Am 23. Mai stimmte der Leipziger Stadtrat der ersten Etappe für das „Naturschutzgroßprojekt Leipziger Auwald“ zu. Am 6. Juni unterzeichneten dann der Schkeuditzer Oberbürgermeister Rayk Bergner und Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal die Vereinbarung, dass beide Städte in dem Projekt eng zusammenarbeiten werden. Und nun folgte die gemeinsame Antragstellung für Fördermittel vom Bund. Die Stadt Leipzig […]
Da ist Leipzigs Verwaltung ganz optimistisch: Das „Naturschutzgroßprojekt Leipziger Auwald“ zur Revitalisierung der Elsteraue soll im Jahr 2025 starten. Doch bevor da irgendetwas geplant wird, braucht es erst einmal Geld. Denn wenn Leipzigs Stadtrat der Vorlage des Dezernats Umwelt, Klima, Ordnung und Sport zustimmt, wird gemeinsam mit der Stadt Schkeuditz überhaupt erst einmal ein entsprechender […]
Noch sieht man die Biene nicht fliegen. Aber eine ganz besondere Biene war am Freitag, dem 8. März, Anlass für einen Lokaltermin mit Sachsens Umweltminister Wolfram Günther an den Papitzer Lachen. Der NABU ist als Landesverband und Regionalverband seit Jahrzehnten aktiv in Schkeuditz. Mit den Papitzer Lachen setzt sich der NABU für Schutz und Erhalt […]
Im Oktober kündigte Leipzigs Umweltdezernat überraschenderweise ein „Naturschutzgroßprojekt zur Revitalisierung des Leipziger Auensystems“ an. Ein Vorgang, der zeigte, dass die Stadt sich selbst in eine regelrechte zeitliche Sackgasse hineinmanövriert hat. Denn eigentlich hätte vorher das schon für 2022 angekündigte Auenentwicklungsprogramm vorliegen müssen. Ein Umstand, der sogar den Ökolöwen heftig verwirrte. Aber auch die Stadträte Jürgen […]
Die Eschen im Auwald sind krank, was für Auwaldbesucherinnen und -besucher oftmals schwer zu erkennen ist. Doch ein Blick in die Baumkronen zeigt es deutlich. Kahle Äste, gefolgt von Blätterbüscheln, die aus den Baumkronen der Eschen herausragen. Gerade im Sommer wird das Eschentriebsterben gut sichtbar. Seit mehreren Jahren wird die Ausbreitung des Eschentriebsterbens im Leipziger […]
Es gibt Bücher, die kommen genau zum richtigen Zeitpunkt. Auch wenn anderthalb Jahre Arbeit drinstecken. Aber immerhin: Das große Buch zur Leipziger Auenlandschaft ist schneller fertig geworden als das Auenentwicklungskonzept, das der Leipziger Stadtrat beauftragt hat. Und es beschreibt so ausführlich wie bisher kein zweites, wie es überhaupt zur systematischen Zerstörung der Elster-Luppe-Aue kommen konnte. […]
Seit langem ist bekannt, dass der bei Bürger/-innen Leipzigs und der Region geschätzte Leipziger Auwald als wichtigster Bestandteil der grün-blauen Infrastruktur in einem schlechten ökologischen Zustand ist. Diese aus heutiger Sicht negative Entwicklung hatte bereits im 19. Jahrhundert begonnen, um die Hochwassergefahr in der Stadt Leipzig mit technischen Lösungen zu mindern. Heute fehlt der Elster-Luppe-Aue […]
Am Donnerstagmorgen, dem 19. Oktober, gab es ein großes Stelldichein im Leipziger Auwald – genauer: am Revitalisierungsprojekt des Zschampert. Die Revitalisierungsmaßnahmen im nördlichen Teil des Leipziger Auwald sind gut vorangeschritten. Davon überzeugten sich die Bürgermeister der Städte Leipzig und Schkeuditz, das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) vor Ort. […]
Zuletzt waren der Leipziger Auwald und die Notwendigkeit für weitere Revitalisierungsmaßnahmen zu dessen Rettung Inhalt etlicher Medienberichte. Ein neuer Filmbeitrag aus dem Projekt Lebendige Luppe stellt bisherige Maßnahmen zur Wiedervernässung des Leutzscher Holz und der Burgaue im Leipziger Auwald vor. Neben Erläuterungen zu den Maßnahmen und Eindrücken zu den erzielten Erfolgen gibt der Film einen […]
