipziger Stadtrat ihre Positionen zum Haushalt 2014 der Stadt Leipzig vor. Dieser ist ja sowieso schon ein Novum, denn OBM Burkhard Jung (SPD) und Finanzbรผrgermeister Torsten Bonew (CDU) hatten erstmals einen Entwurf fรผr den neuen Haushalt vorgelegt, der noch eine Finanzierungslรผcke von 40 Millionen Euro aufwies.
Egal, wie man den Ball der politischen Grundprobleme in Leipzig spielt, man landet immer wieder bei den desolaten Wirtschafts-, Arbeits- und Finanzstrukturen der Stadt. Die Frage ist: Braucht man dafรผr lauter einzelne Bรผrgermeister? Oder braucht man da eher eine nachhaltige Strategie? Eine, die die Grundlagen der Stadt als dynamische Prozesse begreift und organisiert. Die auch Wirtschaft und Arbeit als soziale Grundlage begreift.
Das Projekt โLZ TVโ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefรถrdert durch die Sรคchsische Landesanstalt fรผr privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maรnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sรคchsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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