Lehrermangel

Katharina Schenk (SPD)
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Juso-Vorsitzende fordert von Sachsens Kultusministerin eine echte Überarbeitung ihres Schulgesetzentwurfes

In der „Sächsischen Zeitung“ vom 25. Mai versuchte Sachsens Schulministerin Brunhild Kurth einmal zu erklären, warum ihr vorgelegter Entwurf zum neuen Schulgesetz nicht wirklich so neu aussieht und warum Koalitionspartner SPD schon angekündigt hat, dass dieser Entwurf noch gründlich überarbeitet werden müsse. Und dabei trat sie der SPD gleich noch einmal ordentlich auf die Füße.

Protestbanner mit der Mahnung Lehrstellen KEINE Leerstellen1
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Personaldecke voller Löcher, an jeder sechsten Leipziger Schule ist der lehrplanmäßige Unterricht nicht vollständig abgesichert

100 Prozent Personalabdeckung im Grundbereich der sächsischen Schulen - das heißt nichts anderes als: Hier wird haarscharf auf Kante geplant. Nicht mehr. An etlichen Schulen sogar weniger, wie jetzt eine Landtagsanfrage der bildungspolitischen Sprecherin der Grünen-Fraktion, Petra Zais, ergab. Und gerade Schulen in Leipziger Problemvierteln sind betroffen.

Seit 2012 Dauerthema in Sachsen: Lehrer fehlen. Foto: Marko Hofmann
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Sächsische Knauserpolitik verprellt junge Lehrer, 71 Stellen konnten zum 1. Februar nicht besetzt werden

Und wieder stellt sich heraus, dass Sachsen es nicht schafft, genügend Lehrer einzustellen. Zwar sollte die Einstellung neuer Lehrer im Schuljahr 2015/2016 deutlich anziehen. Doch selbst von den geplanten 760 neuen Lehrkräften fehlen 71. Da ist nicht nur der LandesSchülerRat Sachsen entsetzt, der erst am 23. Februar zum Termin bei Bildungsministerin Brunhild Kurth gewesen war.

Stühle im Klassenraum.
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Noch immer völlig ungeklärt: Warum schmeißen angehende Lehrer in Sachsen so häufig ihr Studium hin?

Meinungsbildungsprozesse in einer Demokratie dauern immer länger, werden immer komplizierter. Manchmal gehen komplette Schul- und Studienzeiten darüber hinweg. Wie beim Thema der Lehrerbildung in Sachsen. Und sechs Jahre im Politikbetrieb sind nichts, wie die hochschulpolitische Sprecherin der Grünen im Sächsischen Landtag, Dr. Claudia Maicher, nun feststellt.

Seit 2012 Dauerthema in Sachsen: Lehrer fehlen. Foto: Marko Hofmann
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Neueinstellung von Lehrkräften sichert auch 2016 nicht den regulären Schulunterricht in Sachsen ab

Am Donnerstag, 10. Dezember, verkündete die Sächsische Bildungsagentur, dass sie insgesamt 760 Lehrerinnen und Lehrer zum 1. Februar 2016 neu einstellen will. Das klingt nach richtig viel. Aber nicht nur der Landesschülerrat bezweifelt, dass damit der Unterricht gesichert werden kann. Sachsens Kultusministerium ist immer noch auf Sparkurs. Mit dramatischen Folgen.

Von außen schön bunt: die Schule am Adler. Foto: Marko Hofmann
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Sachsens Kultusministerium gibt sich von Entwicklung der Schülerzahlen überrascht und bekommt deftige Kritik vom Landesschülerrat

Nicht nur der Landesschülerrat hat nun seit Monaten darauf gewartet, dass das sächsische Kultusministerium endlich genaue Zahlen zu Schulen, Schülern, Lehrern und Klassengrößen im Schuljahr 2015 / 2016 vorlegt. Da die allgemeinbildenden Schulen die Zahlen im September melden mussten, hätte das Zahlenwerk spätestens im Oktober vorliegen müssen. Aber selbst am 3. Dezember gab es nur ein paar Alibi-Zahlen.