Am Donnerstag, dem 27. April, ab 18 Uhr stellt Rüdiger Dittmar, Leiter des Amts für Stadtgrün und Gewässer der Stadt Leipzig, einen Zwischenstand des Auenentwicklungskonzeptes im Rahmen der Veranstaltung Auwald-Dialog der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat vor. Die Veranstaltung findet im Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) in der Puschstraße 4 statt. Beim Auenentwicklungskonzept […]
Es ist ein kleiner Zufluss für den nordwestlichen Auwald, aber einer, der das Gebiet westlich der Nahle zumindest mit etwas von dem lebendigen Nass versorgt, ohne welches der Auwald verdursten würde. Seit Freitag, dem 24. März, können wieder bis zu 500 Liter Wasser pro Sekunde aus dem Elsterbecken über den Burgauenbach durch die Aue fließen. […]
Das Auenentwicklungskonzept soll ja in diesem Jahr endlich dem Stadtrat vorgestellt werden. Einen wesentlichen Teil darin wird auch die Wiederöffnung der alten Fließgewässer in der Nordwestaue ausmachen. Dazu gehört auch die Alte Luppe, die am Rand von Böhlitz-Ehrenberg entlang führt. Schon jetzt kommt ein Bauprojekt ins Verfahren, das die Alte Luppe wieder durchgängiger machen soll. […]
Es ist ein kleines Projekt, soll aber dafür sorgen, dass der Auwald im Leipziger Nordwesten ein bisschen öfter nasse Füße bekommt. Am heutigen Donnerstag, 1. Dezember, beginnt die Stadt Leipzig in enger Zusammenarbeit mit dem NABU Sachsen mit Arbeiten zur Revitalisierung des Burgauenbaches, einem kleinen auentypischen Fließgewässer im nördlichen Leipziger Auwald. Die Baumaßnahme umfasst das […]
Am Freitag, 18. November, begannen die Städte Leipzig und Schkeuditz mit einem ersten Maßnahmenabschnitt zur Verlegung des Zschamperts in sein historisches Gewässerbett. Es ist eine der ersten Maßnahmen zur Umsetzung des Projektes „Lebendige Luppe“, mit dem die Nordwestaue wieder Wasser bekommen soll. Dazu erfolgen zunächst Arbeiten zur Vergrößerung des bestehenden Brückendurchlasses an der B 186 […]
Am 19. September hat die Landesdirektion Sachsen den Antrag der Stadt Leipzig auf vorzeitigen Baubeginn für einen Bestandteil des Revitalisierungsprojektes Lebendige Luppe, die Brücke der B 186 über den zukünftigen Zschampert im Bereich Kleinliebenau, bewilligt. Damit kann der Brückenbau früher als geplant begonnen werden. „Das ist ein wichtiges Signal für uns“, betont Heiko Rosenthal, Umweltbürgermeister […]
Die Flusspegel sinken, die Grundwasserpegel sinken. Der Leipziger Aue rennt die Zeit davon. Eigentlich soll zum Jahreswechsel 2022/2023 das Auenentwicklungskonzept vorliegen. Aber viel Zeit hat Leipzig nicht mehr, den Auwald zu retten. Die zurückliegenden Dürrejahre haben dem Baumbestand schon kräftig zugesetzt und das Austrocknen der mit Deichen abgesperrten Aue beschleunigt. Jetzt warnt auch der jüngste […]
Das Ausmaß dessen, was getan werden muss, um die Leipziger Nordwestaue tatsächlich wieder zu einer lebendigen Flussaue zu machen, erfahren wir erst Ende 2022, Anfang 2023, wenn das Auenentwicklungskonzept fertig ist. Was im Projekt Lebendige Luppe bis dahin passiert, sind nur erste Schritte. Aber auch die zeigen schon, wie aufwendig die Wiederherstellung der verbauten Gewässerlandschaft ist. Für den Zschampert wurde jetzt der Planfeststellungsantrag eingereicht.
