Kurzgeschichten

Steve Rasnic Tem: Das langsame Fallen von Staub an einem ruhigen Ort. Foto: Ralf Julke
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Das langsame Fallen von Staub an einem ruhigen Ort: Die grotesken Kurzgeschichten des Steve Rasnic Tem

Eigentlich sind es Einsiedler- und Eigenbrötler-Geschichten, die der us-amerikanische Autor Steve Rasnic Tem schreibt. Geschichten vom Rand einer Gesellschaft, die aus lauter Rändern besteht und keine Mitte mehr kennt. Geschichten, die wie eine Fortsetzung der Short Stories von Raymond Carver wirken, fortgesetzt da, wo selbst die letzten Rituale gesellschaftlichen Miteinanders nicht mehr existieren. Die entfesselte […]

Cover des Buches.
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Die Schwerkraft provozieren: Wochennotate und Rockervisionen über die Irritationen des Lebens + Video

Jeden Montag schreibt Timm Völker einen neuen Beitrag für seinen Blog „Hallo Hölle“. Im jüngsten, am 1. Januar veröffentlicht, geht es um Kaulquappen. Und am Ende um den Zusammenbruch der Gesellschaft. Völkers Blog-Einträge sind kleine Geschichten voller Abschweifungen. So, wie das Leben in unseren Köpfen spielt. Nur schreibt das nicht jeder auf. Schon gar mit […]

Cover des Bandes.
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Nachts sind alle Katzen: Kleine fatale Geschichten vom Warten auf das Leben

„Softhorrorstories“ hat Nina Heller ihre Sammlung mit Kurzgeschichten aus dem Leben überforderter Neuzeitbewohner/-innen genannt. Die meisten gehen ein bisschen beängstigend aus. Fast zwangsläufig, möchte man meinen. Oder um mit Jean-Paul Sartre zu sprechen: „Die Hölle sind die anderen.“ Ein Satz, der die kleinbürgerlichen Verstrickungen seit Sartres Stück „Geschlossene Gesellschaft“ von 1944 bis heute beschreibt. Denn […]

Gregor Müller: Unheimlich weihnachtlich! Foto: Ralf Julke
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Unheimlich weihnachtlich! 18 nicht immer ganz böse Geschichten aus Leipzig

So richtig böse, wie es im Untertitel angekündigt wird, sind nicht alle Geschichten, die Gregor Müller für diesen Band geschrieben hat. Manche schon. Aber wer jetzt mörderische Weihnachtsmänner erwartet, die durch Leipzig wüten, wird vielleicht nicht auf seinen mörderischen Weihnachtsspaß kommen. Dafür wird er etwas anderes finden: Die ganze moderne Traurigkeit eines Festes, das seinen […]

Linde Rotta: Diesteln und Ginster. Foto: Ralf Julke
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Disteln und Ginster: Linde Rottas ganz und gar nicht kapriziöse Geschichten über Liebe, Treue und so weiter

Es sind keine Erzählungen, sondern Kurzgeschichten, die in diesem ersten Sammelband von Linde Rotta zu finden sind. Richtige Kurzgeschichten, 31 Stück an der Zahl. Es gibt nicht viele Autoren und Autorinnen in Deutschland, die das Genre tatsächlich beherrschen. Linde Rotta gehört dazu. Das scheint selbst die einstige „Brigitte“-Kulturredakteurin Ellen Pomikalko irritiert zu haben. Die dabei […]

Birk Engmann: In den Wellen. Foto: Ralf Julke
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In den Wellen: Birk Engmanns Kurzgeschichten über das Menschbleiben in der verstörenden Wirklichkeit

Die Wellen, die Birk Engmann in seinem Band voller Kurzgeschichten beschreibt, sind diesmal nicht die Wellen des Störmthaler Sees. Die Geschichte, die sie beschwört, handelt von einem Urlaubsaufenthalt mit Corona-Schutzmaßnahmen an der Ostsee. Aber es geht nicht nur um unser seltsames Verhalten in der Corona-Zeit. Menschen verhalten sich auch in anderen Situationen seltsam. Und solche […]

Bertram Reinecke: Geschlossene Vorgänge. Foto: Ralf Julke
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Geschlossene Vorgänge: Die hohe Kunst, wie man höchst aufregende Legenden und Artefakte produziert

Das Büchlein hätte Bertram Reinecke sicher auch in seinem eigenen Verlag Reinecke & Voß veröffentlichen können. Aber auch Verleger haben Seelenverwandte – so wie in diesem Fall den Schweizer Verleger Urs Engeler, dessen Verlag 30 Jahre alt ist und mit seinen Veröffentlichungen an den Geschichtenerzähler im Kopf der Leser appelliert. Denn der erzählt Geschichten auch dann, wenn es in Texten augenscheinlich sehr kryptisch zugeht. Wie eben in Reineckes „Geschlossenen Vorgängen“.