Martin Dulig. Foto: SPD Sachsen
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SPD-Landeschef mahnt eine Wiederbelebung des öffentlichen Dienstes in Sachsen an

Geht die Zeit des Personalabbaus in Sachsen zu Ende? Die Bürger warten ja drauf. Und mit drastischen Worten beschrieb das Martin Dulig, Vorsitzender der sächsischen SPD und stellvertretender Ministerpräsident, am Samstag, 7. November, auf dem Landesparteitag der SPD in Görlitz: "Der Öffentliche Dienst wurde geringgeschätzt und abgebaut, mit der Folge, dass wir inzwischen große Probleme haben, unsere staatlichen Aufgaben ordentlich zu erfüllen."

Schulabbrecherquote von Ausländerkindern: Sachsen auf dem vorletzten Platz. Grafik: INSM / Bildungsmonitor
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Die Lobhudelei des Bildungsmonitors der INSM kommt nur bei der Regierungskoalition noch gut an

Sachsen wird nicht regiert. Sachsen wird nur noch verwaltet. Was in den vergangenen Jahren als "Reform" angepriesen wurde, war nie mehr als ein Sparprogramm. Die wichtigsten Themen, die über die Zukunftsfähigkeit des Landes und seiner Regionen entscheiden, bleiben liegen, werden politisch einfach verweigert - der Strukturwandel in der Lausitz genauso wie der soziale Wohnungsbau oder die Bildungsstruktur.

Ordner in Reih' und Glied - Gesammelte Werke eines Jägers. Foto: Marko Hofmann
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Lehrer-Leben (1): Caipi für die faulen Ferien-Säcke

„Lehrer brauchen Liebe“ titelte das evangelische Magazin Chrismon im Januar. Ist dem so? Warum denn ausgerechnet Lehrer? Sie wissen schon, das sind die hier: vormittags Recht, nachmittags Faulenzia, Ferien bis das Badehandtuch stinkt und ein Arbeitszimmer voller Ordner: Hurra, ich unterrichte morgen zum 135. Mal dieselbe Stunde. Die brauchen mehr Liebe? D i e? Ach, ich weiß nicht. Weniger Vorurteile wären schon gut. Mich muss keiner lieben, aber ich will mich auch nicht für meinen Beruf und dessen Vorzüge rechtfertigen müssen. Es kann ja immerhin jeder Lehrer werden. Und was bedeutet schon Vorzüge? Ich gehe gar nicht so gern baden.

Kein Politiker in Sachsen kann sagen, er habe es nicht gewusst: Schülerprotest von 2012. Foto: Marko Hofmann
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Leipzig beim Schulausfall in Sachsen einsam an der Spitze

Von wegen "geschafft". All die mit riesigem Tamtam im Wahlkampf verkündeten Sondermaßnahmen, um das Personalproblem in Sachsens Schulen in den Griff zu bekommen, haben nichts genützt. Auch das Schuljahr 2014/2015 ist mit zu wenig Lehrpersonal gestartet. Und in den Schulen hat sich das Ausfallproblem an Schulstunden weiter verschärft, musste der Landesschülerrat jetzt erneut feststellen.

Über Schulqualität entscheiden nicht die geputzten Schilder, sondern die verfügbaren Lehrer. Foto: Marko Hofmann
·Politik·Sachsen

Für das SPD-Schwerpunkt-Thema Bildung gibt’s im Doppelhaushalt 2015/2016 deutlich mehr Geld

Da war die L-IZ ein wenig vorlaut am Wochenende, als sie der sächsischen SPD sehr kleine Spielräume bei der Gestaltung der Politik in der neuen Regierungskoalition attestierte. Das stimmt so nicht, konterte am Montag, 20. April, Dirk Panter, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag. Ein Vierteljahr Ringen um den neuen Doppelhaushalt des Freistaats liegt hinter ihm. "Wir haben ganz schön viel erreicht", sagt er.