Es klingt schon ein wenig genervt, wenn jetzt das Umweltdezernat auf einen Antrag der Grünen-Fraktion mit dem schönen Titel „Konzept zur Stärkung der Nordwestaue unter Betrachtung landwirtschaftlicher Flächen erstellen“ reagiert. Denn den Antrag hatten die Grünen geschrieben, nachdem das Dezernat auf eine entsprechende Anfrage von ihnen geantwortet hatte. Motto: Natürlich denken wir daran.
Das Projekt „Lebendige Luppe“ hat zwar am 5. Mai schon darüber informiert, dass der Zschampert und der Burgauenbach in diesem Jahr revitalisiert werden sollen. Aber das Geld für diese Baumaßnahmen muss der Stadtrat erst noch genehmigen. Die Dienstberatung des Oberbürgermeisters hat jetzt schon mal Grünes Licht gegeben, dass die Vorlage möglicherweise im Juni in der Ratsversammlung beschlossen werden kann.
Am Mittwoch, 5. Mai, informiert das Projekt Lebendige Luppe im Rahmen eines Online-Informationsabends über Neuigkeiten und Fortschritte im Projekt Lebendige Luppe. Dabei soll der aktuelle Stand der Maßnahmenplanung in einem Bearbeitungsabschnitt vorgestellt werden: die Revitalisierung des historischen Gewässerverlaufs des Zschamperts. Denn die geschieht in diesem Jahr.
Es war ein langer Lernprozess vom ersten Förderbescheid für das Projekt „Lebendige Luppe“ im Jahr 2011 bis zu jenem Thesenpapier Leipziger Wissenschaftler, das im November gemeinsam mit Naturschutzbehörden und dem zuständigen Leipziger Amt entstand und das erstmals in einem gemeinsamen Papier aufzeigt, wie groß der Handlungsbedarf in der Leipziger Elsteraue tatsächlich ist. Das Projekt „Lebendige Luppe“ verschwindet damit nicht. Und 2021 wird tatsächlich das erste Teilstück gebaut.
Da soll das Projekt „Lebendige Luppe“ gerade einmal das Auenentwicklungskonzept fertig haben, aber 2023 will das Leipziger Baudezernat auch eine der wichtigen Brücken durch das Auwaldgebiet neu bauen: die Brücke über die Nahle im Verlauf der Gustav-Esche-Straße. Die 1928 gebaute Brücke ist an den Grenzen ihrer Belastbarkeit angekommen. Und anders als bei den stromauf liegenden Eisenbahnbrücken soll diesmal die Veränderung im Auensystem unbedingt mitbedacht werden.
Die Fördergelder für das Projekt Lebendige Luppe durch das Bundesamt für Naturschutz zur Ausweitung des Projekts, ein richtiges Auenrevitalisierungskonzept daraus zu machen, sind zwar zugesagt. Der Stadtrat hätte der Vorlage des Umweltdezernats zur Erweiterung des Projekts am Mittwoch, 15. Juli, auch einfach zustimmen können. Aber ganz dem Selbstlauf wollten es Linke, Grüne und SPD nicht überlassen.
Wenn schon, dann richtig, dachten sich die Fraktionen von Linken, Grünen und SPD, als sie den 2. Änderungsvorschlag des Umweltdezernats zum Planungsbeschluss „,Lebendige Luppe‘ – Projekterweiterung und Kostenentwicklung“ lasen. Denn wenn die Projektmitarbeiter von „Lebendige Luppe“ jetzt ein „Integriertes Auenentwicklungskonzept für die Nordwestaue“ erarbeiten sollen, dann hat das Auswirkungen – auch auf die Politik der Stadtverwaltung.