Ingo Munz: An der Guillotine. Foto: Ralf Julke
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An der Guillotine: Neun Psychogramme von hochmütig einsamen Zeitgenossen

Die Leute haben Probleme. Manchmal haben sie gar nichts anderes als diese Probleme. Igeln sich darin ein, bauen ihr ganzes Leben drumherum und benehmen sich, als wäre ihr Leben eine Strafe, an der die anderen schuld sind. Da unterscheiden sich die Leute im Ruhrgebiet wahrscheinlich nicht die Bohne von denen im Erzgebirge. Jeder sein eigenes kleines Aber-Ich! Neun böse kleine Psychogramme aus der Tastatur des Esseners Ingo Munz.

Marsha Richarz: Nö. Foto: Ralf Julke
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Nö: Marsha Richarz macht klar, was es mit Feminismus, Menschsein und Lehrerinsein auf sich hat

Lehrerin wollte sie eigentlich gar nicht werden. Und nach Sachsen wollte die in Heidelberg geborene Marsha Richarz eigentlich auch nicht. Zwei gute Gründe, um dann in Leipzig Sonderpädagogik und Germanistik auf Lehramt zu studieren. Also ist sie heute Inklusionslehrerin, Bühnenpoetin, Moderatorin, Autorin und – seit März – auch noch Verlagsinhaberin. Denn da hat sie den Brimborium Verlag gegründet.

Angelika Arend: Der Himmel aber ist immer blau. Foto: Ralf Julke
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Der Himmel aber ist immer blau: Lauter Lebensgeschichten, in denen Liebe irgendwie gerade nicht auf Lager war

Manchmal ist man ja richtig froh, das man die verkorksten Leben anderer Leute nicht leben muss. Das geht einem oft nach Woody-Allen-Filmen so. Von amerikanischen Vorabendserien ganz zu schweigen. Vielleicht erinnert sich die eine oder der andere auch noch an Robert Altmans Film „Short Cuts“ von 1993, gedreht nach Raymond Carvers Kurzgeschichten. In Angelika Arends Erzählungen fühlt man sich am Ende meist genauso. Wie ausgespuckt.

Wolfgang Borchert: Schischyphusch oder Der Kellner meines Onkels. Foto: Ralf Julke
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Schischyphusch oder Der Kellner meines Onkels: Drei Kurzgeschichten von Wolfgang Borchert, leicht satirisch illustriert

Da fiel auch Jonathan Hoffboll augenscheinlich sofort die bekannte Fassade der Alice-Salomon-Hochschule Berlin ein, die 2017 zum Spektakel in den Medien wurde, weil der Asta der Hochschule das auf der Fassade angebrachte Gedicht Eugen Gomringers als frauenfeindlich interpretierte. Ein Gedicht, das eigentlich von Bewunderung für Frauen erzählt und sie mit Blumen vergleicht. Und eine Blume spielt auch in Wolfgang Borcherts „Die Hundeblume“ die zentrale Rolle.

Katja Winkler: Die schöne Jugendzeit. Foto: Ralf Julke
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Die schöne Jugendzeit: Geschichten über die Liebe und die Einsamkeit in einem an sich selbst verstummten Land

Der Buchtitel klingt wie der eines Mädchenromans von Anfang des 20. Jahrhunderts. Aber davon darf man sich nicht täuschen lassen. Er korrespondiert auch mit dem schon erschienenen Gedichtband von Katja Winkler „Die schönen Jahre“. Und er ist hintersinnig. Im doppelten Sinn. Denn ein Großteil dieser Geschichten handelt in einem unverwechselbaren Land, das längst Geschichte ist. So, wie auch das eigene Leben irgendwann Geschichte ist.

Vasyl' Machno: Das Haus in Baiting Hollow. Foto: Ralf Julke
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Das Haus in Baiting Hollow: Stocknüchterne Kurzgeschichten eines ukrainischen Autors von diesseits und jenseits des Großen Teiches

Mit der Bibliothek „Ostsüdost“ ermöglicht der Leipziger Literaturverlag einen kleinen Blick in die Literaturen Osteuropas, darunter auch der Ukraine, die ja als Kulturland völlig zu verschwinden droht hinter den sich auftürmenden Nachrichten. Als bestünde das Land nur aus Konflikten und NATO-Interessen, und nicht aus Städten und Landschaften und lebendigen Menschen und ihren Träumen von einem erfüllten Leben.

SAID: Flüstern gegen die Wölfe. Cover: Konkursbuch
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Flüstern gegen die Wölfe: Geschichten vom Fremdsein in der erzwungenen Fremde

Man wird das Trauma nicht wirklich los, selbst wenn man ein halbes Jahrhundert in der Fremde lebt, so wie SAID, der 1965 als Student nach Deutschland kam und nicht wieder zurückkehren konnte in den vom Schah regierten Iran. Und auch die Revolution von 1979 änderte daran nichts, auch wenn er seine alte Heimat noch einmal kurz besuchen konnte. Die neuen Machthaber errichteten selbst wieder ein repressives Regime. Die Zeit der Wölfe endet nicht.