Das Werbeblatt des sächsischen Kultusministeriums für Lehramtsabsolventen aus anderen Bundesländern. Cover: Freistaat Sachsen / SMK
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Jahrelang verprellte Sachsen seinen Lehrernachwuchs – jetzt wirbt der Freistaat um Lehrer aus anderen Bundesländern

Hat das überhaupt noch etwas mit vorausschauender, nachhaltiger Politik zu tun, was der Freistaat in den letzten Jahren im Umgang mit seiner Lehrerschaft praktiziert hat? Sei es bei der Vergütung, sei es bei der Einstellung von neuen Lehrern? Nicht wirklich. Fünf Jahre predigte die Regierung, man hätte genug Lehrer und hätte auch vorgesorgt. Doch am Freitag, 6. März, startete das Kultusministerium eine Werbeaktion für Lehrer aus anderen Bundesländern.

Turm der Schillerschule in Gohlis. Foto: Ralf Julke
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Eine Frage von der ersten Bank: Wann Schülern Schule wieder Spaß macht

LeserclubHaben Sachsens Lehrer überhaupt noch ihre Schüler auf dem Schirm? Ja, sind sie sogar beratungsresistent? Phillip Dorn besucht die 11. Klasse des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Leipzig-Gohlis. Der baldige Abiturient hat schon einige Erfahrungen mit Lehrern gemacht. Sein Fazit nach elf Jahren: Zu wenige Werte würden vermittelt, soviel danach geschaut, Leistung in Zahlen auszudrücken. Dabei wollen Schüler doch keine Zauberei. Sie wollen einfach nur ernst und mitgenommen werden…

Die Ernst-Pinkert-Schule in Leipzig-Volkmarsdorf. Foto: Marko Hofmann
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6.100 neue Lehrkräfte? Nimmt Sachsens neue Regierung den Lehrermangel endlich ernst?

Ganz mutig schienen CDU und SPD zu sein, als sie im Oktober in ihren gemeinsamen Koalitionsvertrag schrieben: "Wir ersetzen jede Lehrerin und jeden Lehrer, die aus dem Schuldienst ausscheiden, 1:1 und tragen dem Anstieg der Schülerzahlen, den deutlich gestiegenen Ausbildungsverpflichtungen der Schulen und dem erhöhten Bedarf für die schulische Inklusion angemessen Rechnung. In dieser Legislaturperiode werden wir mindestens 6.100 neue Lehrerinnen und Lehrer unbefristet einstellen.”

Schule am Floßplatz in Leipzig. Foto: Marko Hofmann
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Sachsens Kultusministerium flickt die Löcher im Schulbetrieb immer mehr mit Leuten ohne Lehrerausbildung

Am Donnerstag, 19. Februar, feierten zwar CDU und SPD die ersten 100 Tage ihrer neuen gemeinsamen Regierung in Sachsen. Und die SPD sprach sogar von einem "politischen Richtungswechsel". Aber der wird sich frühestens bemerkbar machen, wenn der neue Doppelhaushalt des Landes beschlossen ist. Bis dahin aber wird so weitergewurstelt wie gehabt. Das bestätigen auch die neuen Zahlen zu den Lehrereinstellungen in Sachsen.

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1.000 neue Lehrer für Sachsen? Das reicht nicht mal zum Löcherstopfen

Der Druck war schon 2010 da, 2011 auch, 2012 langsam eskalierend. Ihren wichtigsten Bildungspolitiker opferte die sächsische CDU, um einen von kaltem Controller-Denken geprägten Sparkurs bei den Lehrern im Land durchzuziehen. Den Kultusminister, der wagte, sich vorsichtig zu räuspern, opferte sie gleich mit. Wozu braucht's Lehrer im Land? Doch alle Notplänchen halfen nichts. Im Wahlkampfjahr 2014 muss Sachsen die Zahl der Lehrereinstellungen erhöhen. Und die Regierung verkauft es gleich mal als tolle Tat.