Im Projekt „Lebendige Luppe“ geht es nicht nur darum, alte Flussläufe in der Nordwestaue wieder mit Wasser zu beschicken. Hier bekommen Forscher auch die Möglichkeit, verschiedene Aspekte dieses Auenwaldes über mehrere Jahre zu untersuchen. So auch die Kammmolche in den Papitzer Lachen, bei denen schon die Befürchtung im Raum stand, sie könnten möglicherweise von einem aus Asien stammenden Pilz betroffen sein. Eine UFZ-Forscherin hat das untersucht.
Leipzigs Stadtverwaltung bekommt immer mehr Druck, den Auenwald endlich wieder zu einer richtigen Flussaue zu machen. Nur: Wer soll das alles bezahlen? Acht Jahre nach dem Start des Projekts „Lebendige Luppe“ wird immer deutlicher, wie aufwendig es ist, das vor 100 Jahren zerschnittene Auengebiet wieder zu einer natürlichen Flusslandschaft zu machen. Jetzt gibt es die zweite Änderung zum Planbeschluss von 2012.
Die markierten Bäume in der Burgaue stehen noch, wie man hier auf den Fotos des NuKLA e. V. sehen kann, der sich ein bisschen verloren fühlt, weil alle Welt jetzt über die Corona-Pandemie schreibt und redet, die Rettung des Leipziger Auenwaldes aber scheinbar vergessen wird. Was nicht ganz stimmt. Denn das Thema hat zumindest den Stadtrat endlich erreicht.
Man hört regelrecht das Aufatmen in der Projektgruppe „Lebendige Luppe“: Zum Jahresabschluss wurde nun aktuell vom Fördermittelgeldgeber Bundesamt für Naturschutz (BfN) über die Projektverlängerung, welche bis Ende 2023 beantragt wurde, positiv entschieden. „Mit der Weiterfinanzierung des Projektes Lebendige Luppe wird der Weg frei für weitere vier Jahre Auenentwicklung im Raum Leipzig und Schkeuditz“, erklärt Maria Vlaic, Verantwortliche für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Projekt Lebendige Luppe.
Am Mittwoch, 11. Dezember, gibt es wieder ein Auengespräch auf Einladung des Projekts Lebendige Luppe. Diesmal geht es um die Arbeitsgruppe, die sich mit dem naturschutzfachlichen Leitbild für die Leipziger Nordwestaue beschäftigt. Die hat sich 2018 gegründet, als so langsam klar wurde, dass man das Problem der Leipziger Aue größer denken muss. Auch der NABU, der im Projekt „Lebendige Luppe“ federführend ist, weiß, dass man darin nur kleine, eigentlich zu kleine Schritte gehen kann.
Seit mittlerweile sieben Jahren beschäftigt sich das Projekt „Lebendige Luppe“ mit der Revitalisierung der Leipziger Nordwestaue. Wäre es nach den Plänen von 2012 gegangen, würden schon längst die Bagger neue Wasserläufe durchs Gehölz schlagen und einen künstlichen kleinen Fluss anlegen. Aber seit 2017 sind die alten Pläne Makulatur. Das wird ein Thema bei der Bürgermeistersprechstunde von Heiko Rosenthal am 17. Oktober im Stadtbüro.
„Unter der Oberfläche rumort es“, so ließ der MDR Sachsenspiegel am 20. August seinen Beitrag „Leipziger Auwald: Forstwirtschaft contra Umweltschützer“ ausklingen. Ein Beitrag, der den Streit um den Umgang mit dem Leipziger Auenwald auf den Punkt brachte. Die Protagonisten: Wolfgang Stoiber, Vorsitzender des NuKLA e. V., und Andreas Sickert, der Leipziger Chefförster.
Na so was, da durfte also die LVZ schon einmal vorab in eine Analyse schauen, die erstmals simuliert, was alles passieren müsste, wenn die Leipziger Nordwestaue wieder dem natürlichen Flussverhalten überlassen werden sollte. Mit dramatischen Überhöhungen sparte LVZ-Redakteur Jörg ter Vehn denn auch nicht. Ist ja nun einmal so: In den letzten 100 Jahren wurde alles Mögliche in die Aue gebaut, was dort schlichtweg nicht hingehört.