Hélia Correia: Zwanzig Stufen. Foto: Ralf Julke
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„Zwanzig Stufen“: Elf magische Geschichten über das Leben von Menschen, die wissen, dass sie Ausgegrenzte sind

Auch der Leipziger Literaturverlag ist so ein Brückenbauer, der wichtige Autoren aus anderen Sprachen ins Deutsche holt. Etliche darunter, die in ihren Heimatländern längst berühmt und mit hohen Literaturpreisen geehrt wurden. So wie Hélia Correia, die 2015 mit dem Prémio Camões geehrt wurde, dem höchsten Literaturpreis der portugiesischsprachigen Welt.

Uwe Schimunek, Uwe Vöhl (Hrsg.): Leipzig Morbid. Foto: Ralf Julke
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Leipzig Morbid oder Die Wiederkehr des Grausens als kurze, schlimme Nachtgeschichte

So muss es sein: Das neue Jahr beginnt mit Horror. Und damit ist nicht die weitverbreitete menschliche Dummheit gemeint, die gleich die erste Nacht des Jahres in Lärm, Staub, Dreck und Alkohol ersäuft (was erwarten sich diese Menschen dann eigentlich vom neuen Jahr?), sondern ein kleines schwarzes Überraschungsbuch aus dem Lychatz Verlag. Denn mit menschlichen Abgründen hat sich der kleine Leipziger Verlag bislang noch nicht beschäftigt.

Nadja Schlüter: Einer hätte gereicht. Foto: Ralf Julke
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Das aufregende Leben mit Geschwistern, mit aufmerksamstem Blick betrachtet

Es ist eines dieser Bücher von Voland & Quist, die einfach auf den ersten Blick nicht verraten, was wirklich drinsteckt. Und eine Entdeckung ist dieses Buch. So wie die Autorin eine Entdeckung ist – Journalistin in München, wo sie für das „Jetzt“-Magazin der Süddeutschen Zeitung schreibt. Aber wie betitelt man ein Buch, in dem es nur um eins geht: Geschwister, Geschwister, Geschwister!?

Uli Hannemann: Wunschnachbar Traumfrau. Foto: Ralf Julke
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Wunschnachbar Traumfrau: Uli Hannemanns Weiter-spinn-Geschichten aus einem ziemlich harten Berliner Leben

Vielleicht sollte man, wenn man zu viel grübelt, lieber doch kein Autor werden? Oder gehört das viele Grübeln notwendig dazu, weil einem sonst niemand abnimmt, dass man sich wirklich ernsthaft mit dieser Welt beschäftigt? Uli Hannemann ist so etwas wie der Moll-Ton in der Lesebühne LSD, „Liebe statt Drogen“. Neben eher quietschfidelen Herren namens Strübing, Tube oder Spider.

Luise Boege: Bild von der Lüge. Foto: Ralf Julke
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„Bild von der Lüge“ – Das befremdliche Leben als Zuschauerin und Organersatzteillager

Was lotet diese junge Dame da eigentlich aus? Der Titel verspricht eine Menge. Und die erste Geschichte in diesem Band heißt auch so und taucht auch hinab in jene jungen Jahre, in denen geistig wache Menschen meist mitkriegen, dass sie ganz gut sind im Erfinden, Schwindeln und Geschichtenerzählen. Durchaus mit kriminellem Potenzial. Autoren, die das nicht schaffen, haben ihr Metier nicht verstanden.

Jan Lindner: Auf Teufel komm Rausch. Foto: Ralf Julke
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In seinen neuen Geschichten versucht Jan Lindner, ganz schauerlich zu sein, und begegnet sich selbst

Nun ja, der Teufel kommt in diesem Buch gar nicht vor. Auch nicht der Bursche auf dem Coverbild. Auch wenn es zuweilen durchaus beängstigend zugeht in Jan Lindners Geschichten. Der Leipziger Autor mag das Absurde, Düstere, Abgedrehte. Und einige seiner Texte sind auch deftig makaber und streifen die Randbereiche des Horrors. Obwohl Lindner eigentlich eher ein ausgebuffter Romantiker ist.

David Wozniak: Juleika Lippenrot. Foto: Ralf Julke
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Zwölf kleine Geschichten über die Schwierigkeit, Nähe überhaupt noch auszuhalten

Wer führt schon Tagebuch über sein Liebesleben? Erst recht am Anfang, wenn man noch sucht, zaudert, alle Höhen und Tiefen mitnimmt und schier verzweifelt, weil die heiß Geliebte sich dann doch als etwas anderes entpuppt? Nirgendwo liegen besinnungsloses Glück und tiefste Niedergeschlagenheit so dicht beieinander. Ein Tagebuch ist es zwar nicht, was David Wozniak geschrieben hat. Aber so etwas Ähnliches.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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