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Auch SPD erhöht Druck auf Landesregierung: Der Lehrernachwuchs muss jetzt eingestellt werden

Am Dienstag, 13. Mai, kam die Warnung schon einmal aus der Linksfraktion. Deren bildungspolitische Sprecherin Cornelia Falken warnte davor, dass Sachsen die Funktionsfähigkeit seiner Schulen riskiert, wenn es jetzt nicht genug junge Lehrer einstellt. Am Mittwoch, 14. Mai, legte die SPD nach. "Sachsen braucht endlich ein Personalentwicklungskonzept für seine Schulen, damit im Interesse unserer Kinder der Unterricht in den kommenden Jahren vernünftig gestaltet werden kann", mahnt deren Fraktionsvorsitzender Martin Dulig.

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Bildung in Sachsen: Wenn Referendare Kritik üben …

"Hurra, wir sind fertig!" Ein Satz, der nicht jedem sächsischen Studienreferendar in diesen Tagen über die Lippen kommt. Von den 150 Leipziger Absolventen für das Gymnasium haben nur neun (!) eine Anstellung an einem staatlichen Gymnasium in Sachsen bekommen. Kein Wunder, dass der Frust tief saß. Zur "Feierlichen Zeugnisübergabe" am Mittwoch, 10. Juli, machten die Junglehrer ihrem Ärger Luft und gewährten Einblick in die Ausbildungsrealität. Sie fühlen sich vom Land Sachsen getäuscht. Die Medien mussten sie wieder ausladen.

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Bildung: Kultusministerium stellt Referendare und Schulen auf harte Probe

Sachsen will innovativ sein. In Bildungsfragen ist es das gewiss nicht. Oder eben anders kreativ. So hat das Sächsische Kultusministerium im Mai an die Gymnasialdirektoren durchgestellt, dass Referendare in der zweijährigen Ausbildung im zweiten Jahr künftig zwölf Unterrichtsstunden pro Woche halten sollen - statt der bisherigen acht bis zehn. Ein Kurs in der Sekundarstufe II möge bitte pro Fach auch dabei sein. Die Referendare reagierten misslaunig, die Schulleiter sehen sich vor organisatorische Probleme gestellt und erwarten Reaktionen besorgter Schüler und Eltern.

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Bewerberansturm auf Universität Leipzig: Junge Leute wollen Lehrer werden – nur an Physikern mangelt’s

Wäre da nur ein wenig Vernunft in der ministerialen Höhe Dresdens und der Wille, Prozesse tatsächlich zu gestalten - und nicht mit fadenscheinigen Argumenten eine Ideal-Politik zu machen, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat ... Wäre da nur ... Sachsen könnte sein Lehrerproblem tatsächlich lösen. Die jungen Leute wären bereit. "Allein für das Lehramt hat die Universität Leipzig in diesem Jahr 7.000 Bewerbungen bekommen", erklärte die Rektorin der Uni Leipzig letzte Woche vor der Immatrikulationsfeier im Gewandhaus zu Leipzig.

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5. Oktober – Internationaler Tag des Lehrers: Auch das Statistische Landesamt bestätigt den Lehrermangel in Sachsen

Der 5. Oktober ist der Internationale Tag des Lehrers. Für das Sächsische Landesamt für Statistik Grund genug, einmal die neuesten Zahlen zu Lehrern in Sachsen zusammenzustellen. Und die Zahlen machen deutlich, dass der Stundenausfall in Sachsens Schulen nicht nur mit fehlenden Lehrern zusammenhängt, sondern auch damit, dass weiterhin viele nur in Teilzeit arbeiten (können).

Melder zu Lehrermangel

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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