„Leipziger Auwald kommt an den Tropf“ titelte die LVZ am 8. September. Und beschrieb den Zustand des Leipziger Auenwaldes damit wohl unbeabsichtigt sehr genau: Der Auenwald ist sterbenskrank. Seit 90 Jahren fehlt ihm das Wasser. Und was im Projekt „Lebendige Luppe“ derzeit an Varianten untersucht wird, um doch wieder mehr Wasser in die Burgaue zu bekommen, ähnelt wirklich einem Tropf. Von einer Wiedervernässung der Aue, wie die LVZ schrieb, kann keine Rede sein.
Sie mahnen, sie warnen, sie machen Vorschläge. Und das seit 2016, seit bekannt ist, dass die Bahn ihre Brücken durch die Leipziger Elsteraue ab 2019 neu bauen will. Doch die Stadt Leipzig reagierte nicht, nahm nicht mal die Gesprächsangebote der Bahn an. Aber das Amt für Denkmalschutz meldete sich und sorgte erst recht dafür, dass sich die Brückenpläne für Leipzigs Nordwestaue zur Katastrophe entwickeln.
Der Jahrhundertsommer fordert auch im Leipziger Auwald seinen Tribut, teilt das Projekt Lebendige Luppe mit, das ja nicht nur versucht, ein Wiedervernässungsprojekt für die Burgaue auf die Beine zu kriegen, sondern auch den Auwald wissenschaftlich erforscht. Und dass das Wasser fehlt, macht sich jetzt auch bei den Bäumen in der Aue bemerkbar.
Vom 12. bis 14. September findet in der Alten Börse zu Leipzig das 2. Internationale Auenökologiesymposium statt. Veranstalter ist der NuKLA-Verein zusammen mit der Arbeitsgruppe Artenschutz Thüringen aus Jena, der Fördergemeinschaft Tierökologie und Naturkunde Höxter sowie Riverwatch Wien. L-IZ sprach mit dem Auenexperten Prof. Bernd Gerken von NuKLA.
Es war schon mit dem Start 2012 ein sehr begrenztes Projekt, auch wenn Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal großspurig von einer Revitalisierung der Burgaue sprach. Dann gingen fünf Jahre hin, in denen das Projekt „Lebendige Luppe“ immer mehr schrumpfte und am Ende nur noch vorsichtig von der „Bespannung“ einiger Altwasserläufe gesprochen wurde. Aber selbst dafür müsste baulich in den geschützten Auenwald eingegriffen werden. Der NuKLA e.V. fordert die sofortige Überprüfung dieser Pläne.
Das Projekt „Lebendige Luppe“ ist nicht nur der Versuch, ein paar alte Wasserläufe in der Burgaue wieder mit dem einen oder anderen kleinen Hochwasser zu befüllen. Es geht auch um Forschung in diesem Projekt. Denn wann kommen denn Leipziger Biologen mal dazu, wirklich intensiv die Tierwelt im Auenwald zu untersuchen? Gar den Kammmolch, eine der geschützten Tierarten im Leipziger Auwald?
Im Frühjahr 2017 gab es einen Scopingtermin zum Projekt "Lebendige Luppe" in der Leipziger Burgaue. Eingeladen hatten die Vorhabenträger Stadt Leipzig und Stadt Schkeuditz. Der Termin fand praktisch parallel zur Leipziger Stadtratsvorlage statt, in der das Umweltdezernat eine drastische Kostenerhöhung von 10 auf 15 Millionen Euro für das Projekt "Lebendige Luppe" versuchte zu begründen.
Zumindest war es ein Obachtzeichen, das da am Mittwoch, 22. Juni, zum Leipziger Auwald gesetzt wurde. Die Landesdirektion Sachsen (LDS) hatte zum Scopingtermin zum 15-Millionen-Euro-Projekt „Lebendige Luppe“ eingeladen – auch die Umweltverbände. Und es deutet sich an, dass auch hier die zwingend notwendige Umweltverträglichkeitsprüfung zum Entscheidungskriterium wird, ob das Projekt genehmigt wird oder nicht.
Das Projekt „Lebendige Luppe“ leidet genau unter dem Problem, das eigentlich durch das Projekt gelöst werden soll: Es fehlt ihm an Wasser. Wie bekommt man regelmäßig Wasser in die Burgaue, wenn man das Hochwasserschutzkonzept nicht verändern will? Wenn man einen Zulauf bauen will, muss man jetzt in die Planung gehen, damit 2018 losgebaut werden kann – sonst verfallen die Fördergelder. Eine fatale Eile.
Die Leipziger lieben ihren Auenwald. Irgendwie. Die Meisten kennen ihn gar nicht. Sie halten das, was sie in der Regel davon sehen, tatsächlich schon für echten Auenwald. Obwohl weite Teile dieser einstigen Flussaue heute kaum noch als solche erkennbar sind. Sie leiden unter Wassermangel und Nutzungsdruck. Und eine echte Auenpolitik hat Leipzig auch nicht. Grund genug für ein Auenökologiesymposium.
Es war vielleicht nicht der richtige Vorschlag, den die SPD-Fraktion in Bezug auf die Wasserzufuhr in der Nordwestaue gemacht hat. Aber die Frage traf augenscheinlich den richtigen Punkt. Denn wenn es in Sachsen kein Konzept zum Schutz der Auen gibt, kann man auch keine Mini-Projekte wie das Projekt „Lebendige Luppe“ initiieren. Es macht schlicht keinen Sinn. Auch wenn Leipzigs Umweltdezernat sich hütet, das so offen zu sagen. Es steckt ja zwischen Baum und Borke.
Irgendwie ist der LVZ der Fachmann für Auenwald und Wasserlandschaft verloren gegangen. Am 14. Februar versuchte die Zeitung, irgendwie zu erzählen, was sich jetzt mit der „Projekterweiterung“ und Kostenerhöhung im Projekt Lebendige Luppe eigentlich geändert hat. Den grimmigen Kommentar bekam die LVZ dann postwendend von Wolfgang Stoiber, Vorsitzender des NuKLA e.V.
So langsam schwant es einzelnen Ratsfraktionen, dass man die Rettung des Leipziger Auwaldes nicht so klein-klein denken kann, wie das bisher passiert ist. Das Projekt „Lebendige Luppe“ wird 5 Millionen Euro teurer. Die Vorlage geht gerade durch den Leipziger Stadtrat. Aber so richtig geklärt, wo die Lebendige Luppe verlässlich ihr Wasser herbekommen soll, ist es bis heute nicht.
Am Dienstag, 13. Dezember, meldete die Stadt Leipzig „Projekt Lebendige Luppe wird erweitert“. Eine Meldung, die eigentlich ein Jahr zu spät kommt. Denn dass das Projekt erweitert werden muss, um überhaupt nennenswerte Hochwassereffekte in die Burgaue zu bekommen, war 2015 schon klar. Noch nicht klar war freilich, wie sehr so eine Entscheidung den Kostenrahmen überschreitet.
Am 10. und 11. November fand die zweite Fachtagung zum Projekt „Lebendige Luppe“ statt. Am 30. November gibt es den nächsten Info-Abend dazu. Aber je konkreter das Projekt wird, umso unzufriedener werden gerade die Naturschutzverbände. Das Projekt ist zwar bezaubernd, löst aber die Probleme der Nordwestaue nicht ansatzweise. Der NuKLA e.V. mahnt andere, wirklich hilfreiche Lösungen an.
Was der Mensch einmal in Besitz genommen hat, das lässt er ungern wieder los. Obwohl: „ungern“ ist untertrieben. Er klammert sich auch dann dran fest, wenn die Wasser über ihm zusammenschlagen. Am 30. November lädt das Projekt Lebendige Luppe zum nächsten Infoabend ein. Und diesmal will das Bundesamt für Naturschutz erklären, wie toll es ist. Und trotzdem nicht konsequent.
Am 10. und 11. November fand die nunmehr zweite Fachtagung unter dem Motto „Neues Wasser auf alten Wegen – Schon im Fluss?“ zum Projekt Lebendige Luppe statt. Bereits seit vier Jahren treiben die Städte Leipzig und Schkeuditz gemeinsam mit dem NABU Sachsen, der Universität Leipzig und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) das Projekt in der Auenlandschaft zwischen Leipzig und Schkeuditz voran. Die Grenzen des Projekts sind spürbar.
Hat Leipzigs Auenwald überhaupt eine Chance, jemals wieder ein von natürlichen Hochwassern durchspülter echter Auenwald zu werden? Die Frage stand ja wieder im Raum, seit sich die befragten Leipziger in der „Bürgerumfrage 2015“ deutlich für die Wiederherstellung natürlicher Überflutungsgebiete aussprachen. Natürlich hat das Konsequenzen. Darüber redet nur keiner. Zumindest nicht ernsthaft.
Das Projekt Lebendige Luppe lädt zum Infoabend ins Kontaktbüro ein. Am 1. Juni sind die Türen des Kontaktbüros in Gohlis wieder bis zum Abend geöffnet, denn ab 18 Uhr findet der 2. Infoabend des Jahres statt, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Dr. Christian Franke vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie wird in seinem Vortrag den FFH-Managementplan (MaP) für das Leipziger Auensystem in den Blickpunkt rücken. 2012 wurde der MaP durch das Professor Hellrigel-Institut Bernburg als Naturschutz-Fachplan erstellt.
Manchmal kribbelt es Leipziger Naturschützern einfach in den Fingern, wenn sie die Zeitung aufschlagen und Dinge lesen wie die Nachricht zur Versteigerung von Schlobachshof. Der liegt mitten im Überschwemmungsgebiet der Burgaue. Jede kommerzielle Nutzung verbietet sich hier eigentlich. Warum also kauft die Stadt das Areal nicht einfach selbst, fragte der Ökolöwe deshalb postwendend am 11. Februar.
Frage 44 in der Leipziger Bürgerumfrage 2015 ist zumindest verzwickt. Solche Fragen stellt man normalerweise Bürgern, die tief im Thema stecken. Und Teile der Fragen hätten nach der speziellen "Umfrage zum Leipziger Neuseenland 2014" eigentlich nicht wieder auftauchen dürfen, weil die damaligen Ergebnisse eindeutig waren.
In Sachsen wird viel geredet. Auch viel Schönes. Wenn alles auch umgesetzt würde, wäre Sachsen ein Land, in dem es vor Initiative und Unternehmergeist nur so knistern würde. Seit einem Jahr hat es Wolfgang Stoiber eigentlich schwarz auf weiß, dass der Leipziger Auwald eigentlich ein echtes Vorzeige-Projekt in Sachen Naturschutz sein könnte.
Wie schwer es ist, die alte Elsteraue wieder an eine natürliche Wasserquelle anzuschließen, das wurde in der Informationsveranstaltung des NABU Sachsen am 4. November im Naturkundemuseum auch am Beispiel des Gebiets nördlich der Neuen Luppe, südlich von Schkeuditz, sichtbar. Hier möchte der NABU wieder einen regelmäßigen Wasserzulauf instand setzen, der unter anderem die Papitzer Lachen befeuchtet.
Gut Ding will Weile haben. Auch ein neuer Fluss, der wieder Wasser in die Burgaue bringen soll. Am Mittwoch, 4. November, informierte der NABU Leipzig im Naturkundemuseum über den Stand der Planungen. Während nördlich der Neuen Luppe schon ab Dezember gebaut werden kann, wird es südlich davon noch dauern bis 2018 / 2019.
Noch ist ein bisschen Zeit. Noch immer wird überall im Leipziger Gleissystem der Bahn gearbeitet. Der Bau des S-Bahn-Haltepunktes Essener Straße steht an. Und dann folgen in wenigen Jahren der Neubau der Brücke über die Zweinaundorfer Straße und des S-Bahn-Haltepunktes Volkmarsdorf. Und ab 2019 wird ein wichtiger Gleisabschnitt in der Elsteraue bei Möckern neu gebaut. 1,9 Kilometer Gleise und Brücken, die es in sich haben, wie die Deutsche Bahn auf Nachfrage der L-IZ bestätigt.
Